Bauvorhaben am Kurtekottenweg – Binnendüne erhalten

Aktuell wird in den politischen Gremien der Stadt ein Bauvorhaben an der Elisabeth-Langgässer-Straße diskutiert. Dort soll nach Wunsch des Investors eine Unterbringung für junge Sportler*innen in einem Wohngruppenprojekt entstehen.

Die GRÜNEN meinen: Die Freiflächen an der Elisabeth-Langgässer-Straße müssen unbebaut bleiben. Daher lehnen wir die Aufnahme eines Bauleitverfahrens für diese Flächen ab. Die Eingriffe in Natur und Umwelt sind nicht vertretbar. Auch die unmittelbare Nähe zum Flugplatz verbietet eine Bebauung. Das Interesse des Investors an diesem Standort ist verständlich. Dennoch muss der Investor nach einem anderen Standort suchen. Zu prüfen ist insbesondere, ob bereits versiegelte Flächen für das Vorhaben genutzt werden können.

Nach der Explosion in Bürrig – Schadstoffe im Wasser: Was macht die Stadt?

Nach der genehmigten Einleitung des Schädlingsbekämpfungsmittels Clothianidin wurde vom Betreiber in dieser Woche eingeräumt, dass weitere große Schadstoffmengen über mindestens fünf Monate hinweg in die Umwelt gelangten. Diese ungenehmigten Einleitungen seien laut Bezirksregierung „nicht tolerierbar“. Daher würden die staatsanwaltlichen Ermittlungen ausgeweitet. Dieses Vorgehen begrüßen wir ausdrücklich.

Bisher sind wir davon ausgegangen, dass Stoffreste aus den Tanklagern und das Löschwasser vollständig aufgefangen und fachgerecht entsorgt wurden. Diese Annahme beruhte auf Aussagen des Betreibers nach der Explosion im Juli. Heute müssen wir feststellen, dass diese Aussagen zumindest ungenau waren.

In Bezug auf den „jetzt entdeckten“ Defekt an einem Abwassertank prüft die Bezirksregierung nun erneut, „ob … es zu einer Schädigung des Gewässers gekommen ist.“ Wie bereits bei der Einleitung des Insektengifts stellt sich angesichts der über fünf Monate hinweg ausgelaufenen Mengen jedoch nicht die Frage, ob eine Gewässerbelastung erfolgte. Ein Schaden ist sicher eingetreten. Zu fragen ist deshalb vielmehr, in welchem Umfang die Umwelt geschädigt wurde und welche Maßnahmen zur Reduzierung der Auswirkungen ergriffen werden müssen.

Bereits die Auswirkungen des Ausfalls der Brunnenanlage wurden erst auf Nachfrage der grünen Fraktionsvorsitzenden weiter thematisiert.

Das bisherige Auftreten des Betreibers führt nicht zu mehr Vertrauen. Daher wollen wir wissen: Sind nunmehr tatsächlich alle Schäden bekannt oder ist mit weiteren Schäden zu rechnen, die irgendwann einmal „entdeckt“ werden? Was unternimmt die Stadt, um an die erforderlichen Informationen zum Schutz der Leverkusener Bürgerinnen und Bürger zu gelangen, und welche Maßnahmen werden ergriffen, um sicherzustellen, dass keine weiteren Umweltschäden entstehen?

Anstelle der Kontrollbehörde oder der Stadt lädt nun der Betreiber zu einem „Begleitkreis“ ein. Hierzu wollen wir wissen, weshalb die Einrichtung nicht durch die Bezirksregierung oder die Stadt erfolgt und welche Rolle die Vertreter*innen der Kontrollbehörde und der Stadt in diesem „Begleitkreis“ haben. Welche eigenständigen Maßnahmen ergreifen Kontrollbehörde und Stadt zur Gewährleistung eines transparenten Verfahrens zur Information der Öffentlichkeit und wie beurteilt die Stadt die Einrichtung dieses „Begleitkreises“?

Wir erwarten, dass der Oberbürgermeister diese Fragen umgehend beantwortet.

Nachtrag: Auch die Landtagsfraktion beschäftigt sich weiter mit dem Thema. Die Pressemitteilung von Norwich Rüße (umwelt- und verbraucherschutzpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW) vom 2. Januar 2022 findest Du/finden Sie hier.

Bericht zur Ratssitzung am 12. Dezember 2022

Strom und Gas

Zu Beginn der Ratssitzung ging es um die Energielage. Wenn die Sparmaßnahmen weiter verfolgt werden, kann ein Gasmangel voraussichtlich verhindert werden. Auch ein längerer Stromausfall ist nicht sehr wahrscheinlich, erläuterte Baudezernentin Andrea Deppe, die den Krisenstab leitet. Die Stadt ist gut vorbereitet und hat Informationen hier zusammengestellt: www.leverkusen.de/leben-in-lev/energiekrise/stromausfall.php. Außerdem bereitet sich Leverkusen auf die Aufnahme weiterer Geflüchteter vor allem aus der Ukraine vor; sie sollen zum Beispiel untergebracht werden im ehemaligen St. Josef-Krankenhaus in Wiesdorf.

Schulsozialarbeiter*innen

Wir wollen mehr Schulsozialarbeiter*innen für Leverkusen. Der gemeinsam mit CDU, SPD und FDP gestellte Antrag wurde einstimmig angenommen. Der Bedarf ist groß, gerade durch die Pandemie. „Auch die bisher nicht berücksichtigten Gymnasien benötigten Schulsozialarbeiter*innen“, meint unser finanzpolitischer Sprecher Stefan Baake. Eine Arbeitsgruppe aus Politik und Verwaltung wird nun über die Details und die genaue Stellenzahl entscheiden.

Leverkusener Hauptbahnhof

„Leverkusen ist eines Hauptbahnhofs würdig“, formulierte David Dettinger im Rat. Trotzdem haben wir unseren Antrag, den Bahnhof „Leverkusen Mitte“ umzubenennen, erst einmal zurückgezogen. Denn die Deutsche Bahn hat mitgeteilt, dass eine Umbenennung frühestens im Jahr 2028 möglich wäre. Wir bleiben dran!

Ergebnisse des Jugendstadtrates

In dieser Sitzung haben Vertreter*innen des Jugendstadtrates ihre Ideen vorgestellt, die im Rahmen des dreitägigen Planspiels im Herbst beraten wurden. Mit diesen Anträgen, zum Beispiel zu Schulen und Fahrradwegen, wird sich der „echte“ Rat im kommenden Jahr in den Ausschüssen beschäftigen. Für die grüne Fraktion des Jugendstadtrats stellte Moritz Hüttner einen Antrag zum Thema Digitalisierung der Schulen vor. Das nächste Planspiel findet voraussichtlich Mitte Oktober 2023 statt.

Satzungen und Bauen

Die Biotonne kommt. Im Rat wurde nun die zugehörige Satzung zu den Abfallentsorgungsgebühren beschlossen. Auch die Hundesteuersatzung wird geändert.
Bei den Bauvorhaben ist klar, dass die Stadt Prioritäten setzen muss. Die Verwaltung hat dafür auf der Basis klarer Kriterien eine Liste erstellt, die die dringend notwendigen Schulsanierungen nach vorne stellt. Auch hier haben wir zugestimmt.

Länge der Ratssitzungen

Über hundert Punkte standen auf der Tagesordnung, getagt haben wir von 14:00 bis um 22:15 Uhr. Die Verwaltung hat einen Vorschlag zur Verkürzung der Ratssitzungen vorgelegt. Die Sitzungen sollen demnächst in der Regel um 14 Uhr beginnen und spätestens um 20 Uhr enden. Zu diesem Vorschlag gibt es sehr unterschiedliche Meinungen im Rat. Roswitha Arnold im Namen der Fraktion: „Wir tragen den Kompromiss mit. Eine Verkürzung darf aber nicht dazu führen, dass wir Beschlüsse vertagen müssen.“ Wir sind gespannt, ob insbesondere die Einzelvertreter auf wiederholt wortreiche Ausführungen verzichten können.

Claudia Wiese und Roswitha Arnold für die Fraktion

Stellungnahme zur „Millenniumeiche“ im Kreisverkehr Rennbaumstraße

Die GRÜNEN unterstützen die Suche nach Möglichkeiten zur Umsetzung der „Millenniumeiche“. Am geplanten Umbau des Kreisverkehrs halten die GRÜNEN aber fest.

Dirk Danlowski (Bezirksvertreter und Ratsherr) meint: „Ich verstehe die Enttäuschung und bedauere, wenn eine Umsetzung nicht doch erfolgen kann. Wird der Baum aber nur einmal umgesetzt, steigen die Chancen, dass der Baum überlebt.“ Dr. Stefan Pausch (Fraktionsvorsitzender im Stadtbezirk II) begründet, weshalb die GRÜNEN am Umbau des Kreisverkehrs festhalten: „Der geplante Umbau ist ein Gewinn für die Umwelt. Anstelle der bisherigen Asphaltwüste entstehen fünf neue Grünstreifen mit insgesamt sechs neuen Bäumen. Damit wird das Areal sehr viel grüner. Und auch für die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen ist die Neugestaltung ein Gewinn.“

Die GRÜNEN sehen den Umbau auch als Maßnahme zur Umsetzung des Schwammstadt-Konzepts: Mit dem Umbau wird eine Hitzeinsel beseitigt. Die entsiegelten Flächen gewährleisten, dass Wasser auf diesen Flächen verbleibt und versickert. Gegen einen Verzicht auf den Umbau des Kreisverkehrs spricht zudem, dass die Sicht im Kreisverkehr durch die Eiche, deren Belaubung bis auf den Boden reicht, stark eingeschränkt ist. Die GRÜNEN fordern daher, dass ein Ersatzbaum gepflanzt wird, der wichtige Sichtbeziehungen ermöglicht und Unfallrisiken für alle Verkehrsteilnehmer*innen reduziert.

Stefan Pausch fasst zusammen: „Eine nicht gut durchdachte Pflanzung vor 22 Jahren wird durch eine artgerechte Neupflanzung und weitere zusätzliche Bepflanzung mehr als kompensiert. Sichergestellt werden muss auch, dass ein Ersatzbaum nicht in den Wiembachkanal wurzeln kann.“

Die gesamtstädtische Entwicklung hat Roswitha Arnold (Vorsitzende der Ratsfraktion und baupolitische Sprecherin) im Blick: „Städtebau ist mehr als Straßenbegleitgrün. Die Planung für den neuen Kreisverkehr ist ein gutes Beispiel, wie wir solche neuralgischen Bereiche gut umgestalten und gleichzeitig auch einer anderen zukünftigen Mobilität Rechnung tragen.“

Zum Hintergrund: Der Kreisverkehr an der Rennbaumstraße soll umgebaut werden. Im Rahmen des Umbaus wird die Kreisinsel versetzt. Um die auf der Kreisinsel angepflanzte „Millenniumeiche“ zu erhalten, wurde beschlossen, dass die Eiche entnommen und nach der Umgestaltung des Kreisverkehrs wieder eingesetzt wird. Die Stadt teilte nach einer Prüfung jedoch mit, dass eine Umsetzung nicht möglich sei, da erhebliche Wurzelverluste zu erwarten seien, die bei einer Umsetzung zum Absterben der Eiche führen würden. Eine Fällung sei daher zwingend notwendig.

Bericht zur Ratssitzung am 26. September 2022

Die Fraktion der GRÜNEN akzeptiert die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zum Neubau der Rettungs- und Feuerwache Nord am Standort „Auf den Heunen“ nur mit strengen Maßgaben und auch nur, wenn die Flächenversiegelung ausgeglichen wird.

Bau der Feuerwache: nur mit Flächen-Entsiegelung

Die Fraktion der GRÜNEN akzeptiert die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zum Neubau der Rettungs- und Feuerwache Nord am Standort „Auf den Heunen“ nur mit strengen Maßgaben und auch nur, wenn die Flächenversiegelung an diesem Standort durch Entsiegelung anderer städtischer Flächen im mindestens gleichen Umfang ausgeglichen wird. Die Fraktionsvorsitzende Roswitha Arnold stellte hierzu klar: „Wir erwarten eine Entsiegelung, die mehr ist als nur ein Feigenblatt.“ Dieser Antrag fand die Zustimmung von CDU und SPD. Zum ersten Mal ist es uns damit gelungen, für die Entsiegelung von Flächen auch Mehrheiten zu organisieren. Roswitha Arnold betonte: „Wir wissen sehr wohl, dass Leverkusen dringend eine neue Wache braucht. Die Feuerwehr hat gerade in Leverkusen im vergangenen Jahr gezeigt, wie wichtig sie ist, und wir bedanken uns ganz ausdrücklich für das Engagement und für die Tatkraft.“

Das Gelände „Auf den Heunen“ ist aus Sicht der Verwaltung das einzige, das wirklich in Frage kommt – bei allen Bedenken, denn es liegt in einem Landschaftsschutzgebiet. Die Bedenken teilen auch wir. Mit der Entscheidung haben wir es uns deswegen nicht leicht gemacht.

Der geplante Machbarkeitsstudie für dieses Gelände wird nun unter den folgenden Vorgaben erstellt:

  1. Die Flächenversiegelung wird auf das unbedingt notwendige Maß reduziert.
  2. Die versiegelte Fläche wird durch Entsiegelung anderer städtischer Flächen im mindestens gleichen Umfang ausgeglichen. Diese zu entsiegelnden Flächen müssen konkret benannt werden.

Ratsherr Andreas Bokeloh erläuterte zur Reduzierung auf das notwendige Maß: „Wir wollen geklärt wissen: Welche Funktionalitäten müssen auf dem Gelände zusammengefasst werden und welche Bauweise ist geboten?“

Biotonne: Mit Augenmaß und Pragmatismus

Lange diskutiert, jetzt wird’s endlich wahr: Leverkusen führt die Biotonne ein. Zwei Varianten standen im Rat zur Debatte. Unsere Position ist eindeutig: Mit Blick auf die Stärkung der Kreislaufwirtschaft und mit Blick auf eine bestmögliche Verwertung von Abfällen sind wir für eine freiwillige Biotonne, die abgeholt wird – ohne Wenn und Aber. Und die kommt nun auch – wenngleich bei sehr knapper Mehrheit. Unser Umweltexperte Andreas Bokeloh betonte: „Mit dieser Entscheidung stoßen wir das Thema Biotonne in Leverkusen jetzt mit Augenmaß und Pragmatismus an.“

Stadttauben sind keine Wildtiere

Keine Zustimmung fand unser Antrag, dass die Stadt ein Konzept entwickeln solle, um für mehr Tierwohl bei den Tauben zu sorgen. Wir hatten vorgeschlagen, nach Standorten für Taubentürme und Taubenhäuser zu suchen, um die Zahl der Tauben zu reduzieren und zu kontrollieren. Denn durch falsches, nicht artgerechtes Futter sind viele Tauben, die ja keine Wildtiere sind, krank und unterernährt. Trotz schriftlicher Unterstützung durch Leverkusener Tierschützer konnte sich die Mehrheit im Rat aber nicht durchringen, der Fürsorgepflicht für die Stadttauben nachzukommen.

Roswitha Arnold für die Fraktion

Bericht zur Ratssitzung am 29. August 2022

In der Ratssitzung am 29. August 2022 standen die Jahresabschlüsse im Vordergrund: die der städtischen Gesellschaften wie zum Beispiel EVL, TBL oder Klinikum, der Jahresabschluss der Stadt 2021 sowie der Gesamtabschluss 2018.

In der Ratssitzung am 29. August 2022 standen die Jahresabschlüsse im Vordergrund: die der städtischen Gesellschaften wie zum Beispiel EVL, TBL oder Klinikum, der Jahresabschluss der Stadt 2021 sowie der Gesamtabschluss 2018. Die Einzelheiten waren wie immer vorher ausführlich im Finanzausschuss diskutiert worden, wo die Geschäftsführer einen Ausblick auf das kommende Jahr gegeben hatten.

In einigen Wochen würden wir uns normalerweise im Rat mit der Frage beschäftigen, wie viel Geld die Stadt im nächsten Jahr ausgeben kann. Diesmal aber wird die Haushaltssatzung erst später eingebracht. Denn durch den Krieg in der Ukraine, die Probleme durch gestörte Lieferketten, Energiemangel und Inflation sei die Prognose „als würde man in eine Glaskugel schauen“. So hatte es Kämmerer Markus Molitor im Finanzausschuss formuliert. Erst müsse man abwarten, welche Unterstützung die Kommunen von Land und Bund zu erwarten haben.

