Leverkusen - die Stadt der Zukunft

Die Stadt der Zukunft. Eine Einführung

Leverkusen, 2020

Wann fangen wir an?

Die Zukunft beginnt heute und direkt vor unserer Haustür. Das hat uns Corona einmal mehr vor Augen geführt: in der Kommune fallen Entscheidungen, die sich direkt auf unser Leben auswirken. Um die Zukunft grüner, sozialer, klimafreundlicher und Pandemie-resistenter zu gestalten, brauchen wir unsere ganze kreative Kraft und unser Engagement hier vor Ort.

Wie bewältigen wir die Folgen der Pandemie? Wie erhalten wir unser soziales Netz, wie schützen wir die Schwachen? Wie können wir Natur - und Klimaschutz durchsetzen? Denn genau das fordern wir. Jetzt erst recht!

Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen den innerstädtischen Raum besser entwickeln. Wir wollen mehr Grün in den Quartieren und das Stadtbild insgesamt grüner und lebenswerter gestal­ten. Das ist eine große Querschnitts-Aufgabe, die hohe Anforderungen an eine neue und nachhaltige Verkehrs- und Baupolitik stellt. Und den Natur- und Artenschutz stellen wir in Lever­kusen auch weit nach oben.

Wir wollen unser Leben in der Stadt mit allen Sinnen genießen können

Als Stadtmenschen müssen wir uns jeden Tag den öffentlichen Raum (zurück-)erobern und erhalten. Dazu gehören städtische Plätze, auf denen wir uns gerne zum Plaudern und Feiern treffen. Und natürlich Orte der Ruhe in Parks, an Flüssen und in den Wäldern, wo wir die See­le baumeln lassen. Wir wollen gute Luft atmen – und besonders Alte, Kranke und unsere (Enkel-)Kinder sind darauf sogar angewiesen.

In die Jahre gekommene Viertel müssen saniert und verbessert, Angsträume müssen reduziert werden, neue Quartiere wollen wir verkehrsarm entwickeln. Durch eine kluge und nachhaltige Verdich­tung ergeben sich viele positive Effekte für die Quartiersentwicklung und die Lebensqualität. Wir wollen uns dafür einsetzen, keine weiteren Grünflächen zu versiegeln – auch nicht am Rand der Stadt.

Soziale und wirtschaftliche Themen denken wir dabei immer mit. Denn Wohnen muss auch bezahlbar sein, Bildung auch nachhaltig, Sport hat soziale Komponenten – und ohne eine starke Wirtschaft kann unsere Stadt nicht florieren. So finden sich in diesem Programm viele Querschnittsthemen. Die Chancen der Digitalisierung auf kommunaler Ebene stärker zu nut­zen gehört sowieso überall dazu – wie auch die Förderung von Frauen und Mädchen, für die wir GRÜNEN uns schon immer auf allen Ebenen stark gemacht haben. Diesen Weg gehen wir entschlossen weiter.

Grüne Stadtentwicklung und Verkehrswende gehen Hand in Hand

Aber wollen die Leverkusener*innen große Veränderungen wirklich? Einerseits ja. Und nicht nur alle wichtigen wissenschaftlichen Studien fordern Veränderungen ein, sondern mittler­weile auch (fast) alle Parteien. Kaum einer bestreitet, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Zu viele Autos, zu viel Lärm, zu viel Dreck, zu viele Emissionen. Andererseits: wenn es um die konkrete Umsetzung geht, hört die Begeisterung schnell auf. Lieb gewonnene Ge­wohnheiten und eingeübte Muster geben wir Menschen eben nicht so gerne auf.

Wenn wir bewundernd auf Konzepte in Amsterdam oder Kopenhagen schauen, übersehen wir zu leicht, dass diese Städte vor 15 Jahren mit dem Umbau begonnen haben. Schritt für Schritt. Nichts kommt über Nacht, das ist uns bewusst. Wir wissen aber auch, dass in Leverkusen noch vieles im Argen liegt. Viele kleine Schritte sind durchaus schon getan. Aber sie fügen sich noch nicht zu einem Ganzen.

Denn im Detail wird es oft kompliziert. Was ist wichtiger: die Wiese oder der Supermarkt um die Ecke? Kultur oder Parkplatz? Busspur oder Radweg? Günstiger Eintritt ins Schwimmbad oder ein ausgeglichener Haushalt? Wir GRÜNEN sind uns der Widersprüche bewusst. Bei der Suche nach Lösungen brauchen wir Mut und Kreativität.

Leverkusen ist, was wir daraus machen!

Viele Leverkusener Bürger*innen sind nicht hier geboren, sondern aus anderen Teilen Deutschlands oder der Welt zu uns gekommen. Wir leben in einer Metropolregion, die immer stärker zusammenwächst und die darin geübt ist, über den kommunalen Tellerrand hinaus zu blicken in die Welt. Das ist unsere Zukunft.

Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellen uns entschieden gegen Engstirnigkeit und Natio­nalismus, Ausgrenzung und Intoleranz. Wir stehen für eine Kultur des Miteinanders, für ein buntes Leverkusen, auch und gerade im Rat der Stadt.

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Frauengerechtes Leverkusen

Für uns selbstverständlich: Politik mit Frauen, für Frauen, von Frauen

Frauen haben Geschichte geschrieben - und viel erreicht. Wir blicken zurück auf mehr als 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland und auf 50 Jahre autonome Frauenbewegung, auch in Leverkusen.

Wir GRÜNE haben 1986 mit der Mindestquotierung und dem Frauenstatut dazu beigetragen, männlich dominierte Strukturen aufzuweichen und die paritätische Teilhabe von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen zu erhöhen.

Dennoch - bis zu einer echten Gleichberechtigung bleibt noch viel zu tun: oftmals verhindert die berühmte „gläserne Decke“, dass Frauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sicht- und hörbar werden.

Kurz: Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen müssen sich ändern, damit Frauen wirklich gleiche Chancen haben.

Es ist uns ein großes Anliegen, die Sichtweise und gewünschte Einflussnahme von Frauen auf alle kommunalen Themen und Aufgaben deutlich zu formulieren. Deshalb lautet der Titel des ersten Kapitels unseres Wahlprogramms:

Frauengerechtes Leverkusen

So sieht's aus

Die Lebensrealitäten von Frauen sind so vielfältig wie ihre Hintergründe und Herkünfte. Was sie eint, ist, dass Frauen noch immer einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit leisten, in der Kindererziehung wie in der Pflege von Angehörigen. Frauen sind von Armut besonders betroffen. Frauen sitzen selten(er) in Entscheidungsgremien. Frauen legen mehr innerstädtische Wege zurück als Männer, und sie tun dies oft zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Frauen sind häufiger Opfer von Gewalt. Verwaltung und Politik in Leverkusen sind daher besonders gefordert, die Sichtweise und Betroffenheit von Frauen geschlechtergerecht mitzudenken.

Das wollen wir erreichen:

  • Wir fordern die Stadtverwaltung auf, die EU-Charta zur kommunalen Gleichstellung von Männern und Frauen zu unterzeichnen. Alle Finanzpositionen im städtischen Haushalt sollen ausweisen, welche Mittel in welchem Umfang Frauen bzw. Männern zugutekommen (Gender Budgeting). Darüber hinaus soll im Sinne eines Gender Mainstreamings für alle städtischen Verwaltungsvorlagen ausgewiesen werden, inwiefern die jeweiligen Maßnahmen Auswirkungen auf Frauen, Männer bzw. das jeweiligen Geschlechterverhältnis haben.
  • Frauen sollen entsprechend ihres Anteils in der Stadtverwaltung in Führungspositionen und Gremien vertreten sein. Der Stand und die Umsetzung des städtischen Frauenförderplans werden regelmäßig den politischen Gremien vorgestellt.
  • Die Aufsichtsratsgremien der städtischen Beteiligungen werden je zur Hälfte mit Frauen besetzt.
  • Zeitpunkt und Dauer von Sitzungs- und Besprechungszeiten werden verbindlich so organisiert, dass auch Alleinerziehenden die Teilnahme möglich wird.
  • Für Sitzungen des Stadtrates, seiner Gremien und bei öffentlichen Veranstaltungen wird eine Kinderbetreuung angeboten.
  • Um der „Teilzeit-Falle“ zu entgehen, müssen Arbeitszeiten familienfreundlich gestaltet werden. Hierzu zählen flexible Arbeitszeitkonten für alle Beschäftigten.
  • Wir wollen weibliche Perspektiven in der Stadtplanung stärken. Angsträume werden beseitigt.
  • Die Betreuungszeiten in Kindertageseinrichtungen müssen ausgebaut werden, und wir setzen uns für mehr Plätze im offenen Ganztag an Schulen ein.
  • Das Leverkusener Frauenhaus benötigt mehr Plätze und bessere räumliche Bedingungen für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder. Wir unterstützen Frauen helfen Frauen e. V. als Trägerin bei den Bemühungen um eine Verbesserung.
  • Die Einrichtungen Mabuka, Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt und Frauenberatungsstelle leisten eine hervorragende Arbeit für Mädchen und Frauen. Diese wollen wir weiter uneingeschränkt fördern.

Wachsendes Leverkusen

Soziale und ökologische Urbanität

So sieht’s aus:

Wie alle Städte in der Metropolregion Rhein-Ruhr wächst auch Leverkusen - weil die Stadt eben attraktiv und vielfältig ist. Der Platz für Wohnungen, Infrastruktur, Industrie und Gewer­be ist weitgehend ausgereizt, die letzten grünen Flecken werden zubetoniert. Der Autover­kehr verstopft die Zentren, wir leiden unter Lärm und Umweltbelastungen.

Manche rufen: „Die Stadt ist voll!“ Das ist reiner Populismus und greift zu kurz, denn wir können das Wachstum der Stadt nicht einfach ignorieren. Mit dieser Haltung überlässt man alle weitere Entwicklung dem Markt. Menschen, die bei den Mieten nicht mehr mithalten können, werden aus ihren angestammten Wohnquartieren in dritte und vierte Lagen abgedrängt. Das Wachstum der Stadt zu ignorieren und es nicht zu gestalten halten wir für unsozial. Die Stadt muss Verantwortung für eine grüne, nachhaltige und soziale Entwicklung ihrer Viertel und Quartiere übernehmen. Wohnen muss für alle bezahlbar sein.

Leverkusen braucht viele neue kleine Wohnungen für Single-Haushalte, aber auch günstige Wohnungen für Familien. Das Bauen neuer Einfamilienhäuser ist nicht die geeignete Antwort auf diesen Bedarf. Ebenso stellen wir uns gegen ein Zubauen der Stadtränder und grünen Wiesen.

Die Stadt soll die vorhandenen Flächen im Sinne der Stadtentwicklung als Wohn-, Natur- oder Gewerbeflächen besser nutzen und Baulücken schließen. Das ist für alle gut: die Menschen haben kürzere Wege und sind näher am Geschehen, die Stadt­zentren werden belebt, Grünflächen werden nicht weiter versiegelt.

