Feuerwache Nord: Es geht um Katastrophenschutz!

Warum unsere grüne Ratsfraktion der Machbarkeitsstudie für den Standort „Auf den Heunen“ zugestimmt hat

Leverkusen braucht eine neue „Feuerwache Nord“. Daran gibt es keinen Zweifel. Die Herausforderungen der letzten Jahre, zuletzt die Hochwasserkatastrophe in Juli 2021 und die Explosion bei der Currenta, haben gezeigt, wie wichtig eine gut ausgerüstete und ausgebildete Feuerwehr ist. Denn ohne diese mutigen Menschen und ihre Ausrüstung wäre für die Menschen in unserer Stadt vieles schlimmer gewesen.

Die Anforderungen an den Katatrophenschutz steigen und deshalb ist eine einsatzbereite und moderne Feuerwache für Leverkusen Nord unabdingbar. Die heutige Feuerwache an der Kanalstraße kann diese Voraussetzungen auf Dauer nicht mehr erfüllen. Auch braucht die Feuerwehr in der Zukunft kompetentes Personal und wir alle wissen, wie schwer es ist, Mitarbeitende bzw. Auszubildende zu bekommen. Moderne Räume und Ausbildungsbereiche sind wichtige Gründe, sich für eine Arbeit bei der Feuerwehr zu entscheiden.

Zu der Frage, wo die neue Feuerwache gebaut werden soll, gibt es unterschiedliche Meinungen. Der Rat der Stadt hat sich in der Sitzung am 26.09.2022 für den Standort „Auf den Heunen“ ausgesprochen. Das „ob“ ist also geklärt, es geht nur noch um das „wie“. Eine Machbarkeitsstudie soll Einzelheiten klären.

Aber warum gerade dort?

Bei der Vorauswahl der Standorte hat die Verwaltung bereits mit großer Sorgfalt anhand verschiedenster Kriterien ein Ranking der möglichen Flächen erstellt. So ist es z.B. wichtig, dass die Wache so gelegen ist, dass Feuerwehr möglichst schnell am Einsatzort ist. Für alle Standorte gab es entsprechende Argumente und vielleicht sind die Gewichtungen einzelner Kriterien nicht immer im Sinne eines jeden. Auch nicht unserer. Wir vertrauen aber auf die Kompetenz der Verwaltung und gehen davon aus, dass der gewählte Standort trotz aller Bedenken der sinnvollste ist.

Es bleiben Zweifel und Klärungsbedarf

Normalerweise würden wir GRÜNE es nicht unterstützen, dass in einem solchen Gebiet wie „Auf den Heunen“ gebaut wird. In diesem Fall müssen wir aber leider sagen: Es geht um wirksamen Katastrophenschutz. Denn Extremwetter-Ereignisse werden zunehmen. Auf mehr Waldbrände und Hochwasser müssen wir uns einstellen. Und dafür brauchen wir eine gut gerüstete Feuerwehr. Wir sehen beim besten Willen zurzeit keinen geeigneteren Alternativstandort. Nur dagegen zu sein, ohne einen besseren Vorschlag zu machen, finden wir aber auch nicht richtig.

Trotzdem bleibt der geplante Standort alles andere als ideal, denn es sprechen insbesondere Natur- und Umweltschutzgründe dagegen. Die Fläche liegt in einem so genannten „Landschaftsschutzgebiet“, und ein solcher Neubau wird natürlich Auswirkungen auf freie Fläche, Frischluft, Versickerung von Wasser und die Artenvielfalt haben. Das wird auch in der Machbarkeitsstudie weiter untersucht.

So platzsparend wie nur möglich und wirklich nur das Notwendigste darf gebaut werden.

Den Plänen der Verwaltung konnten wir daher nur unter zwei Bedingungen zustimmen – und auch die Mehrheit im Rat davon überzeugen:

  1. So wenig Fläche wie möglich darf „Auf den Heunen“ versiegelt werden. Alles, das nicht unabdingbar ist für den Notfall, muss anderswo untergebracht werden, z.B. die Technischen Betriebe der Stadt Leverkusen (TBL), Ausbildungsräume oder Werkstätten. Zu diesem Ergebnis ist auch die Stadtverwaltung gekommen. Wie das genau gehen kann, prüft jetzt die Machbarkeitsstudie.
  2. Dieselbe Fläche, die versiegelt wird, muss anderswo im Stadtgebiet mindestens in gleichem Umfang entsiegelt werden. Es muss also ein echter Ausgleich gefunden werden, und der darf nicht etwa durch den Ankauf von bereits unversiegelten Flächen geschehen. Die Stadtverwaltung prüft zurzeit, wo Entsiegelung möglich ist. Wir erwarten hierzu eine entsprechende Planung im Rahmen der Machbarkeitsstudie.

Klar ist auch: Wenn sich im Laufe der weiteren Untersuchungen herausstellen sollte, dass der Standort „Auf den Heunen“ unter Naturschutzaspekten oder aufgrund anderer wichtiger Gesichtspunkte keine Option ist, muss die Verwaltung neu überlegen.

Du hast Fragen zu der Planung und zu unserer Entscheidung?

Schreib uns gerne: fraktion(at)gruene-lev.de

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