Zum Thema Energie hat die Stadt eine Arbeitsgruppe „Gasmangellage“ eingerichtet. Die Verwaltung erarbeitet aktuell ein Konzept zu weiteren Einsparungen sowohl im Gas- als auch im Strombereich. Die Leiterin der AG, Baudezernentin Andrea Deppe verwies dabei auf die schon seit Jahren vorgenommenen Energieeinsparungen in den städtischen Gebäuden: zum Beispiel sind Flure ungeheizt, Raumlicht wird nach einer Nutzung ausgeschaltet und zum Händewaschen steht ausschließlich kaltes Wasser zur Verfügung. Der große Teil des Energieverbrauchs liege bei Schulen und Kitas, hier signifikante Energieeinsparungen vorzunehmen, wird eher schwierig.

Wir sind sehr erfreut darüber, dass Leverkusen sich einen Public Corporate Governance Codex geben will: eine Richtlinie zur guten Führung öffentlicher Unternehmen. Die Verwaltung hat nun einen Entwurf vorgelegt, der mit den städtischen Beteiligungsbetrieben abgestimmt wird und den wir im Anschluss in den nächsten Wochen diskutieren und dann verabschieden werden.

Claudia Wiese und Roswitha Arnold für die Fraktion

Kommunale Investitionsprogramme: Leverkusener Sportstätten könnten profitieren

Der Startschuss neuer Förderrunden gleich mehrerer kommunaler Investitionsprogramme aus dem Bundeshaushalt ist gefallen. Auch Leverkusen könnte vor allem von einem Förderprogramm besonders profitieren:

„Mit dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ sollen vor allem Sportstätten, Schwimmhallen sowie Jugend- und Kulturzentren profitieren. In Leverkusen denke ich dabei zum Beispiel an das Hallenbad Bergisch Neukirchen oder den Sportplatz Birkenberg“, erklärt die unsere Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik.

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) hat zur neuen Förderrunde 2022 aufgerufen. Projektskizzen können ab dem 15. August 2022 bis einschließlich 30. September 2022 durch die Kommunen beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) eingereicht werden. Bis zum 23.09.2022 muss bei der zuständigen Landesbehörde auch eine Voranzeige zum geplanten Projekt eingereicht sein.

„Ich habe bereits den Oberbürgermeister und auch meinen Kollegen Karl Lauterbach auf das Programm hingewiesen und mit meinen Kolleg*innen im Sport- und Haushaltsausschuss über die Situation in Leverkusen gesprochen“, sagt Slawik.

Sie hofft, dass Bundesgelder für die Sanierung des Hallenbades in Bergisch Neukirchen oder für die dringend benötigte Sanierung des Sportplatzes Birkenberg endlich bewilligt werden könnten.

„Der Sportpark hatte in der Vergangenheit bereits mehrfach Fördergelder für die Projekte beim Bund beantragt, die aber leider jedes Mal abgelehnt wurden“, erklärt Stefan Pausch, sportpolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion.

Auf Landesebene wird aktuell noch darüber diskutiert, wie hoch eine Ko-Finanzierung aussehen könnte. „Wir hoffen, dass sich die neue schwarz-grüne Regierung für eine hohe Beteiligung des Landes und die Entlastung der Kommunen ausspricht“, so unsere Kreisvorsitzende Rupy David,

Weitere kommunale Investitionsprogramme sind das Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“, bei dem u.a. Projekte der Grün- und Freiraumentwicklung mit hoher Wirksamkeit für Klimaschutz (CO2-Minderung) und Klimaanpassung gefördert werden. Und darüber hinaus das Denkmalschutz-Sonderprogramm (DS XI), das die Förderung national bedeutsamer oder das kulturelle Erbe mitprägende, unbewegliche Kulturdenkmäler vorsieht.

9-Euro-Ticket: Nyke Slawik fordert Verlängerung

Nyke Slawik und ihre zwei Bundestags-Kolleg*innen aus Köln, Katharina Dröge und Sven Lehmann, fordern eine Anschlusslösung an das 9-Euro-Ticket. Der August ist der letzte Monat, in dem das Ticket noch erhältlich ist. Doch allein im Juni haben laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) über 30 Millionen Menschen das Angebot genutzt. Das 9-Euro-Ticket wurde von der Ampel-Koalition für die Monate Juni, Juli und August im Rahmen des Entlastungspaketes eingeführt.

Nyke Slawik und ihre zwei Bundestags-Kolleg*innen aus Köln, Katharina Dröge und Sven Lehmann, fordern eine Anschlusslösung an das 9-Euro-Ticket. Der August ist der letzte Monat, in dem das Ticket noch erhältlich ist. Doch allein im Juni haben laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) über 30 Millionen Menschen das Angebot genutzt. Das 9-Euro-Ticket wurde von der Ampel-Koalition für die Monate Juni, Juli und August im Rahmen des Entlastungspaketes eingeführt.

Evaluierung im November kommt zu spät
Die von Verkehrsminister Volker Wissing geforderte Evaluierung sehen die drei Abgeordneten kritisch: „Das 9-Euro-Ticket darf nicht ohne Anschlusslösung im September auslaufen. Eine Evaluierung im November und eine Anschlusslösung Ende des Jahres oder Anfang 2023 kommen zu spät“, betont Katharina Dröge, Vorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion.

Umweltschädliche Subventionen zur Finanzierung nutzen
Finanziert werden könnte ein günstiges bundesweites Ticket, nach Meinung der drei Kölner Abgeordneten über den Abbau von umweltschädlichen Subventionen. „Das Geld für eine Verlängerung könnte zum Beispiel anstelle der Energiesteuerbefreiung für Kerosin oder der für Dieselkraftstoff eingesetzt werden. Ich könnte mir auch den Abbau des Dienstwagenprivilegs vorstellen“, so Nyke Slawik, stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsausschusses.

Erfolgsbilanz 9-Euro-Ticket
Nicht nur die hohe Nachfrage nach dem Ticket spricht für dessen Erfolg. „In den vergangenen zwei Monaten waren so viele Menschen mit Bus und Bahn unterwegs, wie selten zuvor. Das führte auch zu weniger Stau auf den Straßen“, erklärt Sven Lehmann, Staatssekretär im Familienministerium. „Das Ticket ist gleichermaßen sozial und umweltfreundlich: Es entlastet Geringverdienende, gibt allen Menschen Freiheit und schützt das Klima.“

Erneuerung der Unterstände an den Bushaltestellen im Stadtgebiet

Im Stadtgebiet Leverkusen werden seit geraumer Zeit die Unterstände an den Bushaltestellen erneuert. Diese Umbaumaßnahmen dauern teilweise sehr lange. Daher fordern die GRÜNEN eine Beschleunigung der Maßnahmen und haben hierzu eine Anfrage gestellt.

Im Stadtgebiet Leverkusen werden seit geraumer Zeit die Unterstände an den Bushaltestellen erneuert. Diese Umbaumaßnahmen dauern teilweise sehr lange. Während dieser Zeit können die Unterstände nicht genutzt werden. Auch stehen während des Umbaus keines Aushanginformationen zur Verfügung. Ein attraktives ÖPNV-Angebot beginnt an der Bushaltestelle. Daher fordern die GRÜNEN eine Beschleunigung der Maßnahmen und haben hierzu eine Anfrage gestellt.

Nyke Slawik fordert, Entnahme-Rechte für Currenta zu beschränken

Unsere Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik wendet sich mit einem offenen Brief an die Bezirksregierung Köln und das nordrhein-westfälische Umweltministerium: „Wir können nicht steigende Hitze- und Dürreperioden, austrocknende Naturräume und Nachrichten über Wasser-Rationierungen in Frankreich und Italien ignorieren und davon ausgehen, dass in 30 Jahren alles beim Alten ist“. Sie fordert deshalb Bezirksregierung und Umweltministerium dazu auf, die derzeit anbedachten Genehmigungszeiträume für die Grundwasserentnahme zu überdenken.

Die bereits vor zwei Jahren abgelaufenen Rechte der Firma Currenta zur Entnahme von rund 100 Millionen Kubikmetern Grundwasser auf Leverkusener Stadtgebiet sollen auf 30 weitere Jahre verlängert werden.

Die grüne Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik hält dieses Vorgehen in Anbetracht der sich zuspitzenden Klimakrise für fragwürdig und wendet sich deshalb mit einem offenen Brief an die Bezirksregierung Köln und das nordrhein-westfälische Umweltministerium: „Wir können nicht steigende Hitze- und Dürreperioden, austrocknende Naturräume und Nachrichten über Wasser-Rationierungen in Frankreich und Italien ignorieren und davon ausgehen, dass in 30 Jahren alles beim Alten ist“, so Slawik. Sie fordert deshalb Bezirksregierung und Umweltministerium dazu auf, die derzeit anbedachten Genehmigungszeiträume für die Grundwasserentnahme zu überdenken.

„Nur durch eine Erlaubnislage auf Sicht kann sichergestellt werden, dass es in Anbetracht von häufigen und länger anhaltenden Trockenperioden und unsicherer werdender Prognosen zu einer regelmäßigen Überprüfung der Rahmenbedingungen kommt. Verkürzte Genehmigungszeiträume würden bei den betreffenden Unternehmen außerdem einen stärkeren Anreiz zum Wassersparen setzen“, heißt es in dem offenen Brief.

„Auch als Anwohnerin besorgt mich das Vorhaben sehr. In 30 Jahren bin ich Ende 50 und möchte auch dann noch gutes, lokales Trinkwasser aus der Leitung trinken können. Deshalb habe ich auch als Privatperson eine schriftliche Einwendung bei der Bezirksregierung eingereicht“, erklärt die junge Abgeordnete. Bis diesen Freitag, 24. Juni, bleibt betroffenen Anwohner*innen Zeit, eine schriftliche Einwendung gegen das Vorhaben bei der Bezirksregierung einzureichen.

Dass das Thema von der Tagesordnung der Ratssitzung vom 20. Juni abgesetzt wurde, bedauert die Leverkusenerin: „Meine grünen Kolleg*innen aus der Leverkusener Ratsfraktion hätten gerne dafür gestritten, dass sich die Stadtverwaltung kritischer zu der Wasserentnahme positioniert. Leider erkennt ein Großteil der kommunalen Politik die Dringlichkeit der Klimakrise scheinbar immer noch nicht“. Auf Antrag der FDP und mit Stimmen u. a. von CDU und SPD wurde ein Antrag der grünen Ratsfraktion Leverkusen zur Grundwasserentnahme von Currenta von der Tagesordnung abgesetzt.

Bericht zur Ratssitzung am 20. Juni 2022

66 Tagesordnungspunkte im Rat, vorlaufend drei Sondersitzungen und die Sitzung des Hauptausschusses: Damit begann der Sitzungstag um 12:45 Uhr und endete erst um 21:35 Uhr. Die Themen „Sondermüllverbrennungsanlage“ und „Wasserrechte“ wollte eine Ratsmehrheit nicht mehr diskutieren.

Grundwasser: kein Gesprächsbedarf

Dass eine Grundwasser-Entnahme durch die Firma Currenta für 30 weitere Jahre genehmigt werden soll, wollten die meisten Ratsmitglieder gar nicht erst diskutieren. Unser Antrag, die Stadt solle ihre Haltung dazu erklären und eine Stellungnahme mit dem Rat abstimmen, wurde auf Antrag der FDP von der Tagesordnung abgesetzt. Ratsherr Andreas Bokeloh: „Wie enttäuschend, dass das wichtige Thema Grundwasser nicht die Beachtung findet, die es verdient.“ Neue Studien, anhaltende Waldbrände in Brandenburg und Rekordhitze im Juni führen uns schon heute vor Augen, wie umsichtig wir mit der wertvollen Ressource Wasser umgehen müssen.

Städtepartnerstadt mit der Ukraine

Unsere Idee fand große Zustimmung: Leverkusen wird eine Städtepartnerschaft mit einer Stadt in der Ukraine schließen. Ratsfrau Claudia Wiese ist überzeugt: „In den vergangenen Wochen hat Leverkusen viele neue Verbindungen in die Ukraine geknüpft. Der Grund dafür, der russische Angriffskrieg, ist schrecklich. Aber daraus können wir doch jetzt etwas Gutes entstehen lassen.“ Wie wir vorgeschlagen hatten, soll erst einmal eine formlose „Solidaritätspartnerschaft“ entstehen, später eine reguläre Städtepartnerschaft. Die Verwaltung wird Vorschläge machen, welche Städte in Frage kommen.

Freibad Auermühle und Freibad CaLevornia

Ob das Freibad Auermühle doch noch einmal reaktiviert werden kann, wurde – einmal mehr – im Rat diskutiert. „Leider bedient Opladen plus mit ihrer Aktion lediglich den Populismus und streut den Bürger*innen Sand in die Augen“, kommentierte Fraktionsvorsitzende Roswitha Arnold. Bei dieser Gelegenheit erfuhr der Rat aus dem Sportdezernat, dass das Freibad im „CaLevornia“ in diesem Sommer nicht geöffnet werden kann. Der Grund: Es fehlen Bademeister*innen. „Die großen Ferien stehen an und die Stadt schließt ein Freibad? Nein, an dieses Thema müssen wir noch mal ran.“

Einig beim Widerstand gegen den Autobahn-Ausbau

Die Demonstration am 10. Juni 2022 in Berlin war ein Erfolg. Das sehen nicht nur wir so. Auch die Ratsmitglieder von CDU, SPD, FDP, Opladen plus und Einzelvertreterin Gisela Kronenberg lobten die gelungene Aktion und zeigten sich einig: Nur gemeinsam sind wir stark. Die Übergabe der 6.000 Unterschriften war nur ein weiterer Schritt. Nun erwarten wir die Ergebnisse der Lärmschutzprüfungen und bereiten uns auf die angekündigten Planfeststellungsverfahren vor.

Grünsatzung auf den Weg gebracht

Mit großer Mehrheit wurde ein erster Teil der von uns geforderten Grünsatzung auf den Weg gebracht. Ein entsprechender Entwurf mit Gestaltungsvorgaben zur Begrünung von Gebäuden, Grundstücksfreiflächen sowie Lager- und Stellplatzflächen wird vom Baudezernat erarbeitet. Damit legt Andrea Deppe vor. Nun muss aber auch das Umweltdezernat liefern: Wir warten noch immer auf den bereits am 22. März 2021 beschlossenen Entwurf des Umweltdezernenten zum Schutz der privaten Grünflächen und des Baumbestands und werden nicht locker lassen.

Windkraft für Leverkusen

Wir haben nach sorgfältiger Überlegung der Aufstellung des neuen Regionalplans zugestimmt. An der Stadtgrenze zu Burscheid ist die Möglichkeit für ein neues Gewerbegebiet vorgesehen. Wir sind dagegen, dass dort Industrie angesiedelt und Fläche versiegelt wird. Was wir uns aber dort vorstellen können, ist eine Windkraftanlage. Wichtig zu wissen: Der Regionalplan legt noch keine Bebauung fest, sondern ist nur die Grundlage für eine sehr langfristige Planung. Ob und was dort irgendwann mal gebaut wird, entscheidet der Rat später.

Claudia Wiese und Marc Nohl für die Fraktion

Bericht des Gutachters zur Explosion auf dem Gelände der Sondermüllverbrennungsanlage

Wie konnte es zu der Explosion in Bürrig im vergangenen Jahr kommen und wie kann eine solche Katastrophe in Zukunft verhindert werden? In der Sondersitzung des Umweltausschusses am 13. Juni 2022 hat Professor Jochum, der Leiter des Begleitkreises, auch diese Fragen beantwortet.

Wie konnte es zu der Explosion in Bürrig im vergangenen Jahr kommen und wie kann eine solche Katastrophe in Zukunft verhindert werden? In der Sondersitzung des Umweltausschusses am 13. Juni 2022 hat Professor Jochum, der Leiter des Begleitkreises, auch diese Fragen beantwortet.