Zugleich müssen wir dafür sorgen, dass die Menschen in Leverkusen besser vor Lärm und Umweltbelastungen geschützt werden. Das ist keine einfache Aufgabe und umfasst sowohl Maßnahmen in der Verkehrspolitik als auch ruhigeres und lärmsensibleres Bauen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen keine weitere Versiegelung und Bebauung von grünen Randflächen. Die Erschließung neuer Bauflächen am Rande der Stadt soll nur in Ausnahmefällen und nach strengen Kriterien zulässig sein.
  • Jede Bebau­ung der freien Landschaft muss flächengleich und ökologisch gleichwertig kompensiert werden.
  • Ein besonderes Augenmerk sollte darauf liegen, auch die stark beanspruchten und wenig entwickelten Viertel wie Manfort zu sanieren und zu stärken. Der öf­fentliche Raum muss neu verteilt und den Menschen zurückgegeben werden. Für vorhande­ne Viertel bedeutet das, dass nur Anlieger*innen die Straßen nutzen dürfen und der Durch­gangsverkehr soweit wie möglich außen vor bleibt.
  • Kleinere Plätze sollen zu Ruhe- und Begegnungszonen für alle Generationen umgebaut werden. Dabei achten wir darauf, bestehende Angsträume abzubauen und neue Plätze so zu gestalten, dass auch Frauen* sich dort jederzeit sicher fühlen können.
  • Wir treten dafür ein, bevorzugt Mehrfamilienhäuser statt frei stehender Einfamilienhäuser zu bauen. Einfamilienhäuser wollen wir auf verdichtete Formen begrenzen (z. B. Reihenhäu­ser).
  • Wir fordern ein neues Höhenleitlinienkonzept, ausgehend von den Zentren in Abstufung zu den Rändern.
  • Wir machen uns für einen aktiven sozialen Wohnungsbau stark und fordern dafür eine ver­bindliche 30-%-Quote von Sozialwohnungen bei allen Neubauprojekten im Wohnungsmix*.
  • Wir wollen Leerstände bekämpfen. Eine Wohnraumschutzsatzung halten wir aber wegen des hohen Verwaltungsaufwands aktuell nicht für sinnvoll.
  • Wir wollen, dass Gebäude und Gewerbeimmobilien aufgestockt werden, wo immer dies möglich und sinnvoll ist. Das kann z. B. bei Supermärkten erfolgen, schließt aber auch in­nerstädtische Gewerbeflächen nicht aus. Wir setzen uns dafür ein, dass die Stadt einen Plan erarbeitet, der diese Möglichkeit der Bebauung systematisch erfasst.
  • Wir wollen den exzessiven Flächenverbrauch bei Gewerbebauten begrenzen. Den Flächen­verbrauch für ebenerdige Parkplätze wollen wir konsequent einschränken.
  • Grund und Boden wird immer teurer. Die Stadt muss die Schließung von Baulücken deutlich aktiver voranbringen. Die neue Grundsteuer C macht es teuer, Grundstücke aus spekulativen Gründen leer stehen zu lassen. Damit ist sie ein hilfreiches Werkzeug, das Grundstücksbesitzer bewegen kann, Bauland freizugeben. Dieses Werkzeug wollen wir nutzen, aber auch im konstruktiven Dialog mit Eigentümer*innen darauf hinwir­ken, neuen Wohnraum zu schaffen.
  • Zu einer aktiven Grund-und-Boden-Politik gehört auch, dass die Stadt Neubauprojekte an strengen ökologischen und Nachhaltigkeits-Kriterien ausrichten sollte. Städte wie Ulm und Münster machen es vor: Statt eigene Grundstücke an die Höchstbietenden zu verkaufen, werden in gemeinschaftlicher Arbeit aller Beteiligten günstiger Wohnraum geschaffen, neue Erbpacht-Modelle realisiert und genossenschaftliche und generationenübergreifende Wohnmodelle gefördert. Die Stadt sollte keine eigenen Grundstücke verkaufen, sondern sie im Besitz der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WGL belassen.

Leverkusen - Stadt der drei Zentren

Wie viele andere einst aus Gebietsreformen gewachsenen Städte ist Leverkusen heute eine Stadt mit mehreren Zentren. Vor allem Wiesdorf, Opladen und Schlebusch ragen heraus, aber auch andere Stadtteile tragen zur Vielfalt bei. Während früher eher Konkurrenz und teilweise Missgunst zu spüren war, ist in der jüngeren Generation und unter den vielen Zugezogenen eine gemeinsame Leverkusener Identität keine Frage mehr.

Für die angestrebte Verkehrswende erweist sich die so genannte polyzentrische Stadt sogar als Segen: Die meisten Wege, die Leverkusener*innen zurücklegen, sind kurze und mittlere Wege (zum nächsten Supermarkt, zur Apotheke, zum Restaurant). Diese Wege werden schon oft zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt; eine Tendenz, die wir mit attraktiven Angeboten weiter fördern wollen.

Die Zentren selbst sind unterschiedlich entwickelt und wir brauchen differenzierte Strategien, um auf die jeweiligen Chancen und Probleme die geeigneten Antworten zu finden. Die Zentren zu stärken heißt auch, eine sozialverträgliche, nachhaltige und klimagerechte Mobilität mit kurzen Wegen und ein gutes und bezahlbares Leben für alle Menschen, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Status, zu ermöglichen.

Neben den übergreifenden Aufgaben, die sich aus dem Mobilitätskonzept 2030 und Stadtteilentwicklungskonzepten ergeben, sehen wir in den drei Zentren folgende Schwerpunkte:

Wiesdorf benötigt von den drei großen Zentren die größte Aufmerksamkeit. Die Narben der Industriegeschichte und der städtebaulichen Fehlentwicklungen der 60er-Jahre, verschärfte Vorschriften für Wohnen in der Nähe des Chemparks, die marode „City C“ und enorme Verkehrs- und Lärmprobleme sind nur einige Schlagworte.

Wir wollen

  • dass die Stadt in Wiesdorf als Planerin und Investorin mehr Verantwortung übernimmt
  • mehr Wohnraum in Wiesdorf schaffen, um den Stadtteil am Leben zu erhalten
  • dass die Parkplätze entlang der Werksmauer entfallen und der frei werdende Raum neu geordnet wird
  • eine gehobene, der Zentrumslage angemessene Architekturqualität realisieren

In Opladen ist es mit der Neuen Bahnstadt gelungen, eine große Wunde in der Stadt zu schließen. Von neuem Wohnraum, dem Campus einer Hochschule und Gewerbeansiedlungen profitiert ganz Leverkusen. Delegationen aus dem In- und Ausland besuchen das neue Stadtquartier. Die Bahnstadt ist ein Erfolgsmodell!

Wir wollen

  • eine konsequente Umsetzung der laufenden Planungen
  • eine weitere Stärkung des Wohnraumangebotes insbesondere durch Sanierung und Totalsanierung des Altbestandes. Für den Fall der Aufgabe des Verwaltungsstandortes Frankenbergs wollen wir hier ebenfalls eine Abrundung des Wohngebietes realisieren
  • eine Modernisierung der Verkehrsinfrastruktur durch Aufwertung und Verbesserung der Verweilqualität und des Wohnumfeldes
  • eine gerechtere Neuaufteilung und Gestaltung des Straßenraums.

Schlebusch ist beliebt. Das „Dorf“ erfreut sich ungebrochener Beliebtheit als gehobener Wohnstandort im Grünen. Die Wohnungs- und Mietpreise sind entsprechend. Auch Schlebusch wächst - und der Verkehr und die Lärmbelästigung wachsen mit. Eine bessere Nahversorgung im Schlebuscher Süden lässt hingegen weiter auf sich warten.

Wir wollen

  • dass Architektur, Gärten und Grünanlagen das charakteristische Ortsbild von Schlebusch erhalten und ergänzen. Zweckentfremdungen von Wohn- und Geschäftshäusern sollen zurückgeführt werden
  • REWE als zusätzlichen Vollsortimenter an der Reuterstraße, um den Einkaufsverkehr, der durch das Zentrum rollt, zu verringern und kurze Wege zum Einkaufen zu schaffen

Entwicklung der Quartiere

So sieht’s aus:

Ein Quartier ist die kleinste Einheit, in der eine Stadt sich entwickelt. Was wir hier ändern und beeinflussen, wirkt sich direkt auf die Bürger*innen aus. Das ist besonders wichtig für die steigende Zahl an älteren, pflegebedürftigen und möglicherweise einsamen Menschen. Gerade sie brauchen eine gute Infrastruktur und Treffpunkte, um in Kontakt zu kommen und sich gegenseitig zu unterstützen. Bei Bedarf müssen sie professionell unterstützt werden.

Mit „Integrierten Handlungskonzepten“ können dafür Fördermittel abgerufen werden. In unserer Stadt gibt es positive Erfahrungen damit in Hitdorf, Rheindorf und Opladen. Wiesdorf ist noch in der Planungsphase, in Manfort gibt es Vorbereitungen. Darüber hinaus investiert die Stadt viel Geld in die Altenhilfe der Wohlfahrtsverbände und in das Programm „Frühe Hilfen“ in besonders belasteten Stadtteilen. In Wiesdorf gibt es, getragen vom Arbeitersamariterbund, einen Quartiers-Treffpunkt mit einer befristeten Finanzierung.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir fordern eine Gesamtkonzeption zur Quartiersentwicklung für ganz Leverkusen. Dafür muss zuerst auch besser herausgearbeitet werden, welche Viertel und Areale überhaupt als „ Quartiere“ charakterisiert werden sollen.
  • Wir setzen auf einen Infrastrukturausbau für eine Stadt der kurzen Wege. Wir wollen Stadtviertel und Quartiere mit Spielplätzen, Kindergärten, Grundschulen und Nahversorgung, ÖPNV-Anbindung und gut ausgebauten Radwegen, Sozialeinrichtungen, Betreuungsangeboten und nicht zuletzt Anbindung an grüne Freiflächen.
  • Wir brauchen in allen Quartieren ein ausreichendes Angebot von verschiedenen Wohnformen mit guter Betreuungsqualität.
  • Wichtig sind Treffpunkte in den Quartieren, in denen die Bürger*innen zusammenkommen und Veranstaltungen erleben können.
  • Wir wollen „ Integrierte Handlungskonzepte“ für Manfort und Steinbüchel. Bis diese Förderung greift, muss das bereits bestehende Quartiersmanagement weiter finanziert werden.

Gesundes Bauen

So sieht’s aus:

Die Einhaltung der Pariser Klimaziele mag abstrakt klingen, eine aufgeheizte Stadt im Sommer ist hingegen sehr konkret. Mehrfamilienhäuser müssen heutzutage keine hässlichen Wohnriegel mehr sein, wie wir sie aus der Vergangenheit kennen. Und: für mehr als ein Drittel aller Menschen in Leverkusen ist es wegen des Umgebungslärms in der eigenen Wohnung zu laut.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen gerade im verdichteten Raum eine beispielhafte, ästhetisch anspruchsvolle Architektur und Stadtgestaltung.
  • Wir wollen in Leverkusen zeigen, dass man modern, nachhaltig und klimaschonend bauen kann. Dazu setzen wir auf den weitestgehenden Einsatz von CO2-neutralen Baustoffen sowie auf Materialien aus recycelter Kreislaufwirtschaft, wo das möglich ist. Die Reduzierung von Baukosten darf nicht zulasten von (insbesondere ökologischen) Baustandards geschehen.
  • Wir setzen auf eine behutsame Verdichtung der Stadt bei einer zwingenden ökologischen Aufwertung: durch hochwertige Bautechnik, alternativen Energieeinsatz, Wasserrückgewinnung und konsequente Begrünung.
  • Begrünungen hören nicht am Vorgarten auf, sondern sollen am gesamten Gebäude fester planerischer Bestandteil von den Außenwänden bis zum Dach werden.
  • Wir fordern, Lärmschutzminderung in allen Bau- und Verkehrsplanungen verbindlich umzu­setzen. Wir wollen die Lärmbelastung durch geschlossene Bauweisen, Wohnhöfe und verkehrsberuhigte, autoarme oder autofreie Gebiete verringern.

Soziales Leverkusen

Bezahlbares Wohnen

So sieht’s aus:

Wohnen ist ein Menschenrecht. Die Mieten in Leverkusen sollen für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen bezahlbar bleiben. Hierzu ist ein Bündel von Maßnahmen erfor­derlich. Teilweise kann dies nur auf Landes- und Bundesebene umgesetzt werden, einiges ist jedoch auch auf kommunaler Ebene machbar.

Eine städtische Wohnungsgesellschaft – bei uns die WGL – bietet am ehesten die Möglich­keit, direkten Einfluss auf Wohnungspolitik zu nehmen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir fordern bei größeren Neubauprojekten eine Quote von 30 Prozent für den sozialen Wohnungsbau, um mehr Sozialwohnungen entstehen zu lassen.
  • Die WGL soll bei allen neu zu vergebenden Wohnbauflächen ein Vorkaufsrecht erhalten.
  • Inhaltliche Kriterien wie preiswerter Wohnraum oder ökologische Aspekte sind bei der Ver­gabe städtischer Baugrundstücke wichtiger als der Verkaufspreis. Daher sollte dieses Instru­ment verstärkt genutzt werden.
  • Städtische Baugrundstücke sollen öfter in Erbpacht vergeben werden, um so die Spekulati­on mit Wohnraum zu begrenzen.

Unterstützung bei Wohnungslosigkeit

So sieht’s aus:

In unserer Stadt gibt es ein differenziertes Hilfesystem für Menschen, die keine Wohnung ha­ben oder Angst haben müssen, ihre Wohnung zu verlieren. Dieses System stößt aber immer mehr an Grenzen. Ein Zeichen hierfür ist die Zeltstadt bei der Obdachlosenunterkunft in Wies­dorf.

Und immer mehr Menschen leben in prekären Wohnverhältnissen. Besonders schwierig wird es für die Stadt, wenn jemand eigentlich selbstständig wohnen könnte, aber keine Wohnung findet. Das trifft z. B. viel zu häufig Menschen in Einrichtungen der Eingliederungshilfe oder Bewohnerinnen des Frauenhauses.

