Antrag: Lichtverschmutzung eindämmen

Aus der Kategorie: Umwelt- und Klimaschutz
Status: gestellt

Beschreibung

  1. Die Verwaltung wird beauftragt, eine „Richtlinie zur Gestaltung von Beleuchtung an Außenflächen“ zu erarbeiten.
  2. Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit der Energieversorgung und Expert*innen der ansässigen Naturschutzverbände ein Konzept zur zeitnahen Umsetzung insektenfreundlicher Beleuchtung an exponierten städtischen Orten zu entwickeln.

Begründung:

Ein Übermaß an nächtlicher Beleuchtung hat nach allgemein wissenschaftlichen Erkenntnissen negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Zudem stört es die natürlichen Verhaltensweisen von Tieren, insbesondere von Insekten und Fledermäusen, deren Orientierungsfähigkeit und Fortpflanzung empfindlich beeinträchtigt wird. Diese Entwicklung hat umfassende negative Folgen für die Artenvielfalt in unserer Region.

Mit dem Antrag werden zwei Maßnahmen zur Bekämpfung der zunehmenden Lichtverschmutzung in Leverkusen vorgeschlagen:

  1. Die Richtlinie soll als unverbindlicher Leitfaden für Gewerbetreibende und private Haushalte dienen und Empfehlungen zu den folgenden Punkten enthalten:
    • Optimierung der Lichtintensität, -wärme und -verteilung
    • Auswahl von energieeffizienten Leuchtmitteln,
    • Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung, um Umwelt und Nachtruhe nicht zu beeinträchtigen
    • sowie Sicherheitsaspekte mit Hinweisen für die Beleuchtung von Wegen und Eingangsbereichen.
  2. In Leverkusen besteht dringender Handlungsbedarf bei der Sanierung von Leuchtmitteln auf öffentlichen Flächen. An Straßen, Wegen sowie in der Nähe von Feldern, Wäldern und Gewässern werden immer noch ungünstige Kugelleuchten mit 360 Grad-Abstrahlung eingesetzt, wie beispielsweise an der Gezelinkapelle, am Ophovener Weiher, am Köllerweg oder entlang des Biesenbachs. Zusätzlich sind in der Elsbachstraße noch Leuchtstoffröhren (Langfeldleuchten) in Gebrauch, die viel Energie verbrauchen und zudem seit 2023 nicht mehr in Verkehr gebracht werden dürfen.

Durch den Einsatz moderner und intelligenter, “smarter” Beleuchtungselemente, wie etwa dimmbarer und temporär abschaltbarer Laternen mit LED-Technik, kann der Lichtverschmutzung effektiv entgegengewirkt und der Stromverbrauch erheblich gesenkt werden.

Zahlreiche Städte in Deutschland, wie Eschweiler und Fulda, zeigen bereits erfolgreich, wie das Problem der Lichtverschmutzung konkret und konsequent angegangen werden kann. Leverkusen sollte diesen Bestrebungen nacheifern. Die ansässigen Naturschutzverbände (BUND, Nabu, Offenland) stehen der Stadt und der Energieversorgung Leverkusen (EVL) mit ihrer Expertise beratend zur Seite.

Weiterführende Informationen:

https://www.eschweiler.de/aktuelles/news/stadt-saniert-strassenbeleuchtung/ https://www.sternenstadt-fulda.de/d67/beleuchtungs-richtlinie/Web_Flyer_Lichtricht- linien.pdf

 

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