Wir fordern:

  • Die Hochspannungsleitung muss verlegt werden.
  • Die Gefährlichkeit und die Mengen der Schadstoffe, die entsorgt werden, muss begrenzt bleiben.
  • Alle Verfahren sind umfassend zu prüfen und neu zu genehmigen. Am Personal darf nicht gespart werden.
  • Ein Tanklager auf dem Gelände der Sondermüllverbrennungsanlage muss auf ein absolutes Minimum beschränkt werden.
  • Auffangkapazitäten für Lösch- und Havariewasser sind in mehr als ausreichendem Maße bereit zu stellen.
  • Alle angelieferten Stoffe sind vor der weiteren Behandlung im Rahmen einer Eingangskontrolle durch geschultes Personal in dafür vorgesehenen Laboreinrichtungen vor Ort zu beproben.
  • Wir wollen außerdem, dass Leverkusen an allen Verfahren beteiligt und in alle Kommunikationsstrukturen einbezogen wird. Denn die Stadt muss die Schutzinteressen der Bürger*innen vertreten können. Sie sollte ihrerseits laufend die Kommunalpolitik informieren.

Die Sondermüllverbrennungsanlage wurde bereits wieder in Betrieb genommen. Das hat die Bezirksregierung genehmigt. Ratsherr Andreas Bokeloh: „Weshalb die Currenta die Anlage hochfährt, bevor die Veranstaltung zur Information der Leverkusener Bürger*innen stattgefunden hat, ist uns unbegreiflich. So sorgt man nicht für Vertrauen.“

Die Informationsveranstaltung des Gutachters findet statt am 23. Juni 2022 (Donnerstag) um 18:00 Uhr in der Wiesdorfer Bürgerhalle, Hauptstraße 150, 51373 Leverkusen.

Kein „Weiter wie bisher“ in Bürrig – Bürger*innen und Umwelt bestmöglich schützen

In Bezug auf die von der CURRENTA geplante Wiederinbetriebnahme der Sondermüllverbrennungsanlage hat Prof. Jochum am 8. Juni 2022 das Gutachten für eine erste Teilinbetriebnahme vorgelegt. Dieses Gutachten ist eine der Grundlagen für die Genehmigung durch die Bezirksregierung.

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN dankt Herrn Prof. Jochum und seinem Team für die umfangreiche Begutachtung der Sondermüllverbrennungsanlage. Die Fraktion geht davon aus, dass die Anlage deutlich sicherer wird, wenn die vom Gutachter-Team empfohlenen Vorgaben zur ersten Teilinbetriebnahme konsequent eingehalten werden.

Auch die Veröffentlichung des Gutachtens wird von den GRÜNEN begrüßt, denn Offenheit ist eine unabdingbare Voraussetzung für Vertrauen und Akzeptanz. Unverständlich bleibt deshalb, dass die Gutachter nicht alle Untersuchungsergebnisse veröffentlichen.

Ratsherr Andreas Bokeloh kritisiert: „Weshalb werden nicht alle umgesetzten Empfehlungen benannt? Weshalb werden die untersuchten Gefahrenszenarien nicht benannt? Und weshalb wird zugestanden, dass mehrere Maßnahmen erst ‚unverzüglich‘ nach der Inbetriebnahme umgesetzt werden müssen? Unsere Anregungen wurden nicht aufgegriffen. Damit muss eine abschließende Bewertung der Schutzmaßnahmen unvollständig bleiben.“

Besonderer Aufmerksamkeit bedarf insbesondere das Verfahren von der Annahme bis zur Verbrennung der Abfallstoffe auf dem Gelände der Müllverbrennungsanlage. Hierzu Andreas Bokeloh: „Unklar bleibt weiterhin, welche Abfallstoffe entsorgt werden dürfen. Zudem wird das Schutzkonzept offenbar schon im Rahmen der ersten Teilinbetriebnahme aufgeweicht, indem die Entsorgung eines ‚für die Currenta sehr wichtigen‘ Abfallstoffes zugelassen ist, der den grundlegenden Kriterien des Schutzkonzeptes nicht entspricht und gesondert behandelt werden muss.“

Sehr kritisch betrachten die GRÜNEN auch die Zuständigkeiten im Rahmen des Genehmigungsverfahrens. Die Stadt wird zwar informiert, erhält aber bis heute keinen Einblick in zugrundeliegende Unterlagen und verfügt auch nicht über ein Mitgestaltungsrecht.

Hierzu fragt die Fraktionsvorsitzende Roswitha Arnold: „Wie kann es sein, dass Leverkusen trotz dieser für die Stadt so elementaren Fragen weitgehend zum Zuschauen verdammt wird? Verschärfend kommt hinzu, dass wir bisher nicht erkennen können, dass sich die Bezirksregierung im notwendigen Maße auch mit der Verbesserung der behördlichen Kontrollen und dem zugrundeliegenden behördlichen Kontrollsystem beschäftigt.“

Ein „Weiter wie bisher“ darf es aus Sicht der GRÜNEN nicht geben. Daher werden die GRÜNEN auch den weiteren Prozess kritisch begleiten.

Koalitionsverhandlungen in NRW: Nyke Slawik verhandelt Mobilitäts-Themen

Unsere Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik verhandelt in den kommenden Wochen für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Mobilitäts-Themen für den schwarz-grünen Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen mit. „Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir meine Partei entgegenbringt“, so Slawik. „Das Sondierungspapier hat bereits sehr viele grüne Akzente: Eine flächendeckende Mobilitätsgarantie mit einem preiswerten ÖPNV, deutlich mehr Radverkehr und Vorrang für Sanierung statt Neubau beim Straßenbau. Jetzt gilt es, diese Akzente weiter auszuformulieren.“

Die Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik verhandelt in den kommenden Wochen für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Mobilitäts-Themen für den schwarz-grünen Koalitionsvertrag in Nordrhein-Westfalen mit. „Ich freue mich sehr über das Vertrauen, das mir meine Partei entgegenbringt“, so Slawik.

Nach ersten Sondierungsgesprächen, die in einem Sondierungspapier mündeten, und der Zustimmung der zuständigen Parteigremien, haben die Grünen und die CDU am Dienstag, den 31. Mai, die Verhandlungen für eine Regierungsbildung aufgenommen.

„Das Sondierungspapier hat bereits sehr viele grüne Akzente: Eine flächendeckende Mobilitätsgarantie mit einem preiswerten ÖPNV, deutlich mehr Radverkehr und Vorrang für Sanierung statt Neubau beim Straßenbau. Jetzt gilt es diese Akzente weiter auszuformulieren“, erklärt die stellvertretende Vorsitzende des Bundesverkehrsausschusses.

Für 13 Themengebiete schicken beide Seiten jeweils sechs Personen in die Verhandlungen. Nyke Slawik übernimmt die stellvertretende Leitung der grünen Arbeitsgruppe zu Verkehr. Die Leitung der Gruppe hat der Landtagsabgeordnete Arndt Klocke inne. Die CDU schickt die noch amtierende Ministerin Ina Brandes als Leiterin und den Landtagsabgeordneten Klaus Voussem als stellvertretenden Leiter in die Fachgruppe Verkehr.

Die weiteren Gruppen neben der Verkehrsgruppe und einer Hauptverhandlungsgruppe sind:

  • „Klimaschutz, Energie, Wirtschaft“
  • „Wissenschaft, Digitalisierung und Innovation“
  • „Haushalt, Personal, Finanzen“
  • „Kommunales“
  • „Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz“
  • „Innen und Recht“
  • „Arbeit, Gesundheit und Soziales“
  • „Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung, Landesplanung“
  • „Schule und Bildung“
  • „Gleichstellung, Frauen, Familie, Kinder und Jugend, offene Gesellschaft“
  • „Kultur und Medien, Demokratie und Sport“
  • „Migration, Integration, Flucht, Europa und Internationales“

Danke, Leverkusen, für 18,4 %!

Bei der Landtagswahl am 15. Mai haben wir mit 18,4 % das beste Landtagswahlergebnis unserer Geschichte geholt. Unsere Direktkandidatin Rupy David holte 16,9 % der Stimmen – ebenfalls ein Rekordergebnis. Sie zieht (vorerst) nicht in den Landtag ein, trotzdem war es für uns ein wahnsinnig erfolgreicher und glücklicher Abend!

Bei der Landtagswahl am 15. Mai haben wir mit 18,4 % das beste Landtagswahlergebnis unserer Geschichte geholt. Unsere Direktkandidatin Rupy David holte 16,9 % der Stimmen – ebenfalls ein Rekordergebnis. „Ich freue mich sehr darüber, dass wir so viele Leverkunsener*innen von unseren Ideen für den echten Wandel überzeugen konnten. Dieses tolle Ergebnis haben unsere vielen Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer, bei denen ich mich nicht genug bedanken kann, mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit ermöglicht! Die Stimmung bei uns war über die ganze Strecke immer super, alle waren sehr motiviert. Auch der viele Zuspruch zur Arbeit unserer grünen Bundesminister*innen und die guten grünen Ergebnisse in Schleswig-Holstein letzte Woche haben uns Mut gemacht. Dass wir jetzt sogar noch über den letzten Umfragewerten liegen würden, hatten wir aber nicht zu hoffen gewagt – das hatten wir zu oft andersherum erlebt! In Leverkusen haben wir unseren Stimmenanteil sogar mehr als verdreifacht und liegen damit über dem Landesschnitt. Ich bin wahnsinnig stolz auf unseren tollen Kreisverband! Zur Zeit sieht es so aus, als ob ich durch die gewonnenen Direktmandate z. B. in Köln ganz knapp nicht einziehen würde, das finde ich natürlich schade. Ich hätte mich sehr gefreut, im Landtag für meine Herzensthemen zu streiten: eine bessere Inklusion von Menschen mit Behinderung, eine vielfältige Sportpolitik und eine solidarische Gesellschaft. Aber das mache ich jetzt weiter in meinen bisherigen Funktionen. Und wer weiß, ob im Rahmen der Regierungsbildung nicht doch noch zwei, drei Mandate frei werden und Leverkusen dann doch noch eine grüne Landtagsabgeordnete erhält! Eins ist in jedem Fall klar: Die Menschen in NRW wollen eine grüne Politik und einen wirklichen Wandel. Diese Aufgabe müssen wir mit dem tollen Rückenwind von der Basis bis zu unseren Spitzen in NRW und im Bund angehen!“

Wir fieberten dem Ergebnis gemeinsam im Rathaus und auf unserer Wahlparty im K1 in Wiesdorf entgegen. Unsere Kreisvorsitzende Anja Boenke überreichte ihrer Doppelspitzen-Partnerin Rupy David ein Geschenk-Abo des feministischen „Missy Magazine“ als Dank. Unsere Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer erhielten ebenfalls einen persönlichen Dank. „Jetzt sorgen wir gemeinsam für einen grünen Wandel in Düsseldorf! In Berlin sind wir die treibende und zuverlässige Kraft hinter den so notwendigen Veränderungen, die andere Parteien lieber ins übermorgen verschieben würden. Jetzt werden wir hoffentlich dasselbe in Düsseldorf zeigen können!“

Bei der letzten Landtagswahl 2017 hatten wir in NRW lediglich enttäuschende 6,4 % erhalten (2012: 11,3 %); in Leverkusen lagen wir damals mit 6,1 % (11,7 %) sogar etwas darunter. Seitdem hat der Kreisverband Leverkusen seine Mitgliederzahl ungefähr verdoppelt und viele jüngere Mitglieder gewonnen; auch die grüne Ratsfraktion in Leverkusen konnte sich bei der Kommunalwahl 2020 fast verdoppeln. Seit 2021 sitzt außerdem Nyke Slawik aus Opladen für die GRÜNEN im Bundestag.

Bald mehr Photovoltaik in Leverkusen?

Der Klima- und Transformationsfonds soll mit 203 Milliarden Euro im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für den Haushalt 2022 und den Finanzplan bis 2026 ausgestattet werden. Die Bundesregierung hat dies in der heutigen Sitzung des Bundestages auf den Weg gebracht. Welche Auswirkungen das für Leverkusen haben wird, beschreibt unsere Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik hier.

Für den Kampf gegen die Klimakrise und für die Versorgung mit preiswertem Strom hat die Bundesregierung einen 200 Milliarden Euro schweren Klima- und Transformationsfonds auf den Weg gebracht. So soll der Ausbau Erneuerbarer Energien und die Erhöhung der Energieeffizienz zügig vorangetrieben werden.

„Ein Ausbau der Erneuerbaren ermöglicht es auch, viel schneller unabhängig von Energieimporten zu werden. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine führt uns derzeit schmerzhaft vor Augen, wie wichtig dieser Schritt ist. Deshalb werde ich für den Klima- und Transformationsfonds stimmen, mit dem auch bei uns in Leverkusen der Klimaschutz bis 2026 nochmal beschleunigt wird“, sagt Nyke Slawik, Abgeordnete für Bündnis 90/Die Grünen. Zusätzlich wolle man mit weiteren 20 Milliarden Euro der Industrie bei der Umstellung auf eine Energieversorgung mit sauberem Wasserstoff helfen.

Energie für und von Bürgerinnen und Bürgern
Was bedeutet das für die Menschen in Leverkusen? Die Produktion von Strom aus Erneuerbaren Energien ist klimafreundlicher und schon jetzt in vielen Fällen günstiger als die aus Gas, Kohle oder Atomenergie. Zugleich senken Investitionen in Energieeffizienz die Stromrechnung und entlasten Haushalte und Unternehmen. „Das in der Ampel- Regierung vereinbarte Ziel, die Stromversorgung bis zum Jahr 2035 nahezu vollständig auf Erneuerbare umzustellen, bedeutet also auch, Menschen dauerhaft von hohen Strompreisen zu entlasten“, so Slawik weiter. Beim Ausbau der Solarenergie bieten vor allem ungenutzte Dachflächen eine große Chance. Davon gibt es in Leverkusen einige. Aber auch jeder Hausbesitzer und jede Hausbesitzerin kann prüfen, ob das eigene Dach dafür in Frage komme. Für diese Anlagen werde es eine angemessene Förderung von bis zu 13,8 Cent/kWh geben. Sehr große Dachanlagen würden zudem weiterhin über Ausschreibungen gefördert.

„Wir wollen, dass möglichst viele Menschen als „Erzeuger“ von Erneuerbaren Energien profitieren“, erklärt Nyke Slawik. „Bei den Mieterstromanlagen auf den Dächern der WGL in Rheindorf haben wir damit in Leverkusen bereits gute Erfahrungen gemacht.“ Wind- und Solarprojekte von Bürgerenergie-Gesellschaften sollen deshalb, von den Ausschreibungen ausgenommen werden, so dass diese unbürokratisch realisiert werden können. Begleitend dazu soll zudem ein neues Förderprogramm für Bürgerenergie aufgelegt und auch die finanzielle Beteiligung der Kommunen an Wind- und Solarprojekten weiterentwickelt werden.

Klimaneutraler Industriestandort Leverkusen
Für den Umbau der Wirtschaft schaffe man so die Voraussetzung, um diese hin zu einer wasserstoffbasierten Wirtschaft zu entwickeln, ist sich Nyke Slawik sicher. NRW strebe als bedeutender Industriestandort bei der Transformation der Industrie hin zu mehr Klimaneutralität eine Vorreiterrolle an. Und auch Leverkusener Unternehmen, wie Covestro, sind bereits auf einem guten Weg. „Die Herausforderungen müssen wir gemeinsam beherzt angehen. Ziel ist, dass Deutschland und damit auch Leverkusen ein langfristig starker Wirtschaftsstandort bleibt. Klimaschutz ist dabei inzwischen die Voraussetzung für Wettbewerbsfähigkeit, Innovationskraft und Wohlstand“, sagt die Abgeordnete der Grünen.

Und noch ein Punkt ist ihr wichtig: „Auch in NRW müssen wir Tempo aufnehmen beim Klimaschutz! Deshalb muss jetzt auch in NRW endlich die Abstandsregelung für Windräder angepasst werden. Gerade in NRW verstromen wir immer noch viel zu viel Kohle. Eine neue Landesregierung mit grüner Beteiligung wird das ändern.“

Hintergrund:

  • Der Energie- und Klimafonds (EKF, künftig Klima- und Transformationsfonds (KTF)) soll mit Mitteln in Höhe von rund 200 Milliarden Euro (konkret: 203 Milliarden Euro) im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für den Haushalt 2022 und den Finanzplan bis 2026 ausgestattet werden. Dies dient der finanziellen Unterlegung der Transformation der deutschen Wirtschaft hin zu mehr Klimaneutralität. Daraus sollen Maßnahmen zur Dekarbonisierung und zur Senkung der EEG-Umlage sowie zur Erhöhung der Versorgungssicherheit finanziert werden.
  • Im Vergleich zu den Plänen der großen Koalition wächst der Energie- und Klimafonds um rund 90 Milliarden Euro und verdoppelt sich damit fast von 114 Milliarden auf 203 Milliarden Euro.
  • Neu sind zudem weitere 20 Milliarden Euro an Verpflichtungsermächtigen, die insbesondere für die Dekarbonisierung zur Verfügung stehen, und zwar für CCfD-Verträge (Carbon Contracts for Difference), bei denen Gelder erst später ausgezahlt werden.
  • Die EKF-Einnahmen speisen sich aus auf mehrere Quellen: Bundeszuschuss, EU-Emissionshandel, Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG), globale Mehreinnahmen und Entnahmen aus der Haushaltsrücklage.
  • Das BMWK setzt sich auch in den Folgejahren dafür ein, dass wichtige klimapolitische Projekte und die Vorgaben des Koalitionsvertrages umgesetzt werden, insbesondere im Rahmen der Umsetzung der Wasserstoffstrategie und Transformation der deutschen Wirtschaft. Weitere Schwerpunktthemen sind die Abschaffung der EEG-Umlage, der Umweltbonus sowie die Gebäudesanierung.