Dramatisch entwickelt sich die Situation bei Menschen, die ambulant betreut werden müssen. Ohne Umzug scheitert die Hilfe oft oder sie kann gar nicht erst beginnen.

Die Anbieter der stationären und ambulanten Hilfen stehen hier teils unter großem Druck. Manchmal kommt es vor, dass bei Klient*innen die Prognose zur Wohnfähigkeit zu positiv dargestellt wird. Vermieter*innen stellen dann aufgrund schlechter Erfahrungen nur ungern Wohnraum für diese Menschen zu Verfügung. Diese Sorgen sind für uns nachvollziehbar und müssen stärker berücksichtigt werden.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir fordern ein neues Element im städtischen Versorgungssystem: eine Einrichtung, die Menschen mit Sucht- oder psychischen Problemen aufnimmt, wenn deren Behandlung an­sonsten nicht ausreichend gelingt.
  • Wir wollen für Leverkusen das Modell „Housing First“, mit dem andere Städte bereits gute Erfahrungen gemacht haben: Zuerst Wohnraum zur Verfügung stellen, danach ambulante Hilfen.
  • Wir setzen uns ein für Kooperationsvereinbarungen mit Vermieter*innen und Wohnungsge­sellschaften.
  • Wir wollen ein städtisches Prüfverfahren, das Menschen ihre Notlage bestätigen und ihre Wohnfähigkeit bescheinigen kann. Dieses Verfahren muss verbunden sein mit einer ver­pflichtenden Quote für die WGL, die diese Personengruppe mit Wohnungen versorgen soll.

Kindergärten, Ganztag, Jugendarbeit

So sieht’s aus:

Bildung beginnt nicht erst in der Schule, sondern schon ab der Geburt: In der Familie, der Ta­gespflege und im Kindergarten. Das Angebot an Kindertageseinrichtungen in Leverkusen ist von Stadtteil zu Stadtteil sehr unterschiedlich. Einige Gebäude sind in schlechter baulicher Verfassung.

Die Qualität in den Einrichtungen hängt wesentlich von den Rahmenbedingungen des Landes ab. Diese sind deutlich verbesserungsbedürftig.

An den Schulen der Stadt gibt es inzwischen mehr Ganztagsbetreuung. Vor allem an den Grundschulen ist der Bedarf aber nicht gedeckt.

In der offenen und verbandlichen Kinder- und Jugendarbeit lernen Kinder- und Jugendliche, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten und erste demokratische Prozesse einzuüben. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Kinderstadt der Katholischen jungen Gemeinde (KJG) in Opladen im Herbst 2019. Auf unsere Initiative hin wurde die Finanzierung der offenen Kinder- und Jugendarbeit deut­lich verbessert. Allerdings ist die Verteilung der Einrichtungen im Stadtgebiet ungleich.

Insbesondere der internationale Jugendaustausch trägt dazu bei, dass junge Leute Verständi­gung und Offenheit lernen – eine starke „Schutzimpfung“ gegen erstarkende rechte und natio­nalistische Tendenzen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen Kinder in Stadtteilen mit einer hohen Anzahl von Leistungsempfänger*innen sowie Kinder mit Fluchtgeschichte oder Migrationshintergrund, die aufgrund der Pandemie von der frühkindlichen Bildung ausgeschlossen wurden, durch zusätzliche Förderprogramme unterstützen, damit sie nicht abgehängt werden.
  • Wir setzen uns ein für mehr Kindergärten und für flexiblere Betreuungszeiten. Es muss insgesamt mehr Geld in das System fließen, um die Qualität zu steigern. Dies hat für uns Vorrang gegenüber mehr Ausgaben zur Finanzierung von Beitragsfreiheit.
  • Außerdem fordern wir Kindergärten, die gut erreichbar sind – getreu dem Motto „Kurze Bei­ne, kurze Wege!“ Kinder sollen überall auch über Mittag versorgt werden können. In neuen Einrichtungen muss dies verpflichtend sein, in bestehenden Einrichtungen soll geprüft wer­den, ob die Übermittagsbetreuung möglich ist.
  • Mit unserer Unterstützung wurde das Angebot „Frühe Hilfen“ in den letzten Jahren stetig er­weitert. Inzwischen werden Kinder und Eltern in sechs besonders belasteten Quartieren un­bürokratisch und niederschwellig in ihrer Erziehung unterstützt. Diese Angebote müssen dauerhaft gesichert werden.
  • Ab 2025 besteht ein bundesweiter Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in den Grundschulen, darauf muss sich Leverkusen optimal vorbereiten. Gerade für Alleinerziehende, zumeist Frauen, stellt eine ausreichende Betreuung eine wichtige Grundlage dar, um erwerbstätig zu sein. Für Frauen in schwierigen Beziehungen ist dies wesentliche Voraussetzung, um sich aus einer solchen zu befreien. Wir setzen uns dafür ein, dass das Geld vom Bund frühzeitig eingeplant, abgerufen und genutzt wird.
  • Die Verteilung der Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Stadtgebiet wollen wir verbessern. Die Konzepte sollen unter queeren, migrationspolitischen und inklusiven Aspekten weiterentwickelt werden.
  • Wir wollen die internationale Jugendarbeit in Leverkusen fördern. Damit stärken wir unser demokratisches Gemeinwesen und den respektvollen Umgang mit Menschen aus anderen Kulturen auch hier bei uns. Wichtig ist, dass auch Jugendliche aus weniger wohlhabenden Familien am Jugendaustausch teilhaben können.
  • Wir wollen die Strukturen des Kinderschutzes stärken und gemeinsam mit dem Jugendamt einen Runden Tisch Kinderschutz einrichten. Nach der akuten Zeit des Lockdowns müssen wir analysieren, welche Auswirkungen die faktische Isolation für Kinder und Jugendliche hatte und wie wir den Kinderschutz auch über die Krisenzeit hinaus stärken können.
  • Wir wollen, dass Kinder und Jugendliche in viel höherem Maße an den Belangen unserer Kommune beteiligt werden. Deshalb stärken wir die Strukturen der Kinder- und Jugendpartizipation. Kinder und Jugendliche sind Expert*innen in eigener Sache. Kinder und Jugendliche aller Schulformen wollen und sollen ihr Lebensumfeld aktiv mitgestalten. In 2021 planen wir als ersten Schritt eine Zukunftswerkstatt, aus der sich weitere Formen der Beteiligung entwickeln sollen.

Nachhaltige Bildung, Sprache und Digitalisierung

So sieht’s aus:

Junge Menschen sollen lernen, verantwortungsvoll zu entscheiden und zu handeln, um zu ei­ner sozial gerechten, wirtschaftlich erfolgreichen und zugleich ökologisch verträglichen Ent­wicklung beizutragen. Dafür steht das UNESCO- Programm „Bildung für nachhaltige Entwick­lung“ (BNE). Leverkusen besitzt seit 2017 das Siegel einer "Fair Trade Stadt" und befindet sich im Wettbewerb um den Titel "Global nachhaltige Kommune" - diese Bemühungen verpflichten zum tatsächlichen Handeln.

Der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe ist zunächst sprachliche Bildung. In allen Schulformen beobachten wir eine mangelhafte Kompetenz vieler Schüler*innen im Umgang mit Texten. Unsere Gesellschaft braucht aber mündige Menschen, die die komplexen Fragen der Zeit verstehen und sowohl Probleme als auch Lösungsideen formulieren können. Gerade in der Pandemiezeit ist klar geworden, wie wichtig barrierefreie Kommunikation ist. Wir müssen unsere Bürger*innen mehrsprachig informieren. Einfache Sprache und Gebärdensprache müssen für die Verbreitung von Informationen selbstverständlich sein.

Bildungspolitik braucht Digitalisierung – die aber natürlich nicht alle Pro­bleme löst. Digitalisierung braucht Verstand. Schulen mit digitalen Endgeräten auszustatten ist nur hilfreich, wenn Geräte und IT-Infrastruktur dem neuesten technischen Stand entspre­chen und regelmäßig gewartet werden.

Die Aufgabe der Schulen ist zugleich Fördern und Fordern. Das gelingt besonders gut an Ganztagsschulen, denn hier kann der Stundenplan flexibler sein.

Durch Schulsozialarbeit und schulpsychologische Dienste in multiprofessionellen Teams müssen Familien von Anfang an und auch langfristig kompetent unterstützt werden.

Eine besonders große Herausforderung ist die Bildungsgerechtigkeit für mehrsprachige Fami­lien. Kinder aus geflüchteten Familien haben fast immer unterbrochene Schulbiographien und be­nötigen massive Unterstützung, die oft über eine rein sprachliche Förderung hinausgeht.

Geflüchtete Kinder und Jugendliche gelangen aufgrund von vielfacher Belastung wie Trauma­ta oft nicht auf Anhieb zu einem Schulabschluss. Hier bieten Weiterbildungseinrichtungen wie die VHS eine zweite Chance, Bildungsabschlüsse nachzuholen. Dies bildet den Einstieg in ein selbstbestimmtes Leben in der Gesellschaft.

Bildung ist in unseren Augen also insgesamt nicht nur Ländersache - Bildung ist immer auch Stadtentwicklung. Die Kommune muss Verantwortung für die quantitative und qualitative Entwicklung von Bildung vor Ort übernehmen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir fordern im Rahmen des UNESCO-Programms „Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE) ein Netzwerk für Leverkusen, das Initiativen, Institutionen und Akteure verknüpft sowie Erfolge dokumentiert und publiziert. Die einzelnen Projekte müssen ideell und finanziell besser unterstützt werden. Dafür brau­chen wir in der Verwaltung eine qualifizierte Stelle.
  • Qualifizierte Sprachförderung muss an allen Bildungseinrichtungen Priorität haben. Leverkusen muss sich im Bildungsbereich selbstbewusst zeigen. Die Stadt muss sich intensiv darum kümmern, dass das Land seine Aufgaben erfüllt und Mittel für dringende Maßnahmen im Bildungsbereich zu Verfügung stellt (Sach- und Personalmittel).
  • Wir müssen allen Schüler*innen mit Förderbedarf auch im neuen Schuljahr und darüber hinaus zusätzliche Angebote machen, um Lernrückstände aufzuholen. Wichtig dabei ist, alle Angebote inklusiv zu denken und auszugestalten, damit Kinder und Jugendliche unabhängig von Herkunft, Sprache, sozialer Lage oder Behinderung teilhaben können. Die Personalsituation wollen wir zum Beispiel durch Einstellung ehrenamtlicher Bildungspat*innen, Praktikant*innen und Bundesfreiwilligen verbessern.
  • Wir wollen Ganztagsschulen weiter ausbauen. Wir unterstützen auch weiterhin die Forde­rung nach einer dritten Gesamtschule in Leverkusen.
  • Wir machen uns außerdem stark für mehr Kurse mit qualifizierter Kinderbetreuung (z. B. an der VHS), in denen auch kleinen Kindern spielerisch die deutsche Sprache nahegebracht wird, während ihre Eltern Sprach- und Integrationskurse besuchen.
  • Wir fordern außerdem ein Zukunftskonzept für den technischen Support an Schulen und ein breiteres Fortbildungskonzept für Lehrer*innen zum Thema Digitalisierung. Der „Leitfaden zur Ausstattung Leverkusener Schulen mit Informationstechnologien/digitalen Medien“ vom Januar 2020 muss zügig umgesetzt werden.
  • Wir machen uns dafür stark, dass Schulen mit geeigneten, sicheren und professionell in die IT-Infrastruktur eingebundenen mobilen Endgeräten ausgestattet werden.
  • Wir setzen uns dafür ein, dass Kinder ihr Recht auf Bildung wahrnehmen können, unabhängig davon, ob sie in einer Gemeinschaftsunterkunft leben oder nicht. Gerade in Krisenzeiten muss auch in beengten Wohnverhältnissen die Möglichkeit geschaffen werden, dass Kinder einen Lern- und Konzentrationsort mit Internetverbindung aufsuchen können.
  • Schüler*innen sollen an möglichst vielen öffentlichen (Bildungs-)Orten wie der Stadtbiblio­thek die Möglichkeit haben, das Internet kostenlos zu nutzen.
  • Und auch Kulturstätten sind außerschulische Lernorte für alle, bei denen für uns Sprache im Mittelpunkt steht. Wir setzen uns ein für mehr Alphabetisierungs- und Schreibkurse in der Stadtbibliothek sowie Instrumentalprojekte in Kooperation von Schulen und der Musikschu­le oder dem Jungen Theater Leverkusen.