Einführung der Biotonne – Was treibt die CDU um?

Die Fraktionsvorsitzenden von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP sind erstaunt über die Pressemitteilung der CDU-Fraktion zur Einführung der Biotonne in Leverkusen: „Die CDU-Fraktion muss den mit ihren Stimmen gefassten Beschluss zur Einführung der freiwilligen Biotonne vergessen haben. Anders lassen sich die Äußerungen nicht erklären.“

Die Fraktionsvorsitzenden von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP sind erstaunt über die Pressemitteilung der CDU-Fraktion zur Einführung der Biotonne in Leverkusen: „Stefan Hebbel, Tim Feister und die CDU-Fraktion müssen in anderen Veranstaltungen gesessen haben und den mit ihren Stimmen gefassten Beschluss zur Einführung der freiwilligen Biotonne vergessen haben. Anders lassen sich deren Äußerungen nicht erklären. Die CDU-Fraktion stützt sich mit ihrer Pressemitteilung auf eine Formalie, zeigt aber keine Alternativen, wie sie die bekannten gesetzlichen Regelungen umsetzen will“, so die Fraktionsvorsitzenden Milanie Kreutz, Roswitha Arnold und Monika Ballin-Meyer-Ahrens.

Ein Blick zurück

Blicken wir einmal zurück. Am 26. Januar 2021 lud die Stadtverwaltung zu einem ersten interfraktionellen Informationsgespräch zur Sammlung und getrennten Erfassung von Bioabfällen in Leverkusen ein. In Anwesenheit auch der CDU wurden hier die gesetzlichen Vorgaben des Kreislaufwirtschaftsgesetztes anhand eines Gutachtens der Kanzlei Gruneberg rechteindeutig dargestellt. Die bisherige Regelung für Bioabfälle nach § 9 Abs. 2 e der Abfallsatzung der Stadt Leverkusen wurden als rechtswidrig klassifiziert.

„Schon hier war klar, dass wir in der Stadt etwas ändern und eine Biotonne für die Bürger*innen einführen müssen. In einem Testversuch wurde sechs Monate lang ein Bringsystem erprobt. Die dort gesammelten Mengen reichen aber keinesfalls, um den Anforderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetztes zu entsprechen“, verdeutlicht Monika Ballin-Meyer-Ahrens, FDP-Fraktionsvorsitzende.

Beschluss zur Einführung der freiwilligen Biotonne

Deshalb hat der Rat der Stadt Leverkusen, anhand eines Änderungsantrages der SPD-Fraktion, am 22. März 2021 den Grundsatzbeschluss zur getrennten Erfassung biogener Abfälle mit einer freiwilligen Biotonne im Holsystem beschlossen. Die Einführung erfolgt zum 1. Januar 2023. „Dieser Beschluss wurde auch mit den Stimmen der CDU-Fraktion gefasst. Seit April 2021 tagt eine regelmäßige Projektgruppe mit den umwelt- und finanzpolitischen Sprechern der Fraktionen. Und offensichtlich versucht die CDU, die dort erlangten Informationen zu ignorieren! Die nun aufgeworfenen Bedenken sind dort bisher nicht artikuliert worden. Das Umweltdezernat und die Kämmerei haben die Politik von Anfang an in dem Prozess mitgenommen und standen immer zur Verfügung“, so Milanie Kreutz, SPD-Fraktionsvorsitzende.

Chancen besonders für den Klimaschutz nutzen

„Die biogenen Abfälle bieten in der getrennten Sammlung ein viel größeres Potenzial. Anstatt sie einfach als nasses Material im Müllheizkraftwerk zu verbrennen, können sie zur Verwertung in Biogasanlagen verwendet werden. Der Effekt für den Klimaschutz ist dort viel größer, da der energetische Effekt des biogenen Abfalls besser genutzt wird“, erläutert Roswitha Arnold, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Mit der Biotonne sollen die Bürger*innen weiter für die Mülltrennung sensibilisiert werden. Fehlwürfe in die Biotonne sind im besten Fall zu vermeiden. „Uns ist klar, dass es teilweise schwierig wird, die Biotonne erfolgreich einzusetzen. Wir setzen hier aber auf die Erfahrungswerte der AVEA, um auch im teilweisen anonymen Umfeld von Mehrfamilienhäusern gute Ergebnisse bei der Bioabfallsammlung erzielen zu können. Und deshalb hoffe ich, dass zahlreiche Eigentümer*innen die Chance zur besseren Mülltrennung bei gleichzeitiger Gebührenreduzierung für ihre Mieter*innen nutzen und direkt Schritt die freiwillige Biotonne bestellen werden“, so Monika Ballin-Meyer-Ahrens.

Gerade auch vor dem Hintergrund der rasanten Entwicklung der Energiepreise ist es sinnvoll, dass wir das volle Potenzial des biogenen Abfalls ausnutzen. „Jeder, der in dieser Stadt einen Beitrag für klimaschonende Energieversorgung leisten will, muss daher die Biotonne wählen. Auch für den eigenen Geldbeutel“, so Milanie Kreutz.

Wie geht es nun weiter…

Da die Testphase des Bringsystems gezeigt hat, dass dieses keine Option zur nachhaltigen Einhaltung der Regelungen des Kreislaufwirtschaftsgesetztes ist, liegt der Fokus schon seit Monaten auf der Biotonne, die, wie der Restmüll, von der AVEA abgeholt werden soll.

Für die notwendige Neukalkulation der Müllgebühren bekommen in diesen Tagen 34.000 Grundstückseigentümer:innen Post. Anhand der Rückmeldungen wie viele Eigentümer*innen die freiwillige Biotonne ab dem 1. Januar 2023 haben möchten, können dann die Gebühren abschließend berechnet werden. Anhand der Berechnungshilfe auf www.bioabfall-lev.de lässt sich schon jetzt eine voraussichtliche Leistungsgebühr berechnen. Die Gebührengrundlage wird dabei allein das Restmüllvolumen sein. „Jede Verringerung des Restmülls, eben zum Beispiel durch die getrennte Sammlung biogener Abfallstoffe über die Biotonne, führt insgesamt zu einer Ersparnis im System“, erklärt Roswitha Arnold.

„Wir bedanken uns bei der Verwaltung für den äußerst gut vorbereiteten Prozess zur Einführung der Biotonne und die Begleitung währenddessen. Ziel muss es nun sein, eine möglichst hohe Anschlussquote zu generieren, denn dies entlastet das Gebührensystem,“ verdeutlichen die drei Fraktionsvorsitzenden abschließend.

Widerstand gegen den Autobahnausbau – jetzt erst recht

Die Kampagne „Keinen Meter mehr!“ zeigt einen ersten Erfolg. Wir müssen unsere Protestaktionen aber fortführen, denn eine Prüfung der Ausbauplanungen darf nicht auf den Lärmschutz beschränkt bleiben. Auch wurde vom Bundesverkehrsministerium kein Planungsstopp angekündigt.

Die Kampagne „Keinen Meter mehr!“ zeigt einen ersten Erfolg. Wir müssen unsere Protestaktionen aber fortführen, denn eine Prüfung der Ausbauplanungen darf nicht auf den Lärmschutz beschränkt bleiben. Auch wurde vom Bundesverkehrsministerium kein Planungsstopp angekündigt.

Weitere Informationen zur Kampagne „Keinen Meter mehr!“ findest Du/finden Sie hier.

Bericht zur Ratssitzung am 4. April 2022

Die Ratssitzung dauerte insgesamt fünf Stunden und begann mit einer Schweigeminute für die Ukraine. Auf der Tagesordnung im öffentlichen Teil standen 68 Tagesordnungspunkte. Leider konnten erneut nicht alle Themen behandelt werden.

Die Ratssitzung begann mit einer Schweigeminute für die Ukraine.

Städteinitiative und Verkehr

Wir hätten es sehr befürwortet, dass Leverkusen Teil einer Städteinitiative wird, die sich für mehr Entscheidungsfreiheit bei der Einrichtung von Tempo 30 einsetzt. Dazu gab es einen Bürgerantrag. Es war denkbar knapp – mit 22 zu 22 Stimmen wurde der Antrag abgelehnt. Weitere Anträge aus dem Bereich Verkehr: Noch im zweiten Halbjahr 2022 wird das Schnellbussystem weiter ausgebaut (zu den Verbesserungen siehe hier). Daneben geht das On Demand-System an den Start. Von diesem System versprechen wir uns viel, da die Wohngebiete jenseits der regulären Buslinien deutlich besser angebunden werden. Zudem wurde der Wasserbus auf dem Rhein auf den Weg gebracht. Zur Verbesserung der E-Mobilität soll Leverkusen weitere E-Ladesäulen im öffentlichen Raum bekommen. Streitig diskutiert wurde, ob die Verkehrsführung am Bruno-Wiefel-Platz in Opladen probeweise geändert wird. Das hätte zu Fahrtzeitverlängerungen geführt und wurde auch von der wupsi abgelehnt. Wir freuen uns daher, dass eine solche Änderung vorläufig nicht kommt.

Während der Sitzung kam der „Bericht aus Berlin“: denn Oberbürgermeister Uwe Richrath war an diesem Tag im Verkehrsministerium zum Thema Autobahnausbau. Er wurde begleitet von Nyke Slawik und Serap Güler. Wir GRÜNEN lehnen die bisher präsentierten Ausbaupläne weiter ab. Die vorläufige Stellungnahme unserer Delegation findest Du hier.

Bau und Bildung

Zugestimmt haben wir bei den Vorlagen aus dem Baubereich: In der Rathenaustraße soll ein „Ort der Generationen“, eine Werkstatt für Bildungs- und Beschäftigungsmaßnahmen, entstehen. Auch die Pläne für den Neubau der GGS Regenbogenschule finden wir ausgesprochen gelungen.

Bei der Planung einer Kindertagesstätte an der Heinrich-Lübke-Straße konnten wir uns mit unserer Haltung nicht durchsetzen. Wir befürworteten den ursprünglichen Vorschlag der Verwaltung, der schnell viele neue Kita-Plätze gebracht hätte. Durch einen neuen Antrag von SPD und CDU wird es jetzt leider viel länger dauern, bis dort eine Kita gebaut werden kann.

Energiekosten und Personal

Was kann Leverkusen dafür tun, die Belastungen durch die gestiegenen Energiekosten abzufedern? Dazu hatten wir einen Antrag gestellt, und zwar noch vor dem Ukraine-Krieg. Der Rat beschloss, unsere Vorschläge zu prüfen.

Die Leverkusener Verwaltung ist auf einem guten Wege, sich stärker um die Personalentwicklung zu kümmern, eine Arbeitgebermarke zu etablieren und ein Karriereportal aufzubauen. Gemeinsam mit der CDU hatten wir die Stadt aufgefordert, einen jährlichen, öffentlichen Personalbericht vorzulegen. Dieser Gedanke stieß auf offene Ohren und wird umgesetzt.

Schlosspark und Stadtkultur

Für den Schlossgarten und das Museum Morsbroich hatte das Team um den neuen Museumsdirektor Jörg van den Berg ein Konzept vorgelegt, es wurde nun im Rat beschlossen. Uns hat es gut gefallen, auch wenn es sich nach unserer Meinung eher um eine erste Skizze handelt, nicht um ein fertiges Konzept. Daher hatten wir uns eingesetzt für einen deutlich präziseren Kosten- und Maßnahmenplan – die Ratsmehrheit hielt das aber nicht für nötig.

Wir können uns ein „Institut für Stadtkultur und Stadtgeschichte Leverkusen“ vorstellen. In einem breit getragenen Antrag haben wir die Gründung einer Kommission „Stadtkultur“ beschlossen, die dafür ein Konzept entwickeln soll.

Claudia Wiese und Marc Nohl für die Fraktion

Entlastungspaket: Vergünstigtes ÖPNV-Ticket freut Verkehrspolitikerin Nyke Slawik

Drei Monate lang werden auch in Leverkusen und Köln die Monatstickets nur 9 Euro kosten. Neben dem „9 für 90“-Ticket hat die Bundesregierung außerdem eine Energiepauschale in Höhe von 300 € beschlossen, die über die Einkommenssteuer sozial ausgestaltet wird und per Vorauszahlung auch Selbständige erreichen wird. Zudem soll die Energiesteuer auf Benzin und Diesel für drei Monate auf das europäische Mindestmaß gesenkt werden. Die bestehende Einmalzahlung von 100 € für Menschen, die Sozialleistungen beziehen, verdoppelt die Ampel-Koalition. Für jedes Kind werdem 100 € ergänzend zum Kindergeld ausgezahlt.

Drei Monate lang werden auch in Leverkusen und Köln die Monatstickets nur 9 Euro kosten. Menschen, die bereits über ein ÖPNV-Abo verfügen, erhalten einen Gutschein. Diese und viele weitere Maßnahmen hat die Bundesregierung am Donnerstag beschlossen. Das Entlastungspaket soll den steigenden Preisen an der Supermarktkasse, auf der nächsten Heizkostenabrechnung oder an der Zapfsäule entgegenwirken, von denen viele Menschen hart getroffen sind.

„Mit dem vergünstigten ÖPNV-Ticket werden die Fahrgastzahlen in Bus und Bahn hoffentlich wieder steigen. Die Pandemie hat auch hier zugeschlagen, viele Menschen sind aus Angst vor dem Virus mit dem Auto statt mit dem ÖPNV gefahren“, erklärt Nyke Slawik, die als stellvertretende Vorsitzende im Verkehrsausschuss sitzt. „Damit der ÖPNV hier in Leverkusen und Köln aber auch langfristig attraktiv bleibt, brauchen wir auch zukünftig dringend mehr Mittel für den barrierefreien Ausbau von Busverbindungen, Schiene und Radwegen!“

Neben dem „9 für 90“-Ticket hat die Bundesregierung außerdem eine Energiepauschale in Höhe von 300 € beschlossen, die über die Einkommenssteuer sozial ausgestaltet wird und per Vorauszahlung auch Selbständige erreichen wird. Zudem soll die Energiesteuer auf Benzin und Diesel für drei Monate auf das europäische Mindestmaß gesenkt werden.

Die bestehende Einmalzahlung von 100 € für Menschen, die Sozialleistungen beziehen, verdoppelt die Ampel-Koalition. Für jedes Kind werdem 100 € ergänzend zum Kindergeld ausgezahlt.

Langfristige Maßnahmen sind unter anderem ein Finanzierungsprogramm für Wärmepumpen und die Erhöhung von Energieeffizienz bei Neubauten.

Wahlkreisbüro und Telefon-Sprechstunde: Slawik im Dialog

Zur Unterstützung ihrer politischen Arbeit vor Ort hat unsere Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik nun ihr Wahlkreisbüro in Schlebusch eingerichtet. Durch das Büro vor Ort möchte Slawik eine Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger aus Leverkusen und Köln schaffen: „Wer ein lokales Anliegen hat, das nach Berlin getragen werden soll, kann mich nun über meine Mitarbeiterin vor Ort noch besser erreichen“, erklärt sie. Darüber hinaus wird sie regelmäßige Telefonsprechstunden anbieten, bei denen sie selbst mit offenem Ohr am anderen Ende der Leitung sitzt. Der erste Termin hierfür ist der 30.03. von 15:30 – 17.30 Uhr.

Zur Unterstützung ihrer politischen Arbeit vor Ort hat Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik nun ihr Wahlkreisbüro in Leverkusen-Schlebusch eingerichtet. Durch das Büro vor Ort möchte Slawik eine Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger aus Leverkusen und Köln schaffen: „Wer ein lokales Anliegen hat, das nach Berlin getragen werden soll, kann mich nun über meine Mitarbeiterin vor Ort noch besser erreichen“, erklärt Slawik. Aufgrund der aktuellen Pandemielage sollten sich Interessierte am besten per Mail oder telefonisch melden. Auch per Messengerdienst Signal können sich Bürger*innen mit ihrem Anliegen an das Wahlkreisbüro richten.

Darüber hinaus bietet die junge Politikerin regelmäßige Telefonsprechstunden an, bei denen sie selbst mit offenem Ohr am anderen Ende der Leitung sitzt. Der erste Termin hierfür ist der 30. März, zwischen 15.30 und 17.30 Uhr. Eine Anmeldung ist auf https://nyke-slawik.de/dialog oder per E-Mail möglich.

In sitzungsfreien Wochen und sobald die Corona-Situation es wieder zulässt ist sie nach Absprache auch persönlich für Treffen offen. Slawik möchte dadurch einen engen Dialog mit den Menschen aus ihrer Heimatstadt Leverkusen und aus Köln pflegen.

Bei der Bundestagswahl am 26. September ist die Leverkusenerin Nyke Slawik erstmalig über die Landesliste der NRW-Grünen in den Bundestag gewählt worden. Als stellvertretende Vorsitzende im Verkehrsausschuss und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend macht Slawik sich vor allem für die Mobilitätswende, Klimaschutz sowie eine vielfältige und soziale Gesellschaft stark. In ihrem Berliner Büro wird sie dafür von einem fünfköpfigen Team unterstützt.

Kontakt:
Wahlkreisbüro Nyke Slawik MdB
Mülheimer Str. 7a, 51375 Leverkusen
Telefon: 0214 3100285
Mobil: 01511 2044041
E-Mail: nyke.slawik.wk@bundestag.de
Website: https://nyke-slawik.de

Gesprächsrunde: Kinder als Betroffene von Rassismus

Die Grüne Landtagskandidatin Rupy David lädt zum digitalen Gespräch über Rassismus: Zusammen mit den beiden Anti-Rassismus-Aktivistinnen Gina Hintsch und Wiona Tolulope Rauschenplatt spricht sie am Donnerstag, 24.3., ab 19 Uhr über strukturellen Rassismus. Ein Augenmerk wird dabei insbesondere auf Kinder als Betroffene von strukturellem Rassismus gelegt. Aber auch die aktuelle Situation in der Ukraine für PoC (people of color = nicht-weiße Menschen) wird viel Stoff für Gespräche geben.

Die Grüne Landtagskandidatin Rupy David lädt zum digitalen Gespräch über Rassismus: Zusammen mit den beiden Anti-Rassismus-Aktivistinnen Gina Hintsch und Wiona Tolulope Rauschenplatt spricht sie am Donnerstag, 24.3., ab 19 Uhr über strukturellen Rassismus. Ein Augenmerk wird dabei insbesondere auf Kinder als Betroffene von strukturellem Rassismus gelegt. Aber auch die aktuelle Situation in der Ukraine für PoC (people of color = nicht-weiße Menschen) wird viel Stoff für Gespräche geben.

Zugang zur Online-Diskussion unter https://zoom.us/j/96142523274?pwd=RFB5WGphdVFZNHIvWUVoNU9CQnhJUT09. Die Teilnahme ist auch telefonisch möglich:
Schnelleinwahl mobil: +496938079883,,96142523274#,,,,*679913# Deutschland
Einwahl vom Festnetz: +49 69 3807 9883
Meeting-ID: 961 4252 3274
Kenncode: 679913

Nyke Slawik fordert Stärkung von Schiene, Bus und Bahn

Für eine Stärkung des Bus- und Bahnangebots machte sich heute unsere Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik in ihrer ersten Bundestagsrede stark. Dabei sprach sie auch den geplanten Autobahnausbau in Leverkusen an.

Für eine Stärkung des Bus- und Bahnangebots machte sich heute unsere Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik in ihrer ersten Bundestagsrede stark. Außerdem sprach sie sich für eine Sanierung des Straßennetzes statt Neubauten aus.

Die Nyke Slawik griff dabei auch die CDU/CSU-Fraktion scharf an und kritisierte eine jahrelang fehlgeplante Verkehrspolitik zugunsten von Neubauprojekten: „Das deutsche Straßennetz retten wir, indem wir endlich einen Fokus auf die Sanierung legen, statt uns in überdimensionierten Neubauten festzubeißen“, so Slawik.

Ganz konkret meinte sie damit auch den geplanten Autobahnausbau in Leverkusen: „Die Leverkusener Rheinbrücke war so marode, dass sie jetzt neugebaut wird. Und zwar als Doppelbrücke mit zwölf Fahrspuren! Ja, in zwölf Fahrspuren über den Rhein. Das nenn ich eine richtig breite Riesen-Autobahn. Schade nur, dass es da auch noch eine andere Krise gibt: Die Klimakrise. Und den Krieg in der Ukraine. Und beides fliegt uns gerade im deutschen Verkehrssektor um die Ohren dank 16 Jahren völlig verfehlter CDU/CSU-Politik!“

Damit reagierte Sie auf zwei Mobilitäts-Anträge der Union, die von einer breiten Mehrheit im Bundestag abgelehnt wurde.

Leverkusen solidarisch: Gemeinsam aus der Pandemie

Mit Blick auf die zunehmende Zahl an sogenannten Corona-Spaziergängen und die für den 17. Februar 2022 angekündigte Veranstaltung fordern wir den Rat auf, sich nachdrücklich an die Seite der Menschen zu stellen, die sich für eine solidarische Pandemiebekämpfung einsetzen.

Hierzu stellen die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, CDU, SPD, FDP, Opladen plus und die Einzelvertreterin Gisela Kronenberg zur Ratssitzung am 14. Februar 2022 den folgenden Antrag zur Abstimmung:

„Der Rat der Stadt Leverkusen stellt sich in Zeiten von Corona ausdrücklich seiner Aufgabe, für ein vielfältiges, demokratisches und solidarisches Leverkusen einzustehen.

Er unterstützt die städtische Verwaltung und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer Arbeit und ihren Aktivitäten gegen die Ausbreitung des Corona-Virus und begrüßt ausdrücklich ihre Maßnahmen der Einrichtung niederschwelliger Impfangebote und der Impfaufklärung, damit sich Menschen faktenbasiert informieren können.

Der Rat fordert, alle durch wissenschaftliche Analysen empfohlenen Maßnahmen für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie wie Impfen, die Masken- und Testpflicht sowie temporär notwendige Beschränkungen einzuhalten. Diese nicht einzuhalten, ist unsolidarisch und beeinträchtigt die Gesundheit vieler und die Freiheit aller.

Der Rat der Stadt Leverkusen beobachtet mit Sorge eine bundesweit zunehmende Radikalisierung von sogenannten Corona-Spaziergängen.

Wir wenden uns gegen provokative Verweigerungen von Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, wie z.B. der Maskenpflicht, und gegen alle verbalen und tätlichen Übergriffe gegen Menschen im Gesundheitswesen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ordnungsamt und Polizei, die die Umsetzung dieser Maßnahmen verantworten müssen, sowie gegen Bedrohungen jeglicher Art.

Wir verurteilen die Diffamierung der Presse und der öffentlich-rechtlichen Medien mit Begriffen wie „Lügenpresse“ oder „Systempresse“, mit der eine Fortsetzung der nationalsozialistischen Diktatur suggeriert wird. Wir wenden uns ausdrücklich gegen esoterische und antisemitische Verschwörungstheorien.

Wir setzen uns nachdrücklich für die Presse- und Meinungsfreiheit ein:

  • Für einen aufklärenden Journalismus, der auf Fakten basiert.
    Für die kritische Auseinandersetzung und angemeldete Demonstrationen, die den Regeln unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung entsprechen.
  • Wir fordern alle sogenannten Spaziergänger, die ihre Meinung öffentlich demonstrieren, energisch auf, sich entschieden von Rechtsextremen und rechten Populisten, die diesen Protest für ihre nationalistischen und rassistischen Ziele instrumentalisieren wollen, zu distanzieren und nicht mit ihnen gemeinsam auf die Straße zu gehen.

Der Rat der Stadt Leverkusen steht an der Seite von allen Menschen in Leverkusen, die sich für eine solidarische Pandemiebekämpfung einsetzen.

Der Rat steht für ein friedliches Zusammenleben, für Demokratie, Freiheit und für eine soziale, solidarische und bunte Gesellschaft.“

Der Rat der Stadt Leverkusen schließt sich damit einem entsprechend gefassten Beschluss des Rates der Stadt Köln an.

Roswitha Arnold: „Mit Nazis spaziert man nicht“

Die Fraktionschefin der GRÜNEN im Leverkusener Stadtrat, Roswitha Arnold, über „Querdenker“, den Start der Ampel in Berlin und den Karneval

Interview von Bernd Bussang (Rheinische Post, Redaktionsleiter in Leverkusen und stellvertretender Leitender Regionalredakteur)

Die Stadt hat 2021 viel erdulden müssen und läuft wegen der Pandemie weiter im Krisenmodus. Was können wir lokal tun, um zurück zur Normalität zu gelangen?

ROSWITHA ARNOLD Was ist normal? Klar, wir alle sind nach zwei Jahren „Pandemie-müde“ und wollen so schnell wie möglich in unser altes Leben zurück: Wieder anderen Menschen ohne einen Mindestabstand von 1,5 Metern begegnen, Freunde in den Arm nehmen, mal wieder feiern, unbeschwert sein. Aber das Virus wird uns noch eine Zeit begleiten, und die Erfahrungen der letzten beiden Jahre haben uns alle auf unterschiedliche Weise geprägt. Zu den Folgen der Explosion sind viele Fragen noch völlig offen, und auch die Frage, welche Lehren wir aus der Flut ziehen, ist noch nicht beantwortet. Ich wünsche mir, nicht einfach da anzuknüpfen, wo wir Ende 2019/Anfang 2020 stehen geblieben sind, sondern wir die Chance nutzen, Zukunft neu zu denken. Das ist doch ein inspirierender Gedanke, aus der Vergangenheit zu lernen und neue Maßnahmen zu entwickeln: Strategien zu den Folgen des Klimawandels und hierzu gute Beispiele nutzen; zeitgemäße und digitale Bildungsangebote schaffen, Schulen ein Update geben; eine kreative und nachhaltige Stadtgestaltung, Sicherung von Teilhabe aller Menschen und Stärkung der Stadtgesellschaft; soziale und kulturelle Identifikation und vieles mehr. Bei den Katastrophen des letzten Jahres haben wir die große Solidarität und den Zusammenhalt in unserer Stadt mit den Geschädigten erlebt. Das ist eine schöne Grundlage, gemeinsam und lokal die Zukunft anzugehen.

Wie groß ist Ihr Verständnis für Querdenker und Coronaschutz-Demonstranten?

ARNOLD Demokratie lebt vom Widerspruch und der Auseinandersetzung, aber das, was sich aktuell bei den Demonstrationen und in dieser Szene abspielt, hat damit absolut nichts zu tun. Und, dass bei den Corona-Schutzmaßnahmen Vergleiche zur Apartheid angeführt werden, verhöhnt die Opfer eines menschenfeindlichen Systems. Mit ihren Aufrufen zu den Demos verbrämen Rechtsextreme, Neo-Nazis, Reichsbürger und Verschwörungsmystiker nur ihre demokratiefeindlichen Absichten und gerieren sich als Rattenfänger. Abgesehen davon, dass die Bezeichnung als Quer“denker“ ziemlich gewagt ist, behaupten die Mitläufer ja oftmals, sie hätten gar keinen rechtslastigen Hintergrund. Ich zitiere: „Mit Nazis spaziert man nicht. Niemals.“ (©Zusammen gegen Rassismus)

Wie zufrieden sind sie mit dem Start der neuen Bundesregierung?

ARNOLD Sehr zufrieden bin ich unseren grünen Minister*innen; in allen von ihnen geführten Ressorts ist eine hohe Leistungsbereitschaft und tolles Engagement vorhanden. Robert Habeck hat als verantwortlicher Minister für unsere inhaltlich wichtigsten Themen praktisch in der Minute Eins begonnen, die Transformation zu den erneuerbaren Energien auf den Weg zu bringen und dabei Unternehmen und Menschen mitzunehmen. Was ich wirklich bemerkenswert finde: Die Koalitionsparteien haben den ideologischen Ballast aus der Vergangenheit beiseitegeschoben; sie haben erkannt, dass Politik für die Zukunft gemacht wird und Lösungen für die Herausforderungen neu gedacht werden müssen. Ich hoffe sehr, dass dies für die kommenden Jahre weiter trägt.

Holen Sie Karneval ihr Kostüm aus dem Schrank?

ARNOLD Ich habe mir ja bisher für jedes Sessionsmotto ein neues Kostüm genäht. Da es auch in diesem Jahr eher wenige Gelegenheiten geben wird, Karneval zu feiern, werde ich im Fall der Fälle wohl in meinen Fundus greifen.

Was sind für die GRÜNEN die drei wichtigsten lokalen Themen für 2022?

ARNOLD Natürlich stehen für uns die Themen Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel im Vordergrund. Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat erneut gezeigt, dass wir mehr tun müssen. Bereits seit langem fordern wir beispielsweise ein Schwammstadt-Konzept für Leverkusen, denn auch für zunehmende Hitze- und Dürreperioden müssen wir die Stadt fit machen. Darüber hinaus kämpfen wir weiter für eine Grünsatzung. Die beschlossenen Maßnahmen zur Energie- und zur Verkehrswende müssen umgesetzt werden. Sonst erreichen wir die selbst gesteckten Ziele nicht. Ein „Weiter so“ verbietet sich. Wir setzen daher darauf, dass wir nunmehr auch politische Mehrheiten für die Umsetzung konkreter Maßnahmen finden. Weitere wichtige Themen sind für uns der Umgang mit der Explosion im Entsorgungszentrum, den entstandenen Umweltschäden und der angekündigten Wiederinbetriebnahme sowie der Widerstand gegen die Planungen zum Autobahn-Ausbau. Auch bei diesen Themen wird das Jahr 2022 wegweisend sein.

Das Interview wurde in der Leverkusener Lokalausgabe der Rheinischen Post am 30. Januar 2022 veröffentlicht. Autor: Bernd Bussang. Die Veröffentlichung des Textes erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Lokalredaktion.

Geeint im Widerstand gegen den Autobahn-Ausbau: Ballon-Aktion am 22. Januar 2022

Mit gelben Luftballons wurde verdeutlicht, welche Flächen zwischen Gustav-Heinemann-Straße und Flensburger Straße von der Autobahn gefressen werden, wenn die bisherigen Planungen tatsächlich umgesetzt würden. Gemeinsam mit der IG fordern wir: Keinen Meter mehr!

Vertreter*innen des Autobahn-Bündnisses von CDU, SPD, GRÜNEN, FDP und Opladen plus sowie Einzelvertreterin Gisela Kronenberg nahmen an der Ballon-Aktion der IG Schleswig-Holstein-Siedlung am 22. Januar 2022 teil. Mit gelben Luftballons wurde verdeutlicht, welche Flächen zwischen Gustav-Heinemann-Straße und Flensburger Straße von der Autobahn gefressen werden, wenn die bisherigen Planungen tatsächlich umgesetzt würden. Gemeinsam fordern wir: Keinen Meter mehr!

Von der Fraktion mit dabei: Roswitha Arnold, Claudia Wiese, Bettina Miserius, Andreas Bokeloh, Gerd Wölwer, Wolfgang Berg, Georg Thomanek und Michael Hill.

Wir danken der IG Schleswig-Holstein-Siedlung für Idee, Organisation und Durchführung der gelungenen Aktion und werden auch an weiteren Aktionen teilnehmen, um zu helfen, die Ausmaße dieser zerstörerischen Planungen aufzuzeigen und den Widerstand zu stärken.

Kita-Angebot endlich ausbauen

Die Fraktion der Leverkusener GRÜNEN fordert eine zügige Umsetzung der Planungen zum Ausbau der Kita-Plätze. Seit Jahren ist der Bedarf an Kita-Plätzen deutlich größer als das Angebot. Viele Familien suchen händeringend nach einen Betreuungsplatz und warten auf den geplanten Ausbau.