Hilfe für Geflüchtete

So sieht’s aus:

Die Zahl der Geflüchteten in unserer Stadt hat sich reduziert. Es gibt aber in einigen Berei­chen nach wie vor erhebliche Herausforderungen bei den zentralen Themen Wohnen, Ge­sundheit, Sprache und Bildung.

Viele Geflüchtete, Kinder wie Erwachsene, könnten mehr und schnellere Fortschritte in allen Lebensbereichen machen, wenn sie besser Deutsch sprächen. Die Plätze in Sprachkursen bei der VHS wurden zuletzt abgebaut. Wir meinen: das System ist nicht flexibel genug.

Die Unterbringung in den Unterkünften ist derzeit grenzwertig: Zu beengt und insbesondere für Men­schen mit psychischen Erkrankungen und körperlichen Einschränkungen unzureichend. Dies gilt besonders für Menschen, die Gewalterfahrungen erlitten haben. Für Geflüchtete ist es doppelt schwierig, eine Wohnung auf dem freien Wohnungsmarkt zu finden. Die Gesundheitsversorgung ist zu bürokratisch, auf schlechtem Niveau und sie leidet häufig unter sprachlichen Hindernissen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen das „Leverkusener Modell“ mit der Versorgung von Geflüchteten in eigenen Wohnungen weiter unterstützen und ausbauen. Wir wollen die Wohnsituation von Men­schen mit besonderem Schutzbedürfnis, psychischen Problemen und/oder körperlichen Ein­schränkungen verbessern.
  • Wir fordern eine Gesundheitskarte, mit der Geflüchtete notwendige medizinische Behand­lungen unbürokratisch erhalten können.
  • Außerdem wollen wir einen Fonds einführen, aus dem dringend notwendige Übersetzungs­leistungen finanziert werden können.
  • Wir wollen, dass die Verwaltung ihren Ermessensspielraum gegen Abschiebungen zugunsten eines sicheren ausländerrechtlichen Status nutzt.
  • Nach dem Vorbild anderer Städte machen wir uns in Leverkusen stark für eine ausländer­rechtliche Beratungskommission, die die Abschiebungspraxis der Stadt auf die Einhaltung humanitärer Maßstäbe überprüft. In dieser Kommission sollten Stadtverwaltung, Fraktio­nen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Flüchtlingsrat vertreten sein.

Mobiles Leverkusen

Sicherheit und Gesundheit

So sieht’s aus:

Alle Menschen in der Stadt wollen sich sicher, gleichberechtigt und effizient bewegen kön­nen. Über Jahrzehnte aber wurde in Leverkusen der Autoverkehr bevorzugt. Das schadet un­serem Ökosystem und belastet die Gesundheit und Sicherheit aller Menschen.

Eine Wende zum Besseren kann nur gelingen, wenn wir dabei den Verkehr reduzieren, der sich täglich durch unsere Zentren wälzt. Vor allem der ortsfremde Durchgangsverkehr führt zu enormen Belastungen.

Wenn die Menschen in ihren Vierteln und Quartieren ruhiger leben und sich sicherer bewe­gen können und wenn sie kurze Wege zu ihrem nächsten Supermarkt haben, dann sind auch die eigenen Füße und das Rad die bevorzugten Alternativen zum Auto. Im Moment sind die Kosten der Mobilität ungerecht verteilt und die Bedürfnisse von Kindern, alten Menschen, Fußgänger*innen und Radfahrer*innen werden nicht genug berücksichtigt.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir setzen uns für eine altersgerechte und barrierefreie Mobilität in allen Verkehrsbereichen ein. Alle Menschen in Leverkusen sollen gut und sicher zum Ziel kommen.
  • Sobald dies gesetzlich machbar ist, wollen wir gestaffelte Tempo-10- und Tempo-30-Zonen in allen Zentren und Wohnquartieren und Tempo 50 auf allen Verbindungsstraßen.
  • Besonders den Schutz vor Fahrraddiebstahl wollen wir erhöhen. Fahrradgaragen, bewachte Bike&Ride-Plätze, Fahrradparkhäuser und Fahrradständer auch an einfachen Verkehrswech­selpunkten wie z. B. Bushaltestellen sind dafür wichtige und sinnvolle Bestandteile.
  • Schüler*innen müssen sicher und gefahrenfrei zur Schule kommen – am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad und nicht mit dem El­terntaxi. Vorhandene Gefahrenstellen müssen zügig beseitigt werden und der Bring- und Abholverkehr darf keine Gefährdung für andere darstellen.

Mit dem Fahrrad und zu Fuß

So sieht’s aus:

Leverkusen ist durch die vielen Stadtteile und Viertel bereits eine Stadt der kurzen Wege. Das wollen wir für die kurzen und mittleren Strecken verstärkt nutzen. Die Attraktivität der kurzen Wege muss durch eine Verbesserung der Infrastruktur erhöht werden. Dies bezieht sich vor allem auf die Instandsetzung von Wegen für den Rad- und Fußverkehr.

Das wollen wir bewirken:

  • Die Rad- und Radschnellwege müssen massiv aus- und neugebaut werden, um die Stadttei­le und die stadtübergreifenden Ziele endlich effektiv und sicher für den Radverkehr zu er­schließen. Besonders großen Handlungsbedarf sehen wir bei den Verbindungen Opla­den-Wiesdorf, Schlebusch-Opladen und Wiesdorf-Köln.
  • Die Bedeutung von Fußwegen für die Mobilität der Menschen wird oft unterschätzt. Wir wollen vorhandene Fußweg-Achsen ausbauen, neue Strecken erschließen und im Rah­men eines Fußwegenetzes neu denken.
  • Das beinhaltet auch die Umgestaltung und Neuaufteilung öffentlicher Verkehrsflächen zu gemischten Zonen, wo alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt und entschleunigt den vor­handenen Raum nutzen können.
  • Ein großes Hindernis für die tägliche Nutzung des Fahrrads ist das Fehlen einer gut nutzba­ren Abstellmöglichkeit zu Hause; besonders schwierig ist die Situation oft in Mehrfamilien­häusern. Im Neubau müssen genügend Fahrradstellplätze mit eingeplant werden, im Altbe­stand setzen wir uns dafür ein, dass komfortable und sichere Abstellanlagen außerhalb der Gebäude errichtet werden.
  • Wir setzen uns für mehr sichere Fahrradabstellplätze an Bahnhöfen und Bushaltestellen ein.

Nutzen statt Besitzen

So sieht’s aus:

Bei der Organisation der eigenen Mobilität setzt sich die Erkenntnis durch, dass man nicht immer alles besitzen muss, was man nutzt. Teilen und Nutzen sind das neue Besitzen. Das schont die Ressourcen und das Klima.

Wie einfach und günstig es sein kann, etwas zu verändern, zeigt das relativ neue Fahrradleih­system der WUPSI. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie mit überschaubarem Aufwand schnell ein attraktives Angebot geschaffen werden kann, das die Menschen in ihrer täglichen Mobili­tät unterstützt. Gerade in Leverkusen, einer Stadt mit vielen kurzen Wegen, verbinden die WUPSI-Räder Verkehrsknotenpunkte auf mittleren Strecken zwischen zwei und fünf Kilome­tern optimal.

Das neue Carsharing-Angebot weist ebenfalls in die richtige Richtung: denn im Gegensatz zu kommerziellen Carsharing-Unternehmen in manch anderen Großstädten, die eher zu mehr als zu weniger Autoverkehr und Umweltbelastung führen, wird das WUPSI-Carsharing auch von Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung genutzt.

Das wollen wir bewirken:

  • Die Nutzung der WUPSI-Räder soll (nach Registrierung) für alle in den ersten 30 Minuten kostenlos sein. Für WUPSI-Abonnent*innen soll die Nutzung der Räder inklusive sein. Wir fordern außerdem, den Leihbetrieb auf E-Bikes (mit festen Ladestationen) und Lastenräder-Verleih auszubauen.
  • Wir wollen die WUPSI außerdem beauftragen, mehr und sichere und auch überdachte Radstationen in der Stadt einzurichten.
  • E-Scooter in Leverkusen lehnen wir aus Verkehrssicherheits- und Umweltgründen ausdrück­lich ab.
  • Wir fordern den Ausbau der WUPSI-Carsharing-Flotte auf vierzig Wagen. Es sollen möglichst rein elektrisch mit Ökostrom betriebene Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Stationen (mit ausreichenden Lademöglichkeiten) sollen auf das gesamte Stadtgebiet verteilt sein.
  • Das Buchen der Mobilität-Services soll durch eine einheitliche App einfacher werden.
  • Bei Neuanschaffungen für den städtischen Fuhrpark setzen wir so schnell wie möglich auf nachhaltige Antriebstech­nologien.

Mit Bus und Bahn

So sieht’s aus:

Der Öffentliche Nahverkehr muss weiter gestärkt und attraktiver gemacht werden. In Leverku­sen sind wir in der glücklichen Situation, mit der WUPSI einen zentralen Anbieter zu haben, dessen Dienste wir weiter ausbauen und vernetzen werden. Auch hier sehen wir uns in der Pflicht, das Mobilitätskonzept 2030+ in der Praxis umzusetzen. Für diese Mobilitätswende braucht es eine gerechtere Verteilung der begrenzten Verkehrsflächen in Leverkusen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen den ÖPNV ausbauen, neue Linien schaffen und engere Takte anbieten: Insbeson­dere fordern wir mehr Schnellbuslinien. Buslinien, die einzelne Zentren miteinander verbin­den, sollen im 10-Minuten-Takt verkehren.
  • Wir setzen uns für „Bus on demand“-Pilotprojekte ein. So können wir nicht gut angebunde­ne Wohnquartiere besser mit den Zentren verbinden. Wir unterstützen das langfristige Ziel, bei entsprechender technischer Entwicklung diese Verkehrswege über autonome Shuttles zu realisieren, die per App gerufen werden können.
  • Wir wollen die Übergänge von einem zum nächsten Verkehrsmittel smarter und geschmei­diger gestalten. Umstiege z. B. zwischen Bahn, Bus, Fahrrad, Fußweg etc. („intermodale Schnittstellen“) wollen wir durch „Mobilitätspunkte“ organisieren. Das beginnt bei der Tak­tung und endet bei der flächendeckenden Verfügbarkeit von Verkehrsmitteln. Dieser Ansatz wird auch vom Land gefördert.
  • Analog zum Leverkusener Mobilitätskonzept 2030+ unterstützen wir die weitere Errichtung von Park&Ride-Parkplätzen außerhalb der Stadt mit schnellem Zubringerverkehr zu den Le­verkusener Bahnhöfen. Einen Ausbau innerstädtischer P+R Parkplätze lehnen wir ab, weil sie den städtischen Verkehr und Parkdruck weiter erhöhen.
  • Wir fordern, dass sich der Bund und das Land NRW stärker an den Kosten des ÖPNV beteiligen. Leverkusen soll seine Interessen aktiv einfordern. Neben einem verbesserten Angebot soll auch die Nutzung durch faire Preise Anreize schaffen, auf Bus und Bahn umzusteigen. Dazu wollen wir auch den Zugang erleichtern und die Tarifstruktur vereinfachen.
  • Wenn die rechtliche Möglichkeit besteht, unterstützen wir die Idee eines umlagefinanzierten, ticketlosen ÖPNV, sofern er zusammen mit einigen unserer Nachbarkommunen realisiert wird. Wir wollen hierbei verschiedene Finanzierungs- und Einführungs-Modelle prüfen und setzen bei der Finanzierung auch auf die Unterstützung von Bund und Land NRW.
  • Wir setzen uns dafür ein, Nachtbusse am Wochenende die ganze Nacht durchfahren zu lassen und in der Woche das reguläre Liniennetz bis mindestens ein Uhr aufrecht zu erhalten.
  • Bei der Neuanschaffung von Bussen soll die WUPSI auf umweltschonende Antriebe setzen.
  • Wir streben weiterhin eine Einführung/Ausweitung des Angebots von WLAN und Steckdosen in WUPSI-Bussen an.