Die Fraktion der Leverkusener GRÜNEN fordert eine zügige Umsetzung der Planungen zum Ausbau der Kita-Plätze.

Seit Jahren ist der Bedarf an Kita-Plätzen deutlich größer als das Angebot. Viele Familien suchen händeringend nach einen Betreuungsplatz und warten auf den geplanten Ausbau. Die Stadtverwaltung hat nun die aktuellen Planungen zum Ausbau vorgelegt. Sofort jedoch stehen die geplanten Maßnahmen in der Kritik. Insbesondere die Ausbaumaßnahmen in Hitdorf, Alkenrath, und Steinbüchel werden kontrovers diskutiert. Zwar ist sich die Mehrheit der Fraktionen einig, dass ein Ausbau dringend erforderlich ist – werden die Planungen an einem Standort jedoch konkret, folgt der große Auftritt der Bedenkenträger. Entweder werde die Verkehrsbelastung zu groß, infrage gestellt, weshalb die Versorgung von anderen Stadtteilen mit übernommen werden solle, kritisiert, dass weitere Baumaßnahmen folgen könnten, oder angeregt, weitere Projekte im Rahmen der Errichtung einer Kita zu realisieren. Dies führt immer wieder zu erheblichen Verzögerungen.

Christoph Kühl, Ratsherr und Mitglied im Kinder- und Jugendhilfeausschuss, meint „So kommen wir nicht weiter! Sind wir denn die einzigen, die das Große und Ganze im Blick haben?“ und führt als Beispiel den geplanten Ausbau an der Heinrich-Lübke-Straße an: „Dort könnte schnell eine Ausweitung des Angebots erfolgen. Die neuen Kita-Gruppen wären gut in die bestehenden Strukturen eingebunden. Ein Beschluss für eine zügige Umsetzung der Planungen ist jedoch nicht zu erwarten, denn CDU und SPD haben angekündigt, dass sie dem Vorhaben nur dann zustimmen, wenn an diesem Standort auch barrierefreie Wohnungen für ein Mehrgenerationenwohnen mitgeplant werden – obwohl hierfür kein Investor zur Verfügung steht. Erneut wird dadurch ein Kita-Projekt torpediert. Wir können Familien nicht noch länger warten lassen. Ich fordere meine Kolleg*innen daher auf, den Planungen zuzustimmen und einer zügigen Umsetzung dieser Planungen nicht im Weg zu stehen.“

Roswitha Arnold, Fraktionsvorsitzende und baupolitische Sprecherin, ergänzt: „Mit der Spiegelung des bestehenden Gebäudes an der Heinrich-Lübke-Straße wäre eine Schaffung der dringend erforderlichen Kita-Plätze unverzüglich möglich. Wer den Standort ablehnt, scheint die Kita-Plätze als entbehrlich zu betrachten.“

Für das Kindergartenjahr 2022/2023 ist nach den Berechnungen der Jugendhilfeplanung stadtweit eine Unterversorgung in Höhe von insgesamt 1.100 Betreuungsplätzen gegeben. Dementsprechend ist ein weiterer Ausbau der Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege erforderlich. 87 neue Gruppen an 14 Standorten in den Stadtteilen Rheindorf, Hitdorf, Bürrig, Küppersteg, Manfort, Alkenrath, Steinbüchel, Lützenkirchen und Opladen werden geprüft bzw. geplant. Die GRÜNEN setzen sich seit langem für einen zügigen Ausbau des Angebots ein, begrüßen die vorgelegten Planungen und setzen darauf, dass die Planungen auch die erforderlichen politischen Mehrheiten finden werden.

Hohe Energiepreise: Steigende Belastungen der Haushalte abfedern

Die Energiekosten steigen seit kurzem deutlich. Diese Entwicklung wird sich vermutlich fortsetzen. Je geringer die finanziellen Spielräume in den Haushalten sind, desto schwerer sind die steigenden Preise aufzufangen. Als Kommune sind unsere Möglichkeiten begrenzt. Wir sollten aber das uns mögliche tun. Daher haben wir den nachstehenden Antrag gestellt:

  1. Der Fachbereich Soziales gewährt den Leistungsberechtigten großzügig Darlehen zur Tilgung von entstandenen Schulden durch Energiekosten.
  2. Der Fachbereich Soziales erhöht zeitnah die Nichtprüfgrenze für Heizkosten.
  3. Die Vertreter*innen der Stadt in der Trägerversammlung des Jobcenters setzen sich dafür ein, dass die Punkte 1 und 2 auch bei den Hartz-IV-Bezieher*innen umgesetzt werden.
  4. Die EVL wird gebeten, großzügiger und über längere Zeiträume als bisher Ratenzahlungsvereinbarungen bei Energiekostenschulden zu gewähren.

Ratsherr Stefan Baake im Namen der Fraktion

 

Entsorgungszentrum Bürrig: Auch die Stadt muss endlich Stellung beziehen

Im Rahmen der Sitzung des Umweltausschusses im Landtag am 19. Januar 2022 wurden die Folgen der Explosion im Entsorgungszentrum weiter diskutiert. Immer noch sind viele Fragen offen. Dazu erklärt Norwich Rüße, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag NRW:

„Erhebliche Zweifel bleiben bestehen, ob Currenta tatsächlich alles getan hat, um die Einleitung der mit Chemikalien belasteten Löschwasser in den Rhein zu vermeiden. Die angebliche Notlage, auf die sich das Unternehmen beruft, entstand Stunden nach dem Brandereignis, weil der Chempark immer weiter Abwasser in Richtung Kläranlage leitete und die Behälter mit dem kontaminierten Löschwasser dadurch zu klein wurden. Dringende Fragen müssen nun beantwortet werden: Warum wurde dieser Zufluss nicht gedrosselt? Warum wurde das Löschwasser nicht separat aufgefangen? Trotz mehrerer Nachfragen dazu meinerseits blieben Landesregierung und Bezirksregierung diese Antworten schuldig. Auch blieb unbeantwortet, wann überhaupt Bezirksregierung und Landesregierung die Absicht hatten, die Öffentlichkeit über die genehmigten Einleitungen zu informieren. Weiter verstärkt sich der Eindruck, dass man glauben machen wollte, das gesamte Löschwasser sei sicher auf dem Currenta-Gelände aufgefangen worden und werde ordnungsgemäß entsorgt.

Die Landesregierung gab im Umweltausschuss das Bild eines Zuschauers ab, der Stunden nach dem Abpfiff ein Spiel kommentiert, in dem er als Schiedsrichter hätte eingreifen müssen. Dass weder die Ministerin noch der Staatssekretär die Ereignisse bei Currenta aktiv begleitet haben, ist mehr als erstaunlich. Ein solches Ereignis kann nicht – wie hier geschehen – vom Verursacher abgewickelt werden.“

Gleiches gilt für die Stadt Leverkusen. Auch die Stadt scheint in der Rolle des Zuschauers zu verharren, anstatt die berechtigten Schutzinteressen der Bürgerinnen und Bürger aktiv zu vertreten.

Daher haben wir den folgenden Antrag gestellt:

  1. In Bezug auf die Explosion im Entsorgungszentrum, im weiteren Verlauf entstandene Schäden und möglicherweise nachfolgende Ereignisse sowie die Planungen zur (teilweisen) Wiederinbetriebnahme der Anlage informiert die Stadt Leverkusen ab sofort regelmäßig im Ausschuss für Bürgereingaben und Umwelt.
  2. Diese Berichterstattung umfasst insbesondere
    1. den aktuellen Stand zu Schadenereignissen sowie den Stand der Planungen im Rahmen einer (teilweisen) Wiederinbetriebnahme der Anlage,
    2. eine Bewertung der aktuellen Situation und der geplanten Maßnahmen sowie
    3. eine Darstellung der von der Stadt ergriffenen bzw. in die Wege geleiteten Maßnahmen zur Sicherstellung des Schutzes der Bevölkerung und der Umwelt.
      Begründung:

Die Wahrung der berechtigten Schutzinteressen der Bürgerinnen und Bürger obliegt zuvörderst der Stadt. Politik und Bürger*innen müssen in die Lage versetzt werden, Schadenereignisse und Planungen hinreichend gut bewerten zu können. Hierzu reichen Mitteilungen der Currenta oder Pressemitteilungen von Bezirks- und Landesregierung oder EVL nicht aus. Daher fordern wir die Stadt auf, ihrer Verpflichtung nachzukommen und eigenständig zu berichten. Neben den Schutzinteressen der Bürgerinnen und Bürger gilt es auch, das Ansehen der Stadt Leverkusen zu wahren.

Eine besondere Dringlichkeit ist aufgrund der aktuellen Schadenereignisse gegeben. Sofern eine Berichterstattung nicht bereits im Rahmen der Sitzung am 20. Januar 2022 erfolgen kann, soll zumindest eine Berichterstattung ab der nachfolgenden Sitzung sichergestellt werden.

Ratsherr Andreas Bokeloh im Namen der Fraktion

Ableitung von Giftstoffen in den Rhein nach Explosion in Bürrig

Rüße: „Landesregierung spielt Löschwasser-Problem systematisch herunter“

Zu den Widersprüchen rund um die Löschwasser-Einleitung nach der Chempark-Explosion im Juli 2021, die in der Sitzung des Umweltausschusses am morgigen Mittwoch Thema sein wird, erklärt Norwich Rüße, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW:

„Die Landesregierung hat mittlerweile sehr viele Gelegenheiten verstreichen lassen, die irreführenden Informationen zum Löschwasser zu korrigieren. Die GRÜNE Fraktion hatte die Landesregierung in den vergangenen sechs Monaten immer wieder um Berichte zum aktuellen Sachstand zur Explosion in der Sonderabfallverbrennungsanlage im Chempark Leverkusen gebeten. Auch für die morgige Umweltausschuss-Sitzung haben wir das Thema erneut auf die Tagesordnung geholt. Denn die bisherigen Aussagen von Ministerin Heinen-Esser zum Umgang mit dem Schadereignis überzeugen nicht.

Die Landesregierung zeigt sich in der Aufarbeitung des schlimmen Unfalls an so mancher Stelle sehr detailverliebt: So hat sie bei den Rußproben sogar erwähnt, wo genau einzelne Wischproben entnommen wurden, z.B. von einer Windschutzscheibe eines Kleintransporters in Bürrig. Das war angesichts der Sorge der Bevölkerung und der Dimensionen der Explosion auch richtig. Zum Umgang mit dem Löschwasser hingegen erweckt die Landesregierung mit wenigen, dürren Sätzen in den Berichten wiederholt den Eindruck, das Löschwasser sei vollständig aufgefangen worden und werde nach und nach ordnungsgemäß entsorgt. Dass zu diesem Zeitpunkt längst ein Drittel der belasteten Abwässer in den Rhein eingeleitet war, ist weder dem Ministerium noch der Bezirksregierung eine einzige Silbe wert. Und während über fast jede einzelne Rußprobe in den Berichten Auskunft gegeben wird, befand es das Ministerium nicht einmal für nötig zu erwähnen, dass das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) aufgrund der potenziellen Gefährdung durch die Einleitungen ein zusätzliches Messprogramm installiert hatte.

Diese Informationen fanden sich vor den Aufdeckungen des WDR und BUND im Dezember weder in den schriftlichen Berichten noch in mündlichen Einlassungen in den Ausschusssitzungen. Es festigt sich damit der Eindruck, dass die Landesregierung das Löschwasser-Problem systematisch herunterspielen und verheimlichen wollte. In der morgigen Umweltausschuss-Sitzung werden wir diese und zahlreiche weitere offene Fragen thematisieren. Die Landesregierung ist den Bürgerinnen und Bürgern NRWs und dem Parlament schuldig, alle Widersprüchlichkeiten aufzuklären.“

Sondersitzung am 17. Januar 2022

Neues Logo und mehr

Dieses Logo wird in Zukunft öfter zu sehen sein auf Plakaten, Bannern oder Fahnen. Denn der Protest gegen den Ausbau der Autobahn nimmt Gestalt an: Der Rat der Stadt hat am 17. Januar 2022 mit unseren Stimmen das Logo für die Öffentlichkeitsarbeit beschlossen. Mit Unterschriftenaktionen, Protestbriefen und Demonstrationen kämpfen wir gegen den Ausbau. Und die Bürgerinitiativen werden auch eingebunden. Keinen Meter mehr!

Der Grund der Sondersitzung war aber eine Personalie: Der Geschäftsführer der Leverkusener Wohnungsbaugesellschaft (WGL) soll zum 31. Januar 2022 abberufen werden. Als Vorsitzender des Aufsichtsrates betonte der grüne Ratsherr Stefan Baake: „Leider war Herr Mues nicht bereit, unser Angebot anzunehmen. Dies sah vor, mit erhöhten Bezügen bis zum Rentenalter weiterzumachen – aber eben nicht darüber hinaus.“

Claudia Wiese und Marc Nohl für die Fraktion

Brand New Bundestag unterstützt unsere Landtags-Kandidatin Rupy David!

Santharupiny „Rupy“ David gehört zu den sieben Kandidat*innen, die nach Überzeugung von „Brand New Bundestag“ das Zeug haben, die Zukunftsprobleme unseres Landes anzugehen. Die bundesweite und überparteiliche Initiative unterstützt sie deshalb im Wahlkampf!

Schon immer hatte der Bundestag Probleme, die Diversität unserer Gesellschaft abzubilden. Leichte Verbesserungen täuschen nicht darüber hinweg, dass junge Menschen, Frauen, Nicht-Akademiker*innen, Menschen mit Migrationshintergrund und Angehörige anderer Minderheiten stark unterrepräsentiert sind. Das zu ändern hat sich die renommierte und parteiunabhängige Initiative „Brand New Bundestag“ (BNB) zum Ziel gesetzt. Sie sucht Kandidatinnen und Kandidaten für die Parlamente, die diese nicht nur vielfältiger machen, sondern auch entschlossen und authentisch die drängenden Zukunftsprobleme unseres Landes und unserer Welt angehen, und unterstützt diese bei der Strategie und mit Weiterbildungen zu Organisation und Kampagnenführung.

Unsere Kandidatin für den Landtag, Santharupiny „Rupy“ David, wurde nominiert und gehört nach mehreren Bewerbungsrunden zu den sieben Kandidat*innen, die sich gegen über 90 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchsetzen konnten!

Die BNB-Jury begründet das so: „Wir waren begeistert von Rupys Motivation, politische Veränderung zu bewirken. Zudem hat sie mehrfach bewiesen, welche positiven Auswirkungen ihr Handeln auf benachteiligte Gruppen haben kann.“

Rupy selbst freut sich sehr: „Mit meiner Motivation und meinem politisches Know-how konnte und kann ich schon viel erreichen, aber um meine Ideen adäquat in die Welt zu tragen, brauche ich Unterstützung. Deshalb bin ich so dankbar, den großen Fundus des BNB an Fachwissen nun an meiner Seite zu wissen und damit eine reale Chance zu haben, die Menschen da draußen zu überzeugen!“

Inklusion und Sportpolitik sind die politischen Schwerpunkte von Rupy David. Sie ist als Kind tamilischer Eltern in Düsseldorf geboren, ist Vorsitzende der Leverkusener GRÜNEN und Mitarbeiterin der grünen Fraktionsvorsitzenden im nordrhein-westfälischen Landtag und kennt deshalb die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen in Nordrhein-Westfalen sehr genau. Rupy David tritt als Direktkandidatin für den Wahlkreis Leverkusen an und bewirbt sich auf Listenplatz 39 um den Einzug in den Landtag.

Mehr zu BNB unter https://brandnewbundestag.de

Ableitung von Giftstoffen in den Rhein nach Explosion in Bürrig: Vertrauen in die Currenta erneut erschüttert

Nach einer Recherche des WDR wurde bekannt, dass Sonderabfälle und Löschwasser über ein Klärwerk in den Rhein gelangt sind. Der giftige Stoff Clothianidin stamme aus einem der zerstörten Tanks.

Nach einer Recherche des WDR wurde bekannt, dass Sonderabfälle und Löschwasser über ein Klärwerk in den Rhein gelangt sind. In einer schriftlichen Stellungnahme habe die Currenta dem WDR mitgeteilt, dass der giftige Stoff Clothianidin aus dem Tank stamme, der Ende Juli auf dem Gelände der Sonderabfallverbrennungsanlage explodiert war.