Grünes Leverkusen

Natur- und Artenschutz stärken

So sieht’s aus:

Bereits heute sind die Ökosysteme in Leverkusen stark strapaziert und viele Arten und Natur­räume verschwunden. Es gibt reichlich Potenzial, durch eine Begrünung von Fassaden, Dä­chern und Freiflächen mit einheimischen, standortgerechten Pflanzen zu angenehmen Le­bensumständen in unserer Stadt beizutragen. Die Bedeutung der Artenvielfalt (Biodiversität) für Menschen ist durch das festgestellte Insektensterben stark in unser Bewusstsein gedrun­gen. Hier sind wir alle aufgefordert, mit geeigneten Maßnahmen gegenzusteuern, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen einen neuen Landschaftsplan für Leverkusen auf den Weg bringen, der den Na­turschutz stärkt. Schützenswerte Biotope und Habitate wollen wir auf Basis identifizierter Flächen verbinden und vernetzen (z. B. das Leimbachtal oder das Dhünntal).
  • Gemeinsam mit Expert*innen werden wir eine Zielartenliste erstellen und die Gestaltung und Ausweisung naturnaher Habitate darauf ausrichten.
  • Für Landwirt*innen in Leverkusen fordern wir Anreize für Naturschutzmaßnahmen, z. B. für mehr Ackerrand, Beweidung und Brachflächen.
  • Die Stadt soll den Einsatz einer städtischen Schäferin/eines städtischen Schäfers prüfen.
  • Wenn Flächen bebaut und versiegelt werden, sollen die dafür geschaffenen Aus­gleichsflächen mindestens gleich groß und ökologisch gleichwertig sein und auch nachhaltig erhalten bleiben.
  • Wir fordern eine Baumschutzsatzung.
  • Wir wollen, dass sich bis 2030 die Fläche von unter Naturschutz stehenden Gebieten mindestens verdoppelt.
  • Die Stadt soll den Bürgerbusch in Alkenrath kaufen und ihn in einen Naturwald verwan­deln, der gleichzeitig als Naherholungsgebiet genutzt wird.
  • Wir fordern mehr Personal für Natur- und Artenschutz bei der Unteren Landschaftsbehörde.
  • In Leverkusen sollen mehr Dächer begrünt werden, insbesondere bei städtischen Bauwer­ken. Bauherr*innen sollen bei einer verpflichtenden Beratung erfahren, wie sie ihr Dach und ihre Fassadenflächen begrünen und ihren Garten mit Nisthilfen für Vögel und Insekten na­turnah gestalten können.
  • Wir machen uns stark für Patenschaften zur Gestaltung von Grünflächen im öffentlichen Raum.
  • Wir setzen uns weiterhin ein für bestehende Initiativen wie z. B. „Leitbild Grün“ und „Leverkusen blüht auf“.
  • Wir fördern ökologische Schulgärten und Wildblumenwiesen anstelle monotoner Rasenflä­chen. Die Bildungsangebote zum Thema Natur- und Artenschutz wollen wir fördern, indem wir für umweltpädagogische Institutionen wie Kindertageseinrichtungen, (Grund-)Schulen und dem NaturGut Ophoven eine solide und dauerhaft gesicherte finanzielle Basis schaffen.
  • Wir wollen das NaturGut Ophoven als Kompetenzzentrum für Natur-, Arten- und Klima­schutz nachhaltig stärken und es als Lehr- und Lernort für ein Leben an und in der Natur nutzen.
  • Wir setzen uns ein für mehr Grün auf öffentlichen Plätzen, z. B. am Forum in Wiesdorf und auf den Marktplätzen in den Quartieren. So sorgen wir dafür, dass die Leverkusener*innen sich auf ihren Plätzen wohl fühlen und gerne aufhalten. Dafür sollen geeignete Konzepte erarbeitet werden.
  • Zudem wollen wir, dass die Stadt Leverkusen dem bundesweiten Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e. V.“ beitritt und in diesem Rahmen Pilotprojekte im Bereich Stadtbe­grünung konzipiert und durchführt.

Tierschutz – in der Stadt und auf dem Land

So siehts aus:

41 % der einheimischen Tierarten sind bedroht oder extrem selten, drei Prozent sogar bereits ausgestorben oder verschollen.

Stadt und Land vernetzen

Immer mehr Leverkusener*innen wollen wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie sie produziert werden. Gleichzeitig möchten sie die lokale Landwirtschaft unterstützen. Denn sie wissen: Zukunftsweisende Entscheidungen für Umwelt, Klima und Landwirtschaft werden vor Ort getroffen. Dazu gehört die Stärkung ökologisch wirtschaftender Betriebe, die Umstellung auf ökologische Erzeugung, tiergerechte Haltungsverfahren und mehr Biodiversität.

Wildtiere in Leverkusen

Kulturlandschaften, eng bebaute Siedlungsbereiche, Straßen und landwirtschaftlichen Flächen lassen den Raum für heimischen Wildtiere immer knapper werden. Dort, wo sie einst ihre Höhlen, Nester, Kinderstuben oder Rast- und Futtergebiete hatten, gibt es heute kaum noch Platz für sie. Es ist daher wichtiger denn je, die Koexistenz von Menschen und Tieren zu bewahren und Naturschutzgebiete als Rückzugsräume zu stärken.

Viele Leverkusener*innen kennen und schätzen den Reuschenberger Tierpark. Es bedarf wirksamer Tierschutzkonzepte, die in der Stadt durchgesetzt werden - ob im Reuschenberger Tierpark oder in Zirkussen, die hier gastieren.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir GRÜNEN sprechen uns gegen Massentierhaltung aus und setzten uns für eine vielfältige, nachhaltige, bäuerliche Landwirtschaft ein, die gute, fair bezahlte, regionale Lebensmittel erzeugt, Tiere artgerecht hält, mit ökologisch nachhaltigen und ökonomisch überzeugenden Produktionsprozessen.
  • Wir wollen das Hofsterben stoppen und die bestehenden Betriebe bei der Umstellung auf Biolandbau, artgerechte Haltungsformen und nachhaltige Ackerbauverfahren unterstützen.
  • Wir wollen mit regionalen Produkten bäuerlichen Betriebe eine Zukunft geben und diese durch eine höhere Priorisierung der Lokalität bei der Vergabe von Schul- und Kitaessen stärken.
  • Wir fordern, dass in städtischen Kantinen mehr vegetarische und vegane warme Mahlzeiten angeboten werden. Denn viel Fleisch auf dem Tisch geht nur mit Massentierhaltung, die mit echtem Tierwohl kaum zu vereinbaren ist.
  • Der Reuschenberger Tierpark ist Heimat vieler Wildvögel, Reptilien und Säugetiere, die zum Teil in Käfigen auf kleinen Raum gehalten werden. Wir fordern von der Stadt, ein Tierschutz-Konzept zu entwickeln, das über das gesetzliche Minimum deutlich hinausgeht.
  • Wir fordern ein Auftritts- und Überwinterungsverbot von Zirkussen mit Tieren sowie von Ponyattraktionen auf dem gesamten Leverkusener Stadtgebiet.
  • Menschen, die sich entscheiden, ein Tier aus dem Tierheim aufzunehmen, leisten einen wichtigen Beitrag zum Tierwohl in unserer Stadt. Wir möchten die Entscheidung für ein Tier mit einer langen oder schwierigen (Tierheim)-Vergangenheit oder gesundheitlichen Einschränkungen durch finanzielle Anreize fördern.

Wasser schützen

So sieht‘s aus:

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Es ist gleichzeitig Lebensraum und Lebensgrund­lage für die Tier- und Pflanzenwelt an Wupper, Dhünn und Rhein. Diese Lebensgrundlage wird bedroht durch Verunreinigungen, Dürren und Verschwendung. Angesichts der Klimakrise mit Trockenperioden und Sturzfluten brauchen wir dringend kurzfristige Maßnahmen und nachhaltige Anpassungskonzepte.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen, dass uns in Leverkusen Wasser dauerhaft in ausreichender Menge und guter Qualität zur Verfügung steht. Auf städtischen Flächen soll auf den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden verzichtet und nicht mehr gedüngt werden.
  • Die Bäche und Seen in Leverkusen wollen wir in einen naturnahen guten Zustand verset­zen. Entlang der Gewässer soll ein zehn Meter breiter Schutzstreifen frei bleiben.
  • Die Gefahren, die aufgrund der Klimakrise durch Sturzfluten und Hochwasser bestehen, wollen wir mindern, indem wir die Entsiegelung von privaten und öffentlichen Flächen för­dern.
  • Bei bestehenden Gebäuden soll Regenwasser stärker genutzt werden. Bei Neubauten for­dern wir eine verpflichtende Regenwassernutzung.
  • Wir brauchen mehr Anreize zur Dachbegrünung, denn begrünte Dächer verhindern, dass Re­genwasser ungenutzt abfließt. So mindern wir das Hochwasserrisiko.
  • Wir fordern für Leverkusen eine Starkregen- und Überflutungskarte, aus der die Stadt ge­zielte Maßnahmen zum Schutz vor Schäden durch Überflutungen ableiten kann.
  • Wir fordern Maßnahmen, um die Auswirkungen von Trockenheit auf städtischen Grünflächen zu begrenzen.

Energie aus Bürgerhand

So sieht’s aus:

Einer der wichtigsten Schlüssel zur Erreichung unserer Klimaziele liegt in der Energiepolitik. Energieeinsparungen, die Verbesserung der Energieeffizienz sowie der Ersatz fossiler Energie­träger durch erneuerbare Energiequellen sind zentrale Hebel bei der Reduzierung unserer Treibhausgasemissionen. Dabei sind ein intelligentes Energiemanagement und der Einsatz von Speichern wünschenswert. Photovoltaik-Anlagen werden in Kombination mit einem Batteriespeicher um ein vielfaches effizienter. Auch das Netz kann so entlastet werden.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen auf allen städtischen Gebäuden, die sich dafür eignen,  Photovoltaik-Anlagen in­stallieren (PV-Anlagen) - möglichst in Kombination mit Batteriespeichern.
  • Auch auf privaten Dächern, insbesondere bei Gewerbeimmobilien, ist diese Kombination wünschenswert. Dazu brauchen wir Beratungsangebote und die aktive Förderung von Privatinvestitionen.
  • Wir machen uns stark für Solarenergie und für Passivhäuser in Neubaugebieten und fordern entsprechende Bebauungspläne, Kaufverträge und Konzeptvergaben. Alle Möglichkeiten des Baurechts müssen ausgeschöpft werden, um fossile Brennstoffe auszuschließen.
  • Die EVL soll ihren Stromeinkauf bis zum Jahr 2025 zu 100 % auf erneuerbare Energien umgestellt haben. Beteiligung an konventionellen Kraftwerken im In- und Ausland lehnen wir ab.
  • Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass die EVL den Anteil dekarbonisierter Wärme in Le­verkusen auf mindestens 50 % erhöht.
  • Wir wollen die kommunale Wohnungsbaugesellschaft WGL dazu verpflichten,  Photovoltaik auszubauen und Mieter*innenstrom anzubieten.
  • Das Fernwärmenetz wollen wir weiter ausbauen, weil damit sehr schnell der CO2-Ausstoß gesenkt werden kann. Gleichzeitig wollen wir die Fernwärmeproduktion verstärkt auf die Nutzung von Abwärme und erneuerbaren Energien ausrichten.
  • Zusammen mit der EVL wollen wir eine kommunale Wärme- und CO2-Planung starten.
  • Die beste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird. Wir wollen deshalb die Energie­effizienz steigern und den Verbrauch verringern.
  • Bestehende städtische Gebäude sollen energetisch saniert und städtische Neubauten nach Passivhaus-Standard gebaut werden. Das wird mittelfristig durch geringere Energiekosten den Haushalt entlasten. Hierzu braucht es einen Sanierungsfahrplan für den städtischen Ge­bäudebestand, damit spätestens 2030 alle Gebäude klimaneutral sind.
  • Wir wollen Privathaushalte und Unternehmen über bestehende Fördermöglichkeiten für energetische Gebäudesanierung informieren und zusammen mit der EVL ein Programm zur energetischen Sanierung auflegen.
  • Wir setzen uns ein für öffentlichkeitswirksame Kampagnen, die Haushalte und Unterneh­men über das Stromsparen aufklären, z. B. über das NaturGut Ophoven.
  • Wir fordern innovative Beratungsformen, so dass bestehende Fördermöglichkeiten verstärkt abgerufen werden können.
  • Die Beleuchtung im öffentlichen Raum wollen wir nach und nach auf stromsparende und intelligente Leuchtmittel umstellen.

Emissionen reduzieren

So sieht’s aus:

Leverkusen ist Industriestandort und außerdem durchzogen von großen Verkehrswegen wie der A1, der A3, mehreren hoch frequentierten Schienentrassen und dem Rhein. Damit ist es stark mit Luftverunreinigungen (z. B. Feinstaub und Stickoxide), Lärm und Erschütterungen belastet. Hinzu kommen Licht- und Lärmbelästigungen, die zusätzlich unsere Gesundheit ge­fährden und das Artensterben beschleunigen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen, dass die Luft in Leverkusen sauberer wird. Der Luftreinhalteplan muss konse­quent umgesetzt werden, z. B. durch die Förderung einer umweltfreundlicheren Mobilität.
  • Wir fordern mehr Grün für die Stadt, um Schadstoffe aus der Luft zu filtern.
  • Aktive Lärmschutzmaßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen fördern wir ebenso wie passive Maßnahmen an Gebäuden, z. B. den Einbau von Lärmschutzfenstern.
  • Wir wollen den Einsatz von Laubbläsern und –saugern und von lauten Rasentrimmern durch die Stadt und städtische Betriebe unterbinden.
  • Städtische Laternen und Beleuchtungen wollen wir umstellen auf moderne energiesparen­de LED-Technik, die warmweißes Licht nur nach unten abstrahlt. Das ist insektenfreundlich und bringt uns nicht um den Schlaf.
  • Laternen, insbesondere im Außenbereich und in Grünanlagen, wollen wir durch Bewe­gungsmelder steuern, so dass sie nur dann leuchten, wenn sie gebraucht werden.
  • Wir setzen uns dafür ein, dass große Lichtwerbeflächen an Hauswänden ab 22 Uhr ausgeschaltet werden.
  • Wir setzen uns dafür ein, Feuerwerk aus Lärm-, Emissions- und Tierschutzgründen zu regulieren.
  • Wir wollen den Einsatz innovativer Technologielösungen zur Emissionsreduktion, wie zum Beispiel CityTrees und Bioreaktoren, prüfen und diese dort, wo es sinnvoll ist, aufstellen.

Klimaschutz ernst nehmen

So sieht’s aus:

Die Klimakrise ist eine Bedrohung für uns und insbesondere für zukünftige Generationen. Der von uns Menschen verursachte Klimawandel kann nur durch konsequente und schnelle Maß­nahmen abgemildert und aufgehalten werden. Gleichzeitig müssen wir uns auf die Folgen der Klimakrise, wie Hitze, Dürre, Starkregen mit Überflutungen und Stürme, einstellen und uns davor schützen. Lippenbekenntnisse haben wir lange genug gehört. Jetzt ist (noch) Zeit zu Handeln. In allen politischen Entscheidungen beziehen wir GRÜNEN Auswirkungen der Kli­makrise mit ein. Wir denken nicht nur bis zur nächsten Wahlperiode, sondern langfristig dar­über hinaus, um die Zukunft in Leverkusen für unsere Enkelkinder und nachfolgende Genera­tionen zu sichern.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir fordern, den Klimanotstand ernst zu nehmen und alle städtischen Entscheidungen auf ihre Auswirkungen auf das Klima zu überprüfen. Diese Überprüfung schließt auch eventuelle Finanzierungsgeschäfte der Sparkasse Leverkusen in die fossile Energieindustrie (Mineralöl-, Erdgas- und Kohleindustrie) ein mit dem Ziel, darauf hinzuwirken, dass sich die Sparkasse schnellstmöglich hieraus zurückzieht (sog. Divestment).
  • Das integrierte Klimaschutzkonzept für Leverkusen wollen wir konsequent und umgehend umsetzen. Den Chemiepark und alle anderen Unternehmen werden wir in unser Klima­schutzkonzept einbeziehen.
  • Im Rahmen der Klimafolgenanpassung wollen wir Frischluftschneisen und Frischluft-Ent­stehungsgebiete schützen. Innerstädtische Begrünung soll die Überhitzung der Stadt abmil­dern. Wir werden Maßnahmen zum Schutz vor Überflutungs-Schäden bei Starkregen erar­beiten und umsetzen.
  • Wir wollen in städtischen Gebäuden und bei städtischen Gesellschaften ausschließlich er­neuerbare Energien nutzen.
  • Wir wollen Energieberatung und Umweltbildung fördern.
  • Wir fordern für die Beschäftigten der Stadt Leverkusen und deren Tochter- Gesellschaften die sofortige Einführung des Jobtickets.

Abfall- und Kreislaufwirtschaft verbessern

So sieht’s aus:

Wir Deutschen halten uns für die Weltmeister im Recycling. Durch Berichte über Müllexporte und die Vermüllung der Ozeane und nicht zuletzt auch durch den allgegenwärtigen Müll in unseren Grünanlagen sollte uns allen aber klar sein, dass es noch viel zu verbessern gibt.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir wollen ein zeitgemäßes Mülltrennungssystem für eine effizientere Nutzung der Ressource Wertstoff (Wertstofftonne)
  • Wir wollen eine Biotonne einführen, um biologische Abfälle zu kompostieren. Die Biotonne soll auf freiwilliger Basis angeboten werden für Haushalte, die nicht die Möglichkeit zur Ei­genkompostierung haben.
  • Wir fördern Einzelhändler*innen, die keine Einwegverpackungen benötigen (UnverpacktLä­den).
  • Geschäfte, Cafés und Imbissbuden sollen eine Abgabe auf Einwegverpackungen von Speisen und Getränken zahlen, die zum Verzehr unterwegs bestimmt sind. Wir wollen eine städti­sche Satzung über eine solche Verpackungsabgabe einführen.
  • Wir machen uns dafür stark, Dinge des täglichen Gebrauchs wiederzuverwenden. Wir för­dern daher Tauschbörsen, Trödelmärkte und Reparaturcafés.
  • Illegale Müllentsorgung in der Natur wollen wir konsequent verfolgen und die Bußgelder dafür erhöhen.

Starkes Leverkusen

Finanzen

So sieht‘s aus:

Leverkusen steht wie viele andere Kommunen auch vor großen Herausforderungen in der kommunalen Daseinsvorsorge. In Folge der Corona-Pandemie ist auch in Leverkusen mit hohen finanziellen Ausfällen zu rechnen, die unsere Stadt vor große Herausforderungen stellt. Die Sozialausgaben werden steigen. Wir brauchen Schulen und Kindergärten, die den Hygieneanforderungen gerecht werden können. Das Gesundheitsamt muss besser ausgestattet werden. Der ÖPNV darf nicht zum Verlierer der Corona-Krise werden. Das alles erfordert eine zukunftsweisende Finanzpolitik – auch bei rückläufiger Konjunktur.

Die Anforderungen, die an die Stadt gestellt werden, kann und muss die Kommune nicht al­leine tragen. Grundsätzlich gilt das Konnexitätsprinzip „Wer bestellt, bezahlt auch!“: Wenn das Land oder der Bund der Stadt Aufgaben zuweisen, müssen sie auch dafür sorgen, dass Le­verkusen diesen Aufgaben gerecht werden kann. Die Stadt trägt eine große Verantwortung für die Bewältigung der Pandemie. Sie hat zusätzliche Kosten und gleichzeitig Einnahmeausfälle. Daher ist mehr Unterstützung von Bund und Land nötig als bisher.

Fördermittel des Landes, des Bundes und vor allem der EU werden in Leverkusen noch zu sel­ten im möglichen Rahmen abgeschöpft, weil der Kommune das Personal und das Know-how dafür fehlen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir setzen uns ein für ein städtisches Finanzmanagement, das sich an ökologischen und so­zialen Kriterien orientiert. Dazu gehören auch Regeln guter Unternehmensführung.
  • Nachhaltigkeit ist auch hier unsere Priorität. Die Finanzpolitik der Stadt muss sich an den europäischen und internationalen Werten ausrichten, vor allem der UN-Agenda 2030 mit seinen 17 Zielen zur Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene. Um Investitionen in der Zukunft sicherzustellen, muss der städtische Haushalt auf Dauer ausgeglichen sein.
  • Zum langfristigen Vermögensaufbau soll die Stadt einen Fonds einrichten und Anleihen her­ausgeben („Green Bonds“) – gerade, um den Herausforderungen der Klimakrise gerecht zu werden.
  • Um Fördermittel des Landes, des Bundes und vor allem der EU besser nutzen zu können, unterstützen und fördern wir die Idee städtischer „Förderlotsen“*.

Wirtschaft und Wirtschaftsförderung

So sieht‘s aus:

Unsere Stadt ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort. Weltweit agierende Konzerne und Pro­duktionsbetriebe bestimmen nach wie vor den Standort. Leverkusen benötigt aber dringend einen stärkeren Branchenmix, um unabhängiger von konjunkturellen Schwankungen zu wer­den.

Die Wirtschaftsförderung ist zu wenig ökologisch ausgerichtet.

Die neue Fachhochschule ist eine ausgezeichnete Basis für die Entwicklung und Ansiedlung neuer Unternehmen, die einerseits Arbeitsplätze in der digitalisierten Welt bieten und ande­rerseits wenig Fläche verbrauchen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir fordern eine Neuausrichtung der Wirtschaftsförderung. Hauptaufgabe soll die Entwicklung von An­siedlungstrategien sein, die sich an ökologischen und sozialen Maßstäben orientie­ren und den Forschungsstandort Leverkusen mit seinen ökologischen und ökonomischen Stärken offensiv vertreten. Sie soll erste Anlaufstelle für Neuansiedlungen, Gründer und etablierte Unternehmen sein.
  • Wir wollen, dass unsere Stadt zu einem herausragenden Beispiel für ökosoziale Wirtschafts- und Industriepolitik wird. Dabei sehen wir kleinere und mittlere Unternehmen, insbesonde­re das Handwerk, sowie Start-ups als tragende Säulen der notwendigen Transformation. Wir wollen das Know-how großer Unternehmen für die nötige Transfor­mation im Rahmen des Strukturwandels nutzen.
  • Wir wollen eine starke Vernetzung von Start-ups mit den Wissenschaftsinstitutionen. Ebenfalls soll die Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer und Start-ups intensiviert werden.
  • Wir machen uns stark für einen Branchenmix aus Industrie, MINT-Technologie, Forschung, Gewerbe, Handwerk, Dienstleistungen sowie der Medien-, Kunst- und Kreativwirtschaft.
  • Wir unterstützen den inhaber*innengeführten Einzelhandel. Und wir wollen auch neue Wirt­schaftsformen wie kooperative Gemein- und Genossenschaften oder Share-Economy-Pro­jekte.
  • Für alle diese Vorhaben setzen wir auf die Vorteile der Digitalisierung und auf ein starkes Mobilfunknetz.
  • Wir wollen die Leverkusener Wochenmärkte ausbauen bzw. revitalisieren. Dabei unterstüt­zen wir auch Ideen wie Märkte in den Abendstunden und Stände mit mehr regionalen Er­zeugnissen.
  • Initiativen wie „Tage des Guten Lebens“ möchten wir gerne unterstützen: Gelegenheiten also, öffentliche Räume autofrei zu nutzen, regionale Lebensmittel-Anbieter zu präsentieren und gleichzeitig nachbarschaftliches Miteinander zu fördern.

Städtische Unternehmen

So sieht's aus:

Die städtischen Unternehmen in Leverkusen leisten einen hohen Beitrag zur kommunalen Daseinsvorsorge, in dem sie Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse erbringen und die Grundversorgung sicherstellen. Sie sind Vorbild für unser Wirtschaftshandeln.

Das wollen wir bewirken:

  • Unsere Unternehmen sollen nach hohen ökologischen und sozialen Standards arbeiten und sich in diesen Kategorien verbessern.
  • Jeder Investitionsentscheidung liegt eine nachvollziehbare Klima- und Folgekostenbewertung zugrunde.
  • Alle Unternehmen sollen zu jährlichen Nachhaltigkeits- und Umweltberichten verpflichtet werden, die die Veränderungen der eigenen CO2-Bilanz und die Umsetzung von Klimaschutz-Maßnahmen zeigen.
  • Die strategische Ausrichtung der städtischen Unternehmen sind transparent, nachprüfbar und am Gemeinwohl orientiert.
  • Die Bestellung von Vorständen und Geschäftsführungen erfolgt auf der Basis transparenter Ausschreibungsverfahren, wobei die fachliche und persönliche Eignung entscheidend ist. Die Vergütung der Vorstände und Geschäftsführungen werden an Kriterien der Angemessenheit und präziser Zielvereinbarungen gebunden, die den langfristigen und nachhaltigen Erfolg der Unternehmenspolitik formulieren.
  • Unternehmen, die strategische bzw. infrastrukturell bedeutsame Aufgaben für die Stadt erfüllen und/oder signifikante Erträge für den Stadthaushalt erwirtschaften, sollen in städtischem Eigentum bleiben.
  • Wir setzen uns für eine Stärkung der Feuerwehren und des Rettungsdienstes bei Personal und Ausstattung ein.