Hierzu erklärt Andreas Bokeloh, Vertreter der Fraktion im Umweltausschuss der Stadt Leverkusen: „Die nun bekannt gewordenen Vorgänge stärken das Vertrauen in die Currenta nicht. Selbst wenn eine Ableitung nicht zu vermeiden gewesen wäre, so hätten wir erwartet, dass die Öffentlichkeit und die betroffenen Rheinanlieger zeitnah informiert werden, um eine Gefährdung von Menschen und Umwelt durch kontaminiertes Trinkwasser sicher auszuschließen. Der Verweis der Currenta auf fehlende Grenzwerte für die freigesetzten Giftstoffe und formal fehlende Voraussetzungen zum Auslösen des Rheinalarms sind nicht stichhaltig und mit einer proaktiven Informationspolitik eines auf öffentliche Akzeptanz besonders angewiesenen Unternehmens nicht vereinbar.“

Zurecht fordert Andreas Bokeloh: „Auch die Defizite bei der gesundheits- und umweltgefährdenden Nachbehandlung des Löschwassers und der enthaltenen Giftstoffe müssen bei der Beurteilung der Wiederinbetriebnahme berücksichtigt werden. Ein ‚Weiter-so‘ darf es nicht geben.“

Wir haben die Landtagsfraktion informiert und darum gebeten, die Umweltministerin zu einer Stellungnahme aufzufordern.

 

Bericht zur Ratssitzung am 13. Dezember 2021

Städtische Finanzen: Rückblick und Ausblick

Im kommenden Jahr endet für Leverkusen der Stärkungspakt. Das bedeutet: Der städtische Haushalt steht wieder auf sicheren Füßen. Die Stadt kann nach Jahren der Haushaltssicherung erstmals wieder frei über Einnahmen und Ausgaben entscheiden. Große finanzielle Sprünge sind deswegen aber noch lange nicht drin. Wir GRÜNE richten unser Augenmerk nun vor allem auf die Maßnahmen, die schon beschlossen worden sind. Unsere grüne Fraktionsvorsitzende Roswitha Arnold stellte in ihrer Haushaltsrede klar: „Jetzt muss aber auch geliefert werden!“ Dem Haushaltsentwurf für 2022 und dem Stellenplan haben wir zugestimmt.

Ganz vorne stehen für uns dabei die Klimakrise und ihre Folgen. Die Stadt muss in Zukunft besser gerüstet sein gegen extreme Wetterlagen — nicht nur bei Regenfluten und Hochwasser, sondern auch bei Hitze- und Dürreperioden. Schon vor zwei Jahren hatten wir GRÜNE ein Konzept für Leverkusen als Schwammstadt gefordert. Wir freuen uns, dass sich jetzt auch andere Fraktionen für dieses wichtige Thema begeistern. Es muss aber viel schneller und konkreter daran gearbeitet werden.

Anfang 2021 hatten wir uns stark gemacht für eine Grünsatzung, mit der auch der Baumschutz sichergestellt wird. Roswitha Arnold: „Verärgert müssen wir jedoch feststellen, dass das zu Beginn des Jahres mehrheitlich beschlossene Gutachten bis heute nicht vorliegt. Wir fordern daher erneut, die Planungen zur Erstellung eines Entwurfs endlich aufzunehmen.“

Die Sondermüllverbrennungsanlage in Bürrig wird wahrscheinlich schon bald nach dem Abschluss der Untersuchungen zur Unfallursache wieder in Betrieb genommen. Die für die Genehmigung zuständige Bezirksregierung sieht bisher keinen Grund für weiterreichende Auflagen und verweist auf die bestehenden rechtlichen Bestimmungen. Daher wollen wir unsere Fragen jetzt auch an die Landesregierung richten.

Die Eindämmung der Corona-Pandemie fordert weiter unsere volle Aufmerksamkeit. Nur wenn die Impfquote steigt, können wir gefährdete und kranke Menschen gut genug schützen. Daher nutzte Roswitha Arnold die Haushaltsrede auch für einen eindringlichen Appell an alle, die sich impfen lassen können: Handeln Sie solidarisch und lassen Sie sich impfen!

Klimaneutrale Energieversorgung

Wir setzen uns ein für die Energiewende. Die Energieversorgung Leverkusen (EVL) legt dem Rat der Stadt einen verbindlichen Fahrplan vor, mit dem bis zum Jahr 2033 eine klimaneutrale Energieversorgung in Leverkusen sichergestellt wird. Diesen Antrag haben wir gemeinsam mit SPD und CDU gestellt und er wurde mit großer Mehrheit angenommen. Wir sind sicher: Leverkusen als innovative Industriestadt wird hier wegweisende Impulse setzen für eine kommunale Energiewende.

Hochwasser und Nachhaltigkeitsstrategie

Die Flutkatastrophe vom Sommer hat uns in der Ratssitzung ebenfalls beschäftigt. Dazu hatten fast alle Fraktionen einzelne Anträge gestellt – auch wir. Die Verwaltung hat auftragsgemäß einen umfassenden Bericht zu diesem komplexen Thema vorgelegt, mit dem wir GRÜNE durchaus zufrieden sind. Denn darin steht: Die zukünftigen Planungen werden sich an den Erkenntnissen des Berichts ausrichten und berücksichtigen auch die vorgelegten Einzelvorschläge. Das betrifft die Bauleitplanung, Entsiegelung, aber auch Warnsignale oder Fördermittel. Über einen Arbeitskreis zum Hochwasser werden Politik und Verwaltung eng zusammenarbeiten.

Ähnlich ist es mit dem Beschluss zur „Global Nachhaltigen Kommune NRW“: ein Gesamtkonzept, das die Verwaltung vorgelegt hat und das eine gute Grundlage für zukünftige Planungen bildet. Der grüne Ratsherr Gerd Wölwer sprach für die Politik: „Es ist jetzt an uns, dieses Konzept mit Leben zu füllen.“

Die Stadt als attraktive Arbeitgeberin: Mentoring und „Arbeitgebermarke“

Die Stadt braucht engagierte und kompetente Mitarbeiter*innen. Wir haben beantragt, dass Leverkusen eine „Arbeitgebermarke“ schafft, also dafür sorgt, dass die Stadt stärker als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen wird. Außerdem fordern wir ein städtisches Mentoring-Programm für Hochschul-Absolvent*innen. Diese Vorschläge wurden begrüßt und sollen Anfang 2022 in den politischen Gremien weiter diskutiert werden.

Die Stadt hat ein erstes Video produziert. Das Video, mit dem das Baudezernat auf sich aufmerksam macht, findest Du hier. Gerne teilen!

Claudia Wiese und Marc Nohl für die Fraktion

 

Grüner Parteitag wählt die Leverkusenerin Rupy David auf Listenplatz 39 für die Landtagswahl

Die GRÜNEN NRW hielten am vergangenen Wochenende online ihren Landesparteitag, die Landesdelegiertenkonferenz, ab. Auf dieser beschlossen sie nicht nur das Wahlprogramm für die Landtagswahl am 15. Mai, sondern wählten auch die Kandidatinnen und Kandidaten für die Landesliste. Die Rede unserer Kreisvorsitzenden Rupy David wurde mit viel Beifall und einem sehr guten Wahlergebnis von 93 % belohnt. Kandidiert hatte sie für Platz 39 der Liste.

Die GRÜNEN NRW hielten am vergangenen Wochenende online ihren Landesparteitag, die Landesdelegiertenkonferenz, ab. Auf dieser beschlossen sie nicht nur das Wahlprogramm für die Landtagswahl am 15. Mai, sondern wählten auch die Kandidatinnen und Kandidaten für die Landesliste, die mit darüber entscheidet, wer nach der Wahl in den Landtag einziehen darf.

Unsere Kreisvorsitzende Santharupiny „Rupy“ David stellte sich den Delegierten in einer engagierten Rede vor. Sie wurde als Kind von Eltern, die als Mitglieder einer verfolgten Minderheit aus Sri Lanka fliehen mussten, und als Schwester einer Schwerbehinderten früh dafür sensibilisiert, dass Minderheiten in der Politik nicht ausreichend mitgedacht werden. Um das zu ändern, trat sie 2011 den GRÜNEN bei und hat sich seitdem auf vielen Ebenen eingebracht, u. a. die Bundesarbeitsgemeinschaft Sport mitgegründet. Heute arbeitet die 33-jährige Opladenerin nach ihrer Elternzeit wieder als Mitarbeiterin des Landtags und bildet zusammen mit ihrer Co-Vorsitzenden Anja Boenke die Doppelspitze der Leverkusener GRÜNEN.

Ihre Rede wurde mit viel Beifall und einem sehr guten Wahlergebnis von 93 % bei den traditionell sehr ehrlichen Wahlergebnissen der GRÜNEN belohnt. Kandidiert hatte sie für Platz 39 der Liste. „Ich bin noch ganz überwältigt“, sagte sie kurz darauf. „Ich war vorher ziemlich aufgeregt und hätte nicht mit einem so tollen Ergebnis gerechnet! Jetzt müssen wir „nur noch“ die nächsten fünf Monate Gas geben und ein tolles grünes Ergebnis erzielen – das ist eh das Wichtigste!“

Mit Listenplatz 39 würde Rupy David bei etwa 20 % in den Landtag einziehen. In der letzten WDR-Umfrage zur Landtagswahl vom 24.10. lagen die GRÜNEN bei 17 %. Rupy David ist auch die grüne Direktkandidatin für den Wahlkreis Leverkusen.

Auf Platz 86 wurde außerdem Thomas Nagel gewählt, der von vorneherein nur auf einem hinteren Platz kandidiert hatte. „Damit komme ich vielleicht gar nicht in den Landtag“, schmunzelt der 38-jährige Richter aus Schlebusch. „Aber ich sehe das sportlich. Ich will mit den GRÜNEN für ein tolles Ergebnis kämpfen und Erfahrungen sammeln!“ Thomas Nagel setzt sich vor allem für eine nachhaltige und menschengerechte Verkehrspolitik ein – ein Thema, das in Leverkusen natürlich von besonderer Wichtigkeit ist. Darüber hinaus beschäftigt er sich, auch vor seinem Hintergrund als Jurist, mit innen- und rechtspolitischen Themen.

Bei der Landtagswahl am 15. Mai 2022 wählen die Einwohnerinnen und Einwohner NRWs die 199 Abgeordneten des Parlaments in Düsseldorf neu. Die Landtagswahlen werden traditionell vor allem bestimmt durch die zentralen Hoheitsaufgaben der Bundesländer, vor allem Bildung, Kultur und innere Sicherheit. Bei der anstehenden Wahl werden aber auch die aktuellen Herausforderungen der Corona-Pandemie und ihrer Folgen, der Umwelt- und Klimaschutz sowie des Wohnungsmangels große Rollen spielen.

Rede von Roswitha Arnold zum Beschluss des Haushalts 2022

In der Ratssitzung vom 13. Dezember 2021 beriet der Leverkusener Stadtrat über den Haushalt für das Jahr 2022. Hier finden Sie die Rede unserer Fraktionsvorsitzenden Roswitha Arnold im Wortlaut.

– Es gilt das gesprochene Wort –

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Zuhörer*innen,

nach wie vor müssen wir uns mit der Corona-Pandemie beschäftigen.

Ich möchte meine Haushaltsrede daher zu Beginn für einen weiteren Appell an die Solidarität nutzen.

Nur wenn der Gedanke an das Gemeinwohl über das Einzelinteresse gestellt wird und sich auch die Zweifler- und Impfverweiger*innen impfen lassen, können wir die Pandemie überwinden.

Ich bitte daher alle Leverkusener Bürger*innen, die zahlreichen Impfangebote zu nutzen. Helfen Sie mit, die gefährdeten und kranken Menschen zu schützen, die Schließung vor allem von Kindergärten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen zu verhindern und das öffentliche Leben aufrechtzuerhalten.

Neben der Corona-Pandemie haben uns zwei weitere Ereignisse in diesem Jahr geprägt: die Explosion in Bürrig und die Flutkatastrophe.

Um zu verhindern, dass sich Schadenereignisse wie die Explosion in Bürrig mit sieben Toten und 31 Verletzten nicht wiederholen, müssen die Currenta, die Bezirksregierung und die Landesregierung ihrer Verantwortung nachkommen.

Wir GRÜNE werden uns sowohl hier in Leverkusen als auch auf Landesebene weiter für die berechtigten Schutzinteressen der Leverkusener Bevölkerung einsetzen.

In Bezug auf die Flutkatastrophe ist es unsere Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Stadt besser gerüstet ist für zukünftige Extremwetterlagen. Gemeint sind nicht nur Regenfluten und Hochwasser, sondern auch anhaltende Hitze- und Dürreperioden.

Schon seit vielen Jahren fordern wir, mehr zu tun. Die im Herbst vorgelegte Leitlinie der Stadt zur Verbesserung des Hochwasserschutzes ist eine gute Grundlage.

Im Jahr 2022 müssen aber endlich auch konkrete Maßnahmen folgen. Wir werden die Arbeiten konstruktiv unterstützen und setzen darauf, dass wir für die erforderliche Umgestaltung der Stadt nun auch Mehrheiten finden.

Die Schwammstadt leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verminderung der Auswirkungen von Starkregen- und Dürre-Ereignissen.

Daher freuen wir uns, dass sich auch weitere Fraktionen nunmehr mit den von uns bereits vor zwei Jahren geforderten Schwammstadt-Konzepten beschäftigen wollen.

Uns ist bewusst, dass eine Schwammstadt nur ein Baustein von mehreren sein kann.

Auch die zu Beginn des Jahres von uns geforderte Grünsatzung soll dazu beitragen, die Bürger*innen zu schützen und die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Stadt zu verbessern.

Verärgert müssen wir jedoch feststellen, dass das zu Beginn des Jahres mehrheitlich beschlossene Gutachten bis heute nicht vorliegt. Wir fordern daher erneut, die Planungen zur Erstellung eines Entwurfs endlich aufzunehmen.

Die Anpassung an den Klimawandel beseitigt die Ursachen nicht.

Auch die Maßnahmen zum Klimaschutz müssen wir deshalb deutlich verstärken. Mit dem Antrag zur klimaneutralen Energieversorgung in Leverkusen bringen wir die Energiewende voran. Mit der EVL wissen wir eine starke Partnerin an unserer Seite.

Ziel ist eine Versorgung mit regenerativem Strom und Wärme bis spätestens 2033. Hierzu muss auch der Ausbau der Photovoltaik deutlich beschleunigt werden.

Wir benötigen dringend konkrete Ausbauziele und einen verbindlichen Fahrplan. Dafür machen wir uns stark.

Uns ist bewusst, dass hierfür die entsprechenden Rahmenbedingungen vorhanden sein müssen und setzen auf die neue Bundesregierung. Frischer Wind in und aus Berlin soll auch die konkrete Umsetzung in Leverkusen beflügeln.

Beim Klimaschutz kommt es auf uns alle an. Auch deshalb ist uns die Bildung für nachhaltige Entwicklung so wichtig.

Diese Förderung wollen wir deutlich intensivieren. Hierzu gibt es bereits viele gute Ansätze.

Um die zahlreichen Angebote zu bündeln und aufeinander abzustimmen, wollen wir vor allem die Koordinierungsstelle stärken.

Die Teilhabe an Bildung setzt hinreichende Sprachkenntnisse voraus. Mit einer konsequenten Sprachförderung wollen wir für die erforderliche Bildungsgerechtigkeit sorgen. Bildungsgerechtigkeit erfordert darüber hinaus einen Zugang zu digitalen Angeboten für alle. Daher wollen wir vor allem die Digitalisierung der Schulen vorantreiben.

Eine weitere Baustelle bleibt der geplante Autobahnausbau. Auch wenn es immer wieder infrage gestellt wird: Die große Mehrheit der Fraktionen im Rat ist sich einig; mehr als 85 Prozent der Wähler*innen stehen hinter „Keinen Meter mehr“.

Einen krakenartigen oberirdischen Ausbau, der den Flächenfraß und die Lärm- und Schadstoffbelastung der Bürger* auf unerträgliche Weise verschärft, wollen wir nicht.

Wir wollen, dass der Bund eine Alternative vorlegt, die den berechtigten Interessen der Stadt entspricht.

Diese Interessen haben wir deutlich formuliert. Solange beim Bund kein Umdenken erfolgt, gehen wir weiter gemeinsam gegen die bestehenden Planungen vor. Dies bringen wir mit der geplanten Informationskampagne zu „Keinen Meter mehr“ zum Ausdruck, die im kommenden Jahr startet.