Arbeit und Beschäftigung

So sieht's aus:

Die Zahl der arbeitslosen Menschen wird voraussichtlich als Folge der Corona-Pandemie steigen. So oder so: Zu viele Menschen auf dem Arbeitsmarkt bleiben noch immer chancenlos. Der Anteil von Zeitarbeit und prekären Arbeitsverhältnissen steigt weiter an. Das müssen wir ändern!

Das wollen wir bewirken:

  • Die Stadt Leverkusen soll als gute Arbeitgeberin Vorbild für soziale Standards und gute Arbeit sein.
  • Wir wollen auf kommunaler Ebene einen guten Arbeitsmarkt und Menschen den Zugang zu Beschäftigung ermöglichen
  • Wir wollen auf allen Ebenen gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne, Gleichstellung und Mitbestimmung.
  • Wir wollen die Schaffung von Qualifizierungsmaßnahmen und Programmen für langzeitarbeitslose und ältere Menschen und eine verstärkte Förderung von Inklusionsbetrieben, die reguläre Arbeitsplätze schaffen.

Tourismus, Partnerschaften, Selbstvermarktung

So sieht‘s aus:

Leverkusen ist eine attraktive Stadt mit einer bemerkenswert internationalen Ausrichtung – sowohl in der Industrie als auch im Sport.

Mit den anderen Metropolen am Rhein wachsen wir immer mehr zusammen. Viele Menschen, die in Leverkusen leben, stammen nicht ursprünglich von hier. Neuzugezogene entdecken oft erst nach und nach, wie viel Lebensqualität in Leverkusen steckt.

Denn Leverkusen ist eine Stadt, die sich selbst noch zu schlecht vermarktet. Tourismus spielt kaum eine Rolle. Auch die bestehenden Städte-Partnerschaften werden zu wenig gepflegt.

Das wollen wir bewirken:

  • Besucher*innen von außerhalb sollen sich in Leverkusen wohler fühlen. Dafür brauchen wir ein klares Tourismus-Konzept in enger Partnerschaft mit den benachbarten Kreisen und Ge­meinden.
  • Damit sich mehr Bürger*innen in Leverkusen angekommen und zuhause fühlen, wünschen wir uns ein „Stadt-Büro“, das wie ein Tourismusbüro mit Binnenwirkung die Stadt be­wirbt, erklärt, vermarktet sowie Souvenirs aus Leverkusen bereit hält. Die Namensgebung eines solchen Büros sowie die Vorschläge für die inhaltliche Ausgestaltung ermitteln wir in einem Ideenwettbewerb, an dem alle Bürger*innen der Stadt teilnehmen können.
  • Die bestehenden europäischen und weltweiten Städte-Partnerschaften wollen wir wieder stärker mit Leben füllen und setzen dabei insbesondere auf den Jugendaustausch.

Lebenswertes Leverkusen

Beteiligung und Digitalisierung

So sieht’s aus:

Die Leverkusener*innen wollen mitentscheiden, was vor Ort geschieht. Wer sich gut infor­miert fühlt, kann Entwicklungen besser einordnen und verstehen. Leichter als früher lässt sich bürgerschaftliches Engagement heute durch digitale Mitbestimmung erreichen – wenn die benutzten Anwendungen entsprechend klug sind. Auch ehrenamtliche Hilfe können wir durch Vernetzung im Internet effektiver organisieren.

In Fragen der Digitalisierung ist die kommunale Verwaltung in Leverkusen zwar auf einem guten Weg, nutzt aber noch nicht ausreichend die Chancen, um Einwohner*innen und Unter­nehmen den bestmöglichen Service zu bieten.

Die rasanten Entwicklungen auf dem Gebiet der IT – positive wie negative – machen es den Kommunen jedoch schwer, digitale Angebote für Bürger*innen einzuführen. Daher haben wir einen Arbeitskreis der verschiedenen Fraktionen im Rat initiiert. Der Arbeitskreis soll eine enge Vernetzung von Politik, Stadtverwaltung und ausführenden Organen (z. B. IVL, EVL) ge­währleisten. Wir wollen so dazu beitragen, den Prozess der Digitalisierung zu beschleunigen und zu bereichern.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir brauchen insgesamt mehr Effektivität und Kund*innenorientierung im Management der Verwaltung, z. B. im Einwohnermeldeamt oder beim Baustellen-Management. Zu häufig ste­hen Menschen in Leverkusen vor Baustellen, ohne dass entsprechende Schilder darauf hin­weisen, was an dieser Stelle geschieht, wie lange und warum. Das wollen wir ändern.
  • Wir fordern außerdem von der Verwaltung einen effektiveren Online-Service für Bürger*in­nen und Unternehmen mit Formularservern, elektronischen Bezahlmöglichkeiten und einer „Leverkusen-App“.
  • Wir wollen in Leverkusen eine Stabsstelle einrichten, die die Möglichkeiten des eGovern­ment im Sinne der europaweiten Richtlinie „Smart City“ stärkt. Fördermöglichkeiten für den Ausbau der Digitalisierung werden wir konsequent nutzen. Die Mitarbeiter*innen der Ver­waltung sollen entsprechende Möglichkeiten zur Fortbildung erhalten und auf Wunsch im Homeoffice arbeiten können.
  • Wir setzen uns ein für transparente Beteiligungsmöglichkeiten für alle Leverkusener*innen durch den Einsatz moderner Technologien wie z. B. der UN-preisgekrönten Open-Source-Software „consul“.
  • Wir fordern einen „Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Mitbestimmung“.
  • Wir setzen uns dafür ein, die Verwaltung der Stadt Leverkusen auf Open- Source-Lösungen umzustellen, wo es möglich ist.
  • Wir setzen uns für eine kommunale Open-Data-Strategie ein.
  • Wir setzen uns für eine Förderung von offenen und vernetzten WLAN-Hotspots (dezentrale Bürgernetze) ein.

Vielfalt, Inklusion, queeres Leben & klare Kante gegen Rechts

So sieht’s aus:

Leverkusens Bürger*innen sind vielfältig. Als GRÜNE stehen wir für eine diskriminierungsfreie und inklusive Politik. Wir setzen uns dafür ein, dass Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrem Geschlecht oder ihrer Sexualität frei von Ängsten und Benachteiligung in Leverkusen leben können: für ein buntes Leverkusen.

LSBTTIQ* haben häufig besondere Bedürfnisse, wenn es um Schutz, Teilhabe oder Antidiskriminierung geht. Queere Personen in Leverkusen richten derzeit ihren Blick vor allem auf die Angebote der Nachbarstädte. In den Metropolen Köln oder Düsseldorf finden sie Veranstaltungen, Vernetzungs- und Unterstützungsangebote. Gerade für junge oder in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen ist dies jedoch oft keine Perspektive, sie benötigen unsere Solidarität, Angebote vor Ort, Gewaltschutz und Unterstützung an ihrem Wohnort.

Menschen mit Behinderungen treffen in Leverkusen an vielen Stellen auf Hindernisse und müssen Einschränkungen in Kauf nehmen, denn viele Bereiche unserer Stadt sind nicht barrierefrei gestaltet und Einrichtungen häufig nur mit Umwegen oder mit Schwierigkeiten zu erreichen. Inklusion und Barrierefreiheit in unserer Stadt sind für uns deswegen wesentliche Faktoren eines gelungenen Zusammenlebens.

In den letzten Jahren mussten wir auch in Leverkusen rechtsextremistische Aktivitäten und menschenfeindliche Stimmungsmache beobachtet. Wir treten gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Faschismus und Rechtsextremismus entschlossen entgegen und stehen klar an der Seite aller Leverkusener*innen, die sich gegen Menschenfeindlichkeit und für ein friedliches und vielfältiges Zusammenleben einsetzen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir fordern ein kommunales Konzept gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit.
  • Institutionen, Vereinigungen oder Plattformen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren, wollen wir auf- bzw. ausbauen.
  • Wir setzen uns ein für eine (Teil-)Beflaggung öffentlicher Gebäude wie dem Rathaus mit der Regenboggenflagge zu geeigneten Anlässen wie dem 17. Mai (internationaler Tag gegen Homo-, Bi & Transphobie) dem internationalen „Pride Month“ Juni.
  • Wir wollen ein Diversity-Konzept für Leverkusen und eine*n Beauftragte*n für Diversity.
  • Wir fordern die Einführung eines öffentlich geförderten Projekts, das sich an Leverkusener Schulen gegen Vorurteile und Mobbing einsetzt und Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit leistet.
  • Wir machen uns stark für die Einrichtung von Familienberatungsangeboten für queere Personen und ihre Angehörigen.
  • Jugendangebote speziell mit Blick auf junge Menschen, die sich als schwul, lesbisch, bi, inter*, trans* oder queer definieren, sollen aufgebaut werden.
  • Wir setzen uns ein für eine verstärkte Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit in städtischen Ämtern und Einrichtungen.
  • Wir wollen die Partizipation von Menschen mit Behinderung stärken.
  • Wir wollen ein Barrierefreiheitskonzept für alle städtisch geförderten Institutionen und Projekte, das sich auf Personal, Programm und Publikum bezieht.
  • Wir setzen uns dafür ein, die Selbstvertretung und Selbstorganisation von Menschen mit Behinderung zu stärken
  • Wir wollen einen Beschluss herbeiführen, dass Räume in städtischen Jugendeinrichtungen nicht mehr an Parteien vermietet werden dürfen.
  • Wir wollen eine Initiative starten: Die demokratischen Parteien im Rat sollen ihr Verhalten abstimmen, um gemeinsam gegen rechtsradikale Äußerungen und Forderungen vorzugehen.
  • Wir werden keine Entscheidungen im Rat oder in den Bezirksvertretungen mittragen, die nur durch rechte Parteien eine Mehrheit erhalten würden.
  • Wir unterstützen Initiativen wie Lev ist Bunt, die sich in Leverkusen für eine vielfältige Gesellschaft und gegen Rechts engagieren.

Kultur und Wissenschaft

So sieht’s aus:

In unserer Stadt haben Kunst und Kultur viele Gesichter, es gibt hervorragende Spielstätten, Ausstellungsräume und eine lebendige Kulturtradition. Mit dem Museum Morsbroich haben wir eine ausgezeichnete Adresse für Avantgarde und zeitgenössische Kunst, die weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus wirkt. Als Standort der „Leverkusener Jazztage“ ist Leverkusen Jahr für Jahr ein faszinierender Anziehungspunkt für Jazz- und Musikfans. Es gibt Kleinkunst in Kneipen, Lesungen in Bibliotheken, Staunen in den Geschichtsvereinen, Schauspiel in kleinen Theatern, den Künstlerbunker und ein vielfältiges kulturelles Angebot der Freien Szene.

Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen und Tanz sind nicht nur „Gastspiele“ und Impulse von außen – sie entstehen auch aus der Mitte der Bevölkerung heraus und müssen entsprechend gefördert werden. Wie unsere Welt funktioniert, wie sie geworden ist und was unser tägliches Handeln vor einem größeren Zusammenhang wirkt, erleben und erkunden wir auch vor Ort. Dafür brauchen wir Initiativen und Einrichtungen, die bürgerschaftliches Interesse wecken und erhalten.

Wir Grünen haben uns trotz knapper Kassen stets für die Kultur und die freie Szene eingesetzt. Durch die Corona-Pandemie sind viele Kulturschaffende, Veranstalter*innen und Spielstätten bedroht – sie gehören auch zu der Gruppe, die voraussichtlich am längsten von den Schließungen im Rahmen der Virus-Eindämmung betroffen sein werden. Damit steht das kulturelle Leben auch in Leverkusen auf der Kippe: einmal zerstörte Strukturen lassen sich nicht einfach wieder aufbauen. Deshalb stellen wir unseren kulturellen Forderungen voran: Die kulturelle Infrastruktur auf kommunaler Ebene muss sowohl in Bezug auf die Freie Szene, die Kreativwirtschaft als auch die kulturellen Institutionen mit einer zielgerichteten und geeigneten Förderung von Bund und Land nachhaltig gesichert werden.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir werden uns für Idee der „Bürgerwissenschaften“ (Citizen Science) einsetzen, bei der Menschen ehrenamtlich sammeln, messen, kartieren, fotografieren und dokumentieren und auf diese Weise Forschung unterstützen.
  • Um Kinder besser an Wissenschaften heranzuführen, wollen wir nach dem Vorbild anderer Hochschulstädte in Leverkusen eine „Kinder-Uni“.
  • Wir wollen die kreative Vielfalt, in der sich Kultur ausdrückt, bewahren und fördern.
  • Wir wollen das Museum Morsbroich als ausgezeichnete Adresse zeitgenössischer Kunst stärken und weiterentwickeln und als Standort für Museumspädagogik erweitern. Hierzu gehören ein auskömmlicher Ausstellungsetat und die Wiederaufnahme eines Ankaufbudgets.
  • Wir unterstützen und freuen uns auf den neuen Schlosspark, der als Ensemble gemeinsam mit dem Museum im Grünen, einer attraktiven Gastronomie und zeitgemäßen Anbindung durch den ÖPNV altes und neues Interesse wecken wird.
  • Wir wollen eine aktive Förderung und Unterstützung der freien Theater, Kleinkunstinitiativen, Musikgruppen, Rock- und Popbands; hierzu gehört auch die Bereitstellung von Proben- und Aufführungsräumen sowie die Ausweitung von Ausstellungsmöglichkeiten für die Bildende Kunst. Zu unseren zentralen Forderungen gehören:
    • der Ausbau der dezentralen Kulturangebote
    • ein Konzept zur Einbindung lokaler Kunst in die kommunale Ausstellungspolitik mit einem städtischen Ankaufetat
    • die Sicherung des Künstlerbunkers sowie den Erhalt des Forums als zentralen Ort für die städtische Kultur
    • der Erhalt des Kommunalen Kinos
    • die Wiedereröffnung der Artothek
  • Wir setzen uns für eine aktive Kneipen- und Clubkultur in Leverkusen ein.
  • Wir setzen uns für ein Modellprojekt zur Eröffnung eines "Coffeeshops" im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie nach §3 BtMG ein.
  • Wir wollen das Projekt "Kunst in der Stadt" wieder aufnehmen.
  • Wir wollen Jugendkunstgruppen und Musikschule als dezentrale Orte kultureller Kinder- und Jugendbildung erhalten und stärken. Die Verlagerung des Unterrichts auf Honorarkräfte wollen wir begrenzen.
  • Wir setzen uns für alternative Möglichkeiten z. B. für ein Kulturticket für Schüler*innen, Studierende und Azubis ein, um die Auslastung von Kulturveranstaltungen zu erhöhen und gleichzeitig die Kultur besser zu finanzieren. Das bestehende KulturTicket für sozial Benachteiligte soll bestehen bleiben.
  • Wir setzen uns für eine Möglichkeit der kurzfristigen Prüfung und Genehmigung von Spontanpartys im öffentlichen Raum ähnlich zu den Modellen von Halle oder Zürich ein.

Gemeinschaft, Bewegung und Sport

So sieht’s aus:

Beim Sport kommen wir zusammen: Leverkusen versteht sich als Sportstadt – und das ist gut so. Sport sorgt für interkulturelle Verständigung, wirkt gegen Einsamkeit und verlangt faires Verhalten. Der Leverkuse­ner Sportbund und die Sportjugend sind die Dachorganisationen für gut hundert angeschlos­sene Vereine in unserer Stadt, die großartige Arbeit leisten. Der EVL-Lauf zieht jedes Jahr Tau­sende an. Fußball, Basketball und andere Sportarten haben in Leverkusen einen hohen Stel­lenwert. Und natürlich ist der Sport auch ein Wirtschaftsfaktor.

Schwimmen ist ein besonders gesunder Sport – und zudem ein Freizeitspaß. Leider ist der Er­halt von Bädern aber auch besonders teuer. Auch in Leverkusen musste ein Freibad schließen und auch bei uns können immer weniger Kinder schwimmen.

Viele Menschen in Leverkusen bewegen sich auch insgesamt zu wenig. Sie gehen nie längere Strecken zu Fuß, fühlen sich steif und unbeweglich, haben Schmerzen und Verspannungen. Das ist ein großes Problem für unser Gesundheitssystem – aber auch für die Stadtplanung: Wer nicht laufen oder mit dem Rad fahren kann, ist häufiger auf das Auto angewiesen.

Das wollen wir bewirken:

  • Wir setzen uns ein für kostenlose Angebote wie Gemeinschaftsgärten (Urban Gardening), Reparaturwerkstätten oder öffentliche Brettspiele in Parks.
  • Die Sportvereine müssen so ausgestattet sein, dass sie unsere Sportplätze und -hallen gut pflegen und unterhalten können. Alle Sportanlagen müssen barrierefrei sein. Energetische Sanierungen setzen einen Öko-Check voraus. Wir wollen traditionelle Sportanlagen weiter entwickeln und multifunktionale Sportanlagen fördern. Den Sportbund Leverkusen wollen wir weiterhin finanziell unterstützen.
  • Die Arbeit des Leverkusener Fanprojekts unterstützen wir weiterhin und wollen für die wichtige sozialpädagogische Arbeit neue Räumlichkeiten zur Verfügung stellen.
  • Wir werden uns für den Erhalt aller Schwimmbäder einsetzen und dazu beitragen, dass Kin­der und Jugendliche selbstverständlich Schwimmunterricht erhalten.
  • Einer möglichen Olympia-Bewerbung aus NRW stehen wir offen gegenüber – unter klaren politischen Bedingungen. Wie auch die GRÜNEN NRW fordern wir einen Prozess der Bürger*innenbeteiligung, der über eine reine Befragung hinausgeht. Die Entscheidung über die Bewerbung muss von lokalen Bürger*innenräten mitgetragen werden. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist natürlich ein gut durchdachtes Verkehrskonzept unbedingt nötig.
  • Für unsere Kinder brauchen wir naturnahe Spielplätze, die die Fantasie anregen. Aber wir brauchen auch mehr kostenlose Outdoor-Bewegungsangebote für Erwachsene. Das können Fitnessgeräte oder Boule-Bahnen in Parks sein, aber auch Angebote für Turnen, Tanzen oder Tai Chi.

Stadt der Zukunft. Eine Vision

Wie wollen wir leben in zehn, fünfzehn Jahren? Bei der Formulierung unseres Wahlprogramms war es uns wichtig, mutig und positiv in die Zukunft zu schauen. Dann kam Corona ... und wir dachten an den Spruch “Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von Deinen Plänen“.

Und trotzdem. Gerade nach oder gerade in einer Zeit der Unsicherheit: So optimistisch wollen wir uns die Zukunft in Leverkusen gerne ausmalen. Mit Grün, mit Verstand, mit Herz und Humor.

Leverkusen, 2035

Es ist morgens um halb acht: Luca Lev öffnet das Fenster weit und atmet erst mal tief durch. Gute, frische Leverkusener Luft, wieder einmal. Ein leises Surren ist von der Straße hörbar: das sind die Elektrobusse und E-Shuttles, die morgens die Leute zur Arbeit abholen – jedenfalls alle, die nicht ohnehin in den lokalen Co-Working-Spaces oder gleich zuhause ar­beiten.

Die fahrerlosen, miteinander verbundenen LKW von der weiter entfernt Autobahn, die in einer langen Kette die Region mit Waren versorgen, machen dagegen überhaupt keine Geräusche. Sie fahren genau dorthin, wo sie gebraucht werden, ein Algorithmus steuert ihre Fahrt. Luca erinnert sich noch daran, wie viele schwere Unfälle es früher auf den Straßen gab – heute unvorstellbar!

Lärm ist also nicht zu hören – dafür die Vögel umso deutlicher. Wie schön, dass ihre Zahl wieder deutlich gestiegen ist. Und viele Insekten haben sich wieder vermehrt – nicht nur in der Stadt, sondern auch in den Randgebieten und Dörfern. Es hatte lange gedauert, bis in die Agrarpolitik Bewegung kam, aber dann ging es umso schneller.

Nur die vielen Fahrradfahrer*innen hört Luca immer wieder klingeln, weil sie sich un­tereinander begrüßen. Heutzutage sind ja fast alle auf zwei Rädern unterwegs. Wann war noch mal der Punkt erreicht, als so viele Leverkusener*innen das Auto abschafften? Das war wohl Mitte der 20er-Jahre: Spätestens da war allen klar, dass sie in der Stadt mit dem PKW deutlich länger brauchten als mit den Shuttles oder dem Rad.

Und dann diese ständige Suche nach einem Parkplatz damals! Diese Wut und Aggressivität, wenn man fünfmal um denselben Block gekurvt war, ohne einen Parkplatz zu ergattern – und sich dabei noch langsamer fortbewegte als der fröhliche alte Herr, der immer so nett winkte (war der nicht gerade 105 geworden? Es werden ja so viele Leute so alt heutzutage). Gut, dass die Parkplätze seit 2020 jedes Jahr etwas teurer und die Busse besser wurden, so dass die Bürger*innen sich daran gewöhnen konnten. Dass es überhaupt mal kostenlosen Parkraum für Auto-Stehzeuge gegeben hatte – so was von Nullerjahre!

Meistens saß ja damals in einem Auto nur ein einziger Mensch. Heute sind weit weniger Fahr­zeuge unterwegs, die aber dafür alle optimal besetzt. Sie sind praktisch rund um die Uhr un­terwegs – nur zum Laden kehren sie in ihre unterirdischen Stationen zurück. Auch auf dem Rhein fahren seit Jahren nur noch Schiffe mit sauberer Antriebstechnik. Und die Hitdorfer Rheinfähre ist mit einem Wasserstoffmotor unterwegs. Früher hatten ja so viele Leute Atem­probleme! Die sind in Leverkusen selten geworden – ebenso wie Schlafstörungen.

Der Strom stammte damals noch vielfach aus fossilen Quellen – das ist heute natürlich ganz anders. Die Photovoltaik hat die Stadt erobert und Leverkusen ist mit großem Stolz seit 2028 emissionsfrei. Die Leverkusener Wirtschaft und insbesondere der Chempark hatten an welt­weit beachteten Lösungen für die Klimakrise mitgearbeitet.

Für das Heizen hat Luca, wie so viele Bürger*innen, eine Geothermie-Anlage im Haus. Viele Leverkusener*innen haben die Energiewende aktiv mitgestaltet durch Mieter*innen­strommodelle und Energiegenossenschaften.

Anfangs war Luca noch gar nicht sicher, dass sich das Leben mit der ökologischen Wen­de verbessern würde - aber die Enkelkinder waren sehr überzeugend. Deren Virtual-Reality-Brillen hatten daran sicher einen großen Anteil: Erstmals konnte Luca sich da­mit richtig gut vorstellen, was sie alle in der Zukunft erwarten würde. Der Unterricht in den Schu­len hat sich durch die Brillen natürlich auch sehr verändert. Bei den Kindern sind Reisen in die Vergangenheit und über weite Entfernungen sehr beliebt. Für solche virtuellen Reisen ha­ben sie Zeit, seitdem sie wegen der automatischen Übersetzungsprogramme keine Fremd­sprachen mehr büffeln müssen.

Gut, dass man heute mit weniger Fläche auskommt als früher, so dass man auch mit 85 Jahren noch sehr mobil ist und zentral wohnen kann, wenn man möchte. Es ist viel mehr Wohnraum entstanden, weil in den letzten zehn Jahren in Leverkusen hohe und energiesparende Häuser mit grünen Außenfassaden gebaut worden sind. Das Haus, in dem Luca wohnt, hat einen riesigen Dachgarten, der von allen Nachbar*innen gemeinsam gepflegt wird.

Lebensmittel kauft Luca am liebsten auf einem der vielen Hofläden in der Region. Massentierhaltung und Qualzucht so wie früher sind ja längst verboten. Im Rückblick erstaunlich: Obwohl vor fünfzehn Jahren so viele Menschen für das Klima auf die Straße gingen, wollte damals doch kaum jemand einse­hen, dass die simpelste Lösung darin bestand, weniger tierische Produkte zu essen. Im Amazonasgebiet wach­sen heute wieder Bäume, wo früher Soja für Viehfutter angebaut wurde.

Am Nachmittag will Luca noch zur Hochschule nach Opladen. Jetzt geht es aber erstmal in den Park um die Ecke. Die Stadt Leverkusen ist ja inzwischen bundesweit bekannt für ihre innova­tive Bewegungspolitik. Als Sportstadt hatte sich Leverkusen besonders früh stark gemacht für ein offenes und kostenloses Bewegungsprogramm. An den Schulen gibt es jeden Tag mindes­tens eine Stunde lang Bewegungsspiele und Tanzunterricht. In die Parks gehen die Leverku­sener gerne zum gemeinsamen Turnen oder zum Tai Chi. Besonders beliebt sind aber die öf­fentlichen Musik-Events zum Mitsingen, für die viele Unternehmen und auch die Stadtverwal­tung ihren Angestellten gerne frei geben. Die Zahl der Krankmeldungen ist in den letzten Jahren deutlich gesunken.

Luca übt am liebsten an der Ballettstange. Ganz altmodisch.

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