Obwohl sich Herr Wissing eher als „Anwalt der Autofahrer“ versteht, wird er sich als neuer Verkehrsminister an die im Koalitionsvertrag vereinbarte Überprüfung des Bundesverkehrswegeplans zu halten haben, und wir erwarten, dass er unseren Widerstand unterstützt und die weiteren Planungen zum Ausbau von A1 und A3 und auch die Planungen für den Lkw-Rastplatz stoppt. Vor allem von Gesundheitsminister Lauterbach erwarten wir, dass er die Interessen der Stadt Leverkusen nachdrücklich vertritt. Am Kabinettstisch ist der Weg zu Herrn Wissing kurz.

Wir haben viel zu tun. Für die vielen anstehenden Aufgaben braucht die Verwaltung gutes Personal.

Wir stehen nicht nur im Wettbewerb mit der freien Wirtschaft, sondern auch mit den anderen Kommunen. Hinzu kommt die demographische Entwicklung.

Mit unseren Anträgen zur Schaffung einer Arbeitgebermarke und dem Mentoring Programm wollen wir die Stadt dabei unterstützen, erfolgreich Fachpersonal einzustellen und an die Stadt zu binden. Aber auch die bereits beschäftigten Mitarbeiter*innen müssen geschätzt und gefördert werden – hierzu zählen die Möglichkeit selbständigen Arbeitens, Aufstiegschancen und auch eine angemessene Bezahlung für die geleistete Arbeit.

Die von uns gemachten Vorschläge werden von der Stadt begrüßt, und ich freue mich über Ihre Zustimmung, im kommenden Turnus hierzu Maßnahmen zu beschließen.

Bei der Stadtteilentwicklungsgesellschaft sind die personellen Weichen gestellt. Für das kommende Jahr erwarten wir die ersten inhaltlichen Akzente und konkreten Schritte auch zur Revitalisierung der City C.

Das Baudezernat hat schon ohne die besonderen Herausforderungen nach der Flut ein mehr als umfangreiches Programm zu bearbeiten, das von allen Mitarbeiter*innen trotz aller Widrigkeiten und Anfeindungen mit Freude und Leidenschaft umgesetzt wird. Stellvertretend für alle bedanken wir uns bei Ihnen, Frau Beigeordnete Deppe und ebenso bei Frau Kümmel und Herrn Karl für diesen Einsatz!

Übrigens: Der von Ihnen gemachte Imagefilm ist ganz wunderbar geworden – ich würde sofort bei Ihnen anfangen wollen!

In meiner letzten Haushaltsrede habe ich gesagt, dass die „Pandemie wie ein Brennglas“ auf Probleme zeigt.

Im Sportpark hat die Pandemie gezeigt, wie wichtig die Angebote im Breitensport sind und dass es unser aller Engagement sein muss, den Sportpark mit seinen Einrichtungen gut auszustatten.

In der Kultur haben wir mit den im vergangenen Jahr beschlossenen Sondertöpfen Solokünstler*innen und ihre Programme und Veranstaltungen in ihrem Kampf ums Überleben unterstützt – und so einen Kahlschlag nach dem Lockdown verhindern können.

Dank großen persönlichen Einsatzes aller Beschäftigten und zum Teil technischer Lösungen konnten die Angebote der Musikschule, der VHS, der Bibliothek weitgehend aufrechterhalten werden.

Im Forum hingegen blieben die Bühnen fast während des gesamten Jahres unbespielt. Kein Theater, kein Konzert – die ausgezeichnete Arbeit der Verantwortlichen, Kultur erlebbar zu machen: alles umsonst.

Seit der unsäglichen Schließungsdiskussion haben sich eine Reihe von Menschen für den Erhalt des Museums Morsbroich eingesetzt – und mussten zur Kenntnis nehmen, dass fast jeder Baustein aus dem Standortgutachten zerbröselte. Immer noch verärgert bin ich, dass der Entwurf zum Schlosspark einer Diskussion um kleinste Details zum Opfer gefallen ist. Einmal mehr zeigte sich, dass wir offensichtlich nicht in der Lage sind, Konzepten und Entwürfen, die mit großer Mehrheit verabschiedet worden sind, auch Taten folgen zu lassen.

Vielleicht schaffen wir mit dem neuen Leiter des Museums doch noch einen Neustart und eine größere Freiheit für die Kunst – namens unserer Fraktion sage ich Herrn van den Berg unsere volle Unterstützung zu.

Ebenfalls freue ich mich, dass wir mit Herrn Dr. Hinken in der VHS und Herrn Dr. Leonhard im Archiv engagierte Leitungen gewinnen konnten.

Die Wirtschaftspläne von Sportpark und KulturStadtLev sind seit Jahren strukturell unterfinanziert – im kommenden Jahr werden wir uns damit beschäftigen und für künftig gesicherte Lösungen Sorge tragen.

Wir GRÜNE haben uns stets dafür eingesetzt, dass unser Handeln inhaltlich und finanziell nachhaltig ist, Investitionen zukunftsfähig sind und die Unterhaltung städtischer Gebäude und Einrichtungen auskömmlich ist.

Dabei haben wir in den vergangenen Jahren den Fokus ebenfalls auf die Haushaltskonsolidierung gerichtet und den aus dem Stärkungspakt resultierenden Vorgaben Rechnung getragen.

Mit vereinten Kräften haben wir es geschafft, einen Kahlschlag zu verhindern und trotz der Restriktionen in die Zukunft unserer Stadt zu investieren.

Im Jahr 2022 endet der Stärkungspakt – nicht aber unser Bemühen, den städtischen Haushalt auch künftig auszugleichen. Die Rahmenbedingungen für den zu verabschiedenden Etat, Pflichtleistungen, bereits beschlossene Maßnahmen sowie die Auswirkungen der Flutkatastrophe lassen keinen Spielraum für weite Sprünge – in Anerkennung dieser Fakten haben wir darauf verzichtet, Haushaltsanträge zu stellen und richten unser Augenmerk auf die von der Verwaltung vorzulegenden Maßnahmen aus den unterschiedlichen Arbeitsprogrammen. Die müssen aber auch geliefert werden!

Dem vorgelegten Haushaltsentwurf und dem Stellenplan stimmen wir zu.

Schließen möchte ich mit einem Dank unserer Fraktion für die vielfältig gewährte Unterstützung an Herrn Oberbürgermeister Richrath, Herrn Stadtdirektor Adomat, Herrn Kämmerer Molitor, Frau Beigeordnete Deppe und Herrn Lünenbach sowie an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung.

Schöne Weihnachten für Sie alle – und ein gutes Jahr 2022.

Bleiben sie gesund.

Nach der Explosion im Entsorgungszentrum: „Weiter so“ in Bürrig?

Auf Anfrage der GRÜNEN im Regionalrat hat die Bezirksregierung über das anstehende Verfahren zur Wiederinbetriebnahme der Sondermüllverbrennungsanlage in Bürrig informiert. Zur Überprüfung des Betriebskonzepts und weiterhin erforderlicher Schutzmaßnahmen seien der Abschluss der Ermittlungen zum Ablauf und zur Ursache der Explosion und die Untersuchungen des Sachverständigen abzuwarten.

Die Beantwortung der Anfrage lässt erwarten, dass die Currenta die Anlage wieder in vollem Umfang in Betrieb nehmen darf. Weder die Nähe zur Wohnbebauung noch die Hochspannungsleitung stehen einer Wiederinbetriebnahme am bisherigen Standort entgegen.

Die Antworten der Bezirksregierung stellen die Fraktion der Leverkusener GRÜNEN nicht zufrieden. Kritisch zu hinterfragen ist vor allem, dass an eine Verlegung der Hochspannungsleitung und eine eingeschränkte Anlieferung von Sondermüll durch Dritte nicht gedacht wird. Auf der Grundlage der Untersuchungen des Sachverständigen muss die Currenta schnellstmöglich ein Betriebs- und Sicherheitskonzept vorlegen, das die berechtigten Schutzbedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt. Von der Bezirks- und der Landesregierung erwarten wir, dass auch das Überwachungssystem auf den Prüfstand gestellt wird. Betreiber, Bezirksregierung und die Landesumweltministerin stehen in der Verantwortung. Sie müssen zeigen, dass aus dem Unfall alle erforderlichen Konsequenzen gezogen werden. Nur ein transparentes Verfahren und eine entsprechende Information von Politik und Bevölkerung kann verloren gegangenes Vertrauen wieder herstellen.

Die Antworten der Bezirksregierung erfordern zusätzliche Nachfragen. In enger Zusammenarbeit mit der Landtagsfraktion und der Fraktion im Regionalrat werden wir uns deshalb weiter intensiv mit den notwendigen Rahmenbedingungen zum Betrieb der Sondermüllverbrennungsanlage und dem anstehenden Verfahren zur Wiederinbetriebnahme der Anlage auseinandersetzen. Dies schließt auch die Frage nach den Befugnissen und der Leistungsfähigkeit des LANUV ein.

Für die Fraktion: Andreas Bokeloh (Mitglied des Umweltausschusses) und Roswitha Arnold (Fraktionsvorsitzende)

 

Explosion in Bürrig: Was plant die Currenta und was macht die Kontrollbehörde?

Wir gehen davon aus, dass die Currenta das Entsorgungszentrum in Bürrig nach dem Abschluss der staatsanwaltlichen Ermittlungen zur Explosion am 27.07.2021 schnellstmöglich wieder aufbauen und in Betrieb nehmen will. Um einen hinreichenden Schutz der Bürger*innen und der Umwelt sicherstellen zu können, wollen wir von der Genehmigungs- und Kontrollbehörde wissen,

  • welche Planungen in Bezug auf eine Wiederinbetriebnahme angezeigt wurden,
  • in welchem Umfang eine Wiederinbetriebnahme geprüft wird,
    welche Prüfkriterien im Rahmen dieses Verfahrens herangezogen werden,
  • welche Auflagen seitens der Genehmigungsbehörde geplant sind und
  • wie eine hinreichende Kontrolle des laufenden Betriebs sichergestellt werden soll.

In Zusammenarbeit mit der Landtagsfraktion und der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Regionalrat Köln haben wir daher die folgenden Fragen an die Bezirksregierung gerichtet:

Wir fragen:

  1. Welche Anlagenteile will der Betreiber Currenta in welchem Umfang wieder in Betrieb nehmen? (falls eine entsprechende Ankündigung bisher nicht vorliegt: Wann ist aus Sicht der Kontrollbehörde mit einer entsprechenden Absichtserklärung zu rechnen?)
  2. In welchen Fällen wird der Zustand der Anlage bzw. von Anlageteilen vor einer Wiederinbetriebnahme lediglich überprüft und in welchen Fällen ist ein Genehmigungsverfahren erforderlich?
  3. In welchem Umfang erfolgt eine Überprüfung, ob das Entsorgungszentrum am bestehenden Ort wieder in Betrieb genommen werden kann?

In diesem Zusammenhang fragen wir weiter:

  1. Kann sich der Betreiber auf einen Bestandsschutz für die Anlage berufen oder erfolgt die Überprüfung auf der Grundlage aktueller Bestimmungen zum Schutz von Bevölkerung und Umwelt? (falls aktuelle Schutzbestimmungen zugrunde zu legen sind: Welche Vorschriften sind zu berücksichtigen?)
  2. Darf die Anlage trotz der unmittelbaren Nähe zur Wohnbebauung (im vollen Umfang) wieder in Betrieb genommen werden?
  3. Muss die Hochspannungsleitung vor einer Wiederinbetriebnahme verlegt werden? (falls nein: Welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen sind zu ergreifen?)
  4. Welche weiteren Maßnahmen sind zum Schutz vor Luft- und Bodenkontaminationen zu ergreifen?
  5. Kann die Auflage erteilt werden, am Standort Bürrig nur solche Stoffe zu entsorgen, die im Leverkusener Chempark anfallen?
  6. Welche anderen Auflagen werden erwogen bzw. voraussichtlich erteilt?
  7. Welche zusätzlichen Maßnahmen werden ergriffen, um nach einer Wiederinbetriebnahme eine hinreichende Kontrolle der Anlage zum Schutz vor weiteren Schadenereignissen zu gewährleisten?
  8. Welche Kontrollen müssen aus Sicht der Kontrollbehörde vom Anlagenbetreiber auf behördliche Stellen übertragen werden?
  9. Welche Maßnahmen werden ergriffen bzw. müssen aus Sicht der Kontrollbehörde ergriffen werden, um im Schadensfall schneller betreiberunabhängige Kontrollen von Boden und Luft zu gewährleisten?

Die Fragen werden im Rahmen der Sitzung des Regionalrats am 10.12.2021 behandelt. Wir erwarten, dass die Fragen schriftlich beantwortet werden und spätestens zur Sitzung des Regionalrats vorliegen.

Auf der Grundlage dieser Beantwortung wollen wir das weitere Vorgehen zum Schutz der Bürger*innen und der Umwelt zusammen mit unseren Mitstreiter*innen im Landtag und im Regionalrat beraten und abstimmen.

Ampel verspricht Aufbruch und Chancen – auch für Leverkusen

Unsere Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik erklärt: Nach 16 Jahren CDU-geführter Bundesregierungen verpassen wir der Politik eine überfällige Verjüngungskur. Am besten lässt sich der Koalitionsvertrag als Paradigmenwechsel bezeichnen. Er trägt eine deutliche grüne Handschrift. Klima- und umweltgerechter, sozialer, bunter und mit vielen Verbesserungen, die auch in Leverkusen spürbar sein werden.

Zum heute veröffentlichten Koalitionsvertrag von SPD, GRÜNEN und FDP (sog. Ampel) erklärt die Leverkusener GRÜNEN-Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik:

Nach 16 Jahren CDU-geführter Bundesregierungen verpassen wir der Politik eine überfällige Verjüngungskur. Am besten lässt sich der Koalitionsvertrag als Paradigmenwechsel bezeichnen. Er trägt eine deutliche grüne Handschrift.

Der Klimaschutz bekommt einen prioritären Stellenwert – allen voran der klimaneutrale Umbau unserer Industrie, ein früherer Kohleausstieg, ein Turbo-Ausbau der Erneuerbaren. Im Sozialbereich gibt es große Veränderungen: Hartz IV wird abgelöst durch ein Bürgergeld, Kinderarmut bekämpft durch eine Kindergrundsicherung und es sollen deutlich mehr Sozialwohnungen gebaut werden. In der Gesellschaftspolitik erkennen wir an, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist und eine vielfältige Gesellschaft hat; so werden wir die Einbürgerung von Zugewanderten vereinfachen und Regenbogenfamilien und LGBTIQ-Personen erhalten nach Jahren staatlicher Bevormundung endlich mehr Gleichberechtigung. Das neue Kabinett wird paritätisch (also zur Hälfte mit Frauen) besetzt und zeigt, dass Deutschland bereit ist, im 21. Jahrhundert anzukommen.

Von vielen vereinbarten Projekten der Ampel wird Leverkusen ganz besonders profitieren: Die Kinderarmut ist in Leverkusen überdurchschnittlich hoch, hier wächst mehr als jedes 5. Kind in Armut auf. Eine Kindergrundsicherung wird vielen tausend Kindern in Leverkusen ein besseres Leben ermöglichen, mit echten Aufstiegschancen und mehr Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe.

Auch beim für Leverkusen leidigen Thema des Autobahnausbaus können sich unter einer Ampel-Regierung neue Chancen ergeben: Denn im Koalitionsvertrag haben wir uns darauf verständigt, bei Fernstraßen und Autobahnen den Fokus auf Erhalt und Sanierung statt auf Neubau bzw. Zubau zu legen. Der Bundesverkehrswegeplan von 2016, der damals von der großen Koalition beschlossen wurde und dem die Leverkusener Autobahnausbauten von A1 und A3 zugrunde liegen, soll auf den Prüfstand. Für mich bedeutet das klar, dass hier im Sinne des Klimaschutzes keine Trassenerweiterungen erfolgen dürfen. Deshalb werde ich den Austausch mit Karl Lauterbach und meinen Kölner Kolleg*innen von SPD, Grünen und FDP suchen und mich in Gesprächen mit dem Bundesverkehrsministerium dafür einsetzen, die massiven umweltschädlichen Trassenerweiterungen der Autobahnen im Großraum Köln ein für alle Mal ad acta zu legen.

 

Demoseite "Grün Neu Denken" von LENZGALLE